Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
ihrer dunkelrot lackierten Fingernägel über seine Wange und seinen Hals und lächelte ihn verführerisch an. Serena widerstand dem Drang, ihre Augen zu verdrehen. Garrett wusste, dass er Fiona egal war.
Serena nahm sich von dem frisch gepressten Orangensaft und fühlte sich nach zwei großen Gläsern fast wieder wie sie selbst.
»Können wir jetzt nach Rafe Cooper suchen, oder brauchst du noch etwas Schlaf?« Fionas zuckersüßer Ton war unverschämt sarkastisch.
»Ich bin fertig«, entgegnete Serena.
An der Tür der Bibliothek klopfte es, woraufhin Fiona ein finsteres Gesicht aufsetzte und mit einem Handwink die Tür öffnete. »Ich sagte doch, ich will nicht gestört werden!«
»Elizabeth Ellis ist hier.«
Elizabeth betrat die Bibliothek ohne Aufforderung. Sie sah grauenhaft aus. Sie trug eine Jeans, aber keinen Büstenhalter, wodurch ihre Brüste sichtbar nach unten hingen. Ihre Bluse war falsch geknöpft. Ohne Schminke sah sie älter aus, als sie war.
»Du hast die Arca allein im Haus zurückgelassen?«, fauchte Fiona sie an.
»Deine Tochter hat sie mitgenommen.«
Fiona schwieg eine ganze Zeit lang. So lange, dass Garrett und Serena sich wegen ihrer aufkommenden Wut besorgte Blicke zuwarfen. Die Spannung im Raum nahm spürbar zu, und vereinzelte Funken ließen Serena wissen, dass Fiona mehr als zornig war.
Elizabeth Ellis schien dies nicht zu bemerken. »Und? Willst du nicht etwas unternehmen? Das ist ja wohl unerhört!«
Serena riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück, weg von Elizabeth, da sie damit rechnete, ein Blitz würde diese Frau treffen, weil sie in einem solchen Ton mit Fiona sprach. Serena kannte sich mit den Launen ihrer Mutter aus. Bei schlechten Nachrichten war sie nie in die Enge zu treiben.
Erstaunlicherweise hielt Fiona sich zurück. Zu Serena gewandt sagte sie: »Hol Prziel zurück! Wir werden Rafe Cooper finden. Er wird noch vor Sonnenuntergang mir gehören!«
Ein kalter Schauer lief Serena den Rücken hinunter, und sie begann mit den Vorbereitungen zur Beschwörung des Blutdämons.
»Was nützt es uns, Rafe zu haben, aber nicht Lily?«
»Anthony wird alles tun, um ihn zu retten. Er wird mir Moira und die Arca aushändigen. Und dann haben wir sie alle: Zaccardi, Cooper und Andra Moira. Keiner von ihnen wird den morgigen Tag erleben. Wenn die Sieben sie nicht wollen, wird es mir ein Vergnügen sein, sie allesamt zu töten.«
Sie ging durch den Raum und schaute Elizabeth Ellis ins
Gesicht. Es schien, als würde sie sie um einen Kopf überragen, dabei war sie nur wenige Zentimeter größer als sie.
»Solltest du noch einmal unaufgefordert mein Heiligtum betreten, um Anschuldigungen zu erheben und Forderungen zu stellen, wirst du sterben.«
SIEBENUNDZWANZIG
Anthony hatte schon einmal den Autopsieraum der Leichenhalle von Santa Louisa besucht, als drei der Opfer der Mission obduziert worden waren, und es stellte damals wie jetzt eine beklemmende Erfahrung dar.
Dr. Rod Fielding sah auf, als Anthony und Skye hereinkamen. »Handschuhe und Kittel, bitte – beide!« Er zeigte auf den Vorratsschrank.
»Beide?«, fragte Skye nach.
»Ja. Für dich und Anthony.«
Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu, lief zu dem Schrank hinüber und reichte Anthony ein Paar Latexhandschuhe und einen Kittel. Während sie sich beides anzog, schaute sie sich um und ging zu dem Gerichtsmediziner. »Du hast von zwei Leichen gesprochen«, bemerkte sie. »Ich sehe hier drei.«
»Die weibliche Leiche da drüben ist neu, passt aber ins Bild.«
»Wovon genau sprichst du, bitte?«
»Kannst du dich an das Mal bei Abby Weatherby erinnern, von dem wir dachten, es sei ein Muttermal?« Er gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, zu einer Tafel in der Ecke mit Fotos von Abbys Autopsie hinüberzugehen. »Siehst du, hier?«
»Ja, ich erinnere mich.«
Anthony stand neben Skye, während Fielding das Laken von einer anderen Leiche nahm.
»Das ist Nichols, der Todesschütze von Rittenhouse«, stellte Skye fest.
»Stimmt. Hilf mir mal bitte, ihn umzudrehen«, forderte Rod sie auf.
Nachdem Skye Rods Bitte nachgekommen war, fiel Anthony
das weinrote Mal oben auf Nichols’ Schulter sofort auf. Es war ungefähr fünfzehn Zentimeter groß und eigenartig geformt. Obwohl es nicht ganz dem von Abby entsprach, wies es doch Ähnlichkeiten auf. Im Gegensatz zu Abbys Mal hatte es einen dunkleren Faden, fast wie ein Tattoo, das ihm bekannt vorkam:
»Sie sind nicht gleich«, überlegte Skye.
»Nicht ganz, aber
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