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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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hatten gesündigt; sie mussten Buße tun und gereinigt werden. Bestraft werden.
    Dir wurde vergeben. Bleib!
    »Gino, komm zu uns! So wie es oben ist, so ist es auch unten.«
    Gino bemerkte nicht, wie ihm Tränen über das Gesicht liefen, als er die Tür öffnete und aus seinem Zimmer trat. Er ging den Flur hinunter, hörte das Geräusch von anderen sich öffnenden Türen und den Gesang aus der Kapelle.
    Er musste dem Schmerz ein Ende bereiten.
    Er trat in die Kapelle und roch Blut. Es war sein eigenes.
     
    Rafes Brust brannte, als wäre er mit einem Messer niedergestochen worden. Er griff nach unten, um das Messer herauszuziehen.
    »Rafe …«
    Er öffnete seine Augen und sah Pater Isa Tucci mit einem Messer in der Hand und Blutspritzern im Gesicht.
    »Nein!« Er schlug um sich. Und traf jemanden.
    Hörte ein Stöhnen – weiblich. Er setzte sich auf und wusste nicht, wo er war.
    »Rafe! Ich bin’s, Moira. Du hast einen Albtraum!«
    Moira. Sie stand neben ihm und rieb sich mit der Hand über ihr Kinn.
    Oh mein Gott! Ich habe sie geschlagen! Ich habe sie geschlagen!
    »Es tut mir leid! So leid!«
    »Geht schon. Ich bin hart im Nehmen.«
    Sie setzte sich neben ihn, nahm seine Hände in ihre. Er sah sie an. Neben all den anderen Verletzungen in ihrem Gesicht von den früheren Angriffen war ihr Kiefer jetzt auch noch rot. Sie trug ein schwarzes, ärmelloses T-Shirt. Der Verband, den Anthony ihr vorhin angelegt hatte, war sauber und verblüffend weiß. Sie blutete nicht mehr.
    Er entzog ihr eine Hand und berührte sie dort, wo er sie im Schlaf getroffen hatte.
    »Was hast du?«
    Er stand aus dem Bett auf und blickte sich um. Er befand sich in Skyes Gästezimmer. Moira hatte darauf bestanden, die Couch zu nehmen, obwohl er sie im Bett hatte schlafen lassen wollen, was sie jedoch abgelehnt hatte. Sie konnte so stur sein! Er hatte ihr Paroli geboten. Diesen sturen Gesichtsausdruck erkannte er immer an ihr, als sie sich ebenfalls erhob und nur ein paar Zentimeter von ihm entfernt fragte: »Rafe, hast du dich wieder an etwas erinnert?«
    »Ja, aber es war nicht meine Erinnerung. Was haben sie mit mir gemacht? Warum haben sie mir das angetan?«
    Sie nahm ihn in den Arm. Sie roch frisch nach Seife und
Wasser. Frisch und lebendig, und sie war so schön, dass es ihm wehtat.
    »Ich verspreche dir, Rafe, wir werden herausfinden, was sie mit dir angestellt haben!«
    Er mochte es, wie sie sich anfühlte, wie sie roch. Sie war verlässlich und wahrhaftig – genau das, was er brauchte. »Ich – ich verstehe nichts, aber ich nehme alles wahr. Die Gerüche, den Schmerz, die Angst – als ob ich dort gewesen wäre.«
    Moira wiederholte: »Wir werden herausfinden, was sie getan haben, und es ungeschehen machen.«
    »Du bist eine Hexe, wieso weißt du es nicht?«
    Der Schmerz huschte so schnell über ihr Gesicht, dass Rafe ihn beinahe nicht bemerkt hätte. Doch er war da gewesen und klang in ihren Augen noch nach, bevor sie ihren Blick abwenden konnte.
    »Ich wollte nicht …«
    Sie fiel ihm ins Wort. »Anthony und Skye schlafen noch. Ich gehe und hole Lily.«
    »Aber nicht allein!«
    »Du kannst nicht mitkommen. Sie sind hinter dir her – ich habe dir doch gesagt, was ich gestern Abend gehört habe.«
    »Aber sie wollen dich umbringen!«
    »Das will meine Mutter schon seit Langem, doch dich wollen sie wegen etwas anderem. Und bis wir nicht ganz genau wissen, was sie im Krankenhaus mit dir gemacht haben und wofür sie dich brauchen, tauchst du besser unter.«
    Rafe wollte ihr sagen, dass ihm diese Bemerkung nur aus Missmut und Angst über die Lippen gekommen war und nicht, weil er glaubte, sie wäre eine von ihnen. Sie hatte den Verband um den Hals abgenommen; der Striemen war immer noch rot. Sie hatte ihr Haar zu einem Zopf geflochten, der locker über ihren Rücken fiel und sie beinahe verwundbar erscheinen ließ.
    Er hatte sie verletzt. Seine Worte schmerzten ihn, und er wünschte, er könnte sie zurücknehmen.
    »Es tut mir leid«, sagte er schlicht.
    »Ist schon in Ordnung.«
    Doch schaute sie ihn nicht an und ging hinaus.

FÜNFUNDZWANZIG
    Als Moira sich dem Haus der Familie Ellis näherte, spürte sie die Zauberei in der Luft, noch bevor sie das viktorianische Haus an der Kreuzung erreicht hatte. Die Zaubersprüche waren so mächtig, dass sie befürchtete, entdeckt zu werden, noch bevor sie die Türschwelle überschreiten würde.
    Sie fuhr an dem Haus vorbei, ohne langsamer zu werden, bog in die nächste Straße ein und

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