Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
Sie sind alle draußen. Die Tagesschicht macht schon Überstunden.«
»Es ist keine einzige Streife da?!«
Er schüttelte den Kopf. »Ich werde Ihrer Anordnung Priorität einräumen. Soll zuerst zur Kirche gefahren werden?«
Sie zögerte und nickte dann. »Ich mache mich jetzt auf den Weg dorthin.« Sie ging hinaus und kam wieder zurück. »Ist eine Streife bei Rittenhouse?«
Er schaute auf das Blatt vor ihm. »Ja, das Geschäft liegt im Revier von Tom Young. Er fährt einmal in der Stunde daran vorbei. Machen Sie sich Sorgen, irgendwelche Jugendliche könnten es verwüsten oder so?«
Sie nickte. »Genau.« Oder so.
Skye lief zu ihrem Wagen zurück und betete, dass Anthony nichts zugestoßen war. Oder Moira.
SIEBENUNDDREISSIG
What’s worth the price is always worth the fight
Every second counts ’cause there’s no second try
NICKELBACK, »If Today Was Your Last Day«
Anthony stand im Keller der Kirche des Guten Hirten, in der zwar ein einziges Chaos herrschte, sich aber niemand befand, weder bewusstlos noch sonst wie.
Pater Philip bekreuzigte sich, als er in den Keller hinunterging. Er schaute sich mit angsterfüllten Augen um und begab sich wieder zur Treppe zurück. »In diesem Raum gibt es nichts außer sich windenden Schlangen und Finsternis. Ich spüre viele Dämonen, die nur darauf warten, freigelassen zu werden. Wir müssen sofort von hier weg!«
»Ich wusste nichts von diesem Raum hier unten«, meinte Lily. »Er ist unheimlich. Ich habe Angst.«
Der Pater nahm ihre Hand und drückte sie. »Ich auch, mein Kind.«
Auch Anthony mochte den Ort nicht, doch spürte er nicht das Böse wie der Pater. Das, was er sah, beunruhigte ihn – der Altar, die Zerstörung, das unnatürlich dunkle Blut in der Ecke. Kopfschüttelnd brummte er: »Was immer sie auch getan haben mögen – mir ist schon seit langer Zeit nicht mehr eine solch böse Magie begegnet.«
»Lass uns nach der Schatulle suchen und dann gehen, Anthony! Moira braucht unsere Hilfe.«
In der Kirche von Pater Isaak war Lily zutiefst verängstigt und fast hysterisch gewesen, als sie das Foto mit der Schatulle und dem eingeritzten Siegel gesehen hatte, doch kannte sie den
Grund dafür nicht. Nervös fragte sie: »Müssen wir die Schatulle wirklich mitnehmen?«
»Ja«, antwortete der Pater. »Wir müssen sie vernichten.«
Sie verließen den Keller, und Anthony versuchte, die Tür zu Penningtons Wohnung zu öffnen. Sie war nicht verschlossen. »Sei vorsichtig!«, ermahnte der Pater ihn. Er lauschte, ob sich jemand bewegte, atmete. Auf irgendein Zeichen, dass man oben auf sie wartete. Er betrat vorsichtig die Wohnung und durchsuchte sie mit Lily und Pater Philip im Schlepptau. Sie war leer.
»Moira sagte, die Schachtel läge in der Schublade seines Schreibtischs. Ich möchte nicht länger als nötig hierbleiben«, bemerkte Anthony.
Die drei liefen in das kleine Büro. Pater Philip blieb im Eingang stehen und schaute den Flur hinunter. Anthony durchsuchte sämtliche Schubladen. »Sie ist nicht hier. Moira schwor, sie nicht mitgenommen zu haben.« Pennington musste sie sich geschnappt haben, bevor er ging.
Moira hatte erzählt, Pennington zusammen mit Matthew Walker, dem wirklichen Pfarrer der Kirche, zurückgelassen zu haben. Entweder war Walker verletzt oder nicht der, der er behauptete zu sein.
»Wir müssen gehen«, entschied Anthony. Er lief vorneweg durch den Flur und sah noch einmal in jede Ritze.
Als er die Tür erreichte, wurde sie mit einem Schlag geöffnet und traf ihn am Kopf. Er hätte den Mann, der mit gezückter Waffe hereinkam, beinahe angegriffen. Es war Deputy Tom Young. Anthony atmete erleichtert auf.
»Tom! Ich bin’s, Anthony Zaccardi. Wir waren …«
»Es hat hier einen Alarm gegeben.« Tom betrat den Raum, immer noch mit der Waffe in der Hand, die auf Pater Philip gerichtet war.
»Die Tür war nicht verschlossen …« Anthony zögerte. Ein
Alarm? Das stimmte nicht. Moira hatte sich vor mehr als einer Stunde in dem Haus aufgehalten und keinen Alarm ausgelöst.
Tom steckte seine Waffe nicht in das Halfter zurück. Er rief nach unten: »Hab sie!«
Anthonys Blut gefror. Tom war ein Polizist, der für Skye arbeitete, doch verfolgte er offensichtlich andere Ziele. Er war der Beamte gewesen, der Moira ins Gefängnis gebracht hatte – er könnte auch derjenige gewesen sein, der seine Kollegen betäubt und Fiona verständigt hatte.
Anthony griff nach seinem Dolch. Ein Stich an der richtigen Stelle
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