Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
was für dich«, kündigte er an.
Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen. »Schön, dann stell dich mal hinten an!«
Er setzte sich auf die Ecke ihres Schreibtischs und sagte mit leiser Stimme: »Es steht im Zusammenhang mit unserem Gespräch von heute Morgen.«
»Schon wieder eine Leiche mit einem Mal?«, fragte sie.
»Nicht ganz, aber die gleiche Vorgehensweise.«
»Die gleiche Vorgehensweise? Wir haben es hier nicht mit einem Serienmörder zu tun.« Obwohl Skye in dem Moment, als sie die Worte ausgesprochen hatte, nicht umhinkam zu denken, es handle sich bei den sieben Todsünden sehr wohl um Serienmörder, um übernatürliche, deren Wege mit mehr Opfern gepflastert waren als die irgendeines gewöhnlichen Mörders aus Fleisch und Blut.
»Ich habe die Leiche nicht, sie befindet sich oben in San Louis Obispo und liegt damit außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs. Aber ich rief die Gerichtsmediziner und Pathologen an, die ich in der Umgebung kenne, und fragte sie unauffällig
nach dem Mal. Es ist zwar noch keiner auf eins gestoßen, doch Karen in San Louis Obispo bekam heute einen Fall herein, der sich sehr ungewöhnlich anhört, und sie hat mit mir ein wenig darüber geplaudert. Eine Frau, die vor ein paar Monaten ihr Haus durch eine Zwangsvollstreckung verlor, hat es heute Morgen in Brand gesteckt – die Familie, die darin wohnte, konnte sich gerade noch retten. Die Großmutter jedoch, die bei ihnen lebte, starb.«
»Konnten sie die Brandstifterin fassen?«
»Sie sitzt im Bezirksgefängnis.«
»Und was hat das mit der Vorgehensweise zu tun?«
»Ich habe einen der Polizisten von dort oben angerufen, um noch ein bisschen mehr über den Fall zu erfahren, und jetzt halt dich fest: Die Brandstifterin wohnt in der Anlage von Ned Nichols!«
Der Schütze von Rittenhouse. »Was für ein eigenartiger Zufall!«
»Zufall? Das denkst du ja wohl nicht allen Ernstes, oder?«
»Nein. Behalte diese Verbindung für dich. Solltest du noch mehr in dieser Richtung hören – oder von Leichen mit ähnlichen Malen –, sag mir Bescheid!«
»Mach ich.«
»Danke, Rod. Und – sei vorsichtig, ja?«
Er stand auf und meinte düster: »Ich habe mir heute zehn Mal meinen Rücken im Badezimmerspiegel angeschaut.«
Wäre Rods Ton nicht so ernst gewesen, hätte Skye gelacht.
»Sei du aber auch vorsichtig, Skye! Nur weil du einen Dämonologen an deiner Seite hast, heißt das nicht, dass du unverwundbar bist!«
Womit er recht hatte. Sie war letzten November, als sie die Morde in der Mission untersuchte, dem Tod ein paarmal nur knapp entkommen.
Auf seinem Weg aus Skyes Büro meinte Rod noch: »Ich wollte
dir nur noch schnell sagen, dass ich mich um Abbys Leiche gekümmert habe. Sie wurde heute Nachmittag eingeäschert.«
»Danke.« Sie sah ihm nach, wie er zur Tür hinausging, und rief dann eine Bekannte an, die nachts im Bezirksgefängnis von San Louis Obispo arbeitete. Sie fragte, ob die Brandstifterin irgendwelche auffälligen Male aufweise. Zehn Minuten später kehrte die Frau wieder ans Telefon zurück und fragte: »Woher hast du das gewusst? Sie hat ein riesiges Muttermal oben auf der Schulter. Hat ’ne komische Form, sieht zum Teil aus wie ein Sichelmond.«
»Danke für deine Hilfe«, erwiderte Skye und legte auf. Was würde Anthony davon halten?
Bevor sie ihn anrufen konnte, klingelte ihr Handy. Es war Anthony.
»Witzig, ich habe gerade an dich gedacht!«
»In der Kirche des Guten Hirten hat es Ärger gegeben.«
Sie setzte sich gerade auf ihren Stuhl. »Was für Ärger?«
»Die Art von Ärger, mit der ich anscheinend gesegnet bin«, antwortete er mit einem seltenen Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme.
»Wir treffen uns dort.«
»Nein – komm noch nicht. Lass mich zuerst dorthin fahren und die Lage einschätzen. Ich weiß nicht, was uns dort erwartet.«
Leider wusste Skye, was er meinte. »Ich bin im Büro und nur zehn Minuten von der Kirche entfernt«, sagte sie. »Weißt du, was passiert ist?«
»Moira spürte Ari und Jared in der Kirche auf, wo das Mädchen mit einem gefährlichen Ritual begonnen hatte. Am Schluss war sie besessen, und Moira trieb ihr den Dämon wieder aus – dabei wurde sie von Matthew Walker, dem früheren Pfarrer, unterstützt. Er sagte, du hättest ihn heute wegen Pennington angerufen?«
»Ja. Er schien deswegen ziemlich aufgebracht zu sein. Geht es Jared und Ari gut?«
»Anscheinend. Doch als sie gehen wollten, liefen sie zwei Mitgliedern von Fionas Hexenzirkel in die Arme:
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