Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
schnell über den Parkplatz der Kirche zu Matthews Wagen.
Matthew Walker war gerade zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht. Fast zu schön, um wahr zu sein. Zwar konnte er durchaus derjenige sein, der er behauptete zu sein – immerhin hatte er die Lehrerin überwältigt –, doch schien Nicole Donovan sich wegen Walker keine Gedanken gemacht zu haben, und der Dämon hatte seinen Namen gekannt. Sie wollte ihm gerne
vertrauen, doch blieb sie lieber vorsichtig, als am Schluss tot zu sein.
Abgesehen davon wollte sie sein Leben nicht aufs Spiel setzen, sollte er mit Fiona nichts zu tun haben. Sie wusste nicht, was sie erwartete, wenn sie Rafe finden würde.
Sie stieg in Walkers Auto und sah das Navigationsgerät. Klasse! So brauchte er nur die Polizei zu rufen, einen Diebstahl zu melden, und im Nu wären sie ihr auf den Fersen.
Dieses Risiko musste sie jetzt eingehen.
Sie gab die Adresse des Hauses ein, in dem sie Fiona am ehesten vermutete. Das Navigationsgerät erstellte eine Karte. Das Haus war zehn Komma vier Meilen von ihrem jetzigen Standort entfernt und lag in der Nähe des Meeres. Sie lernte die Route auswendig, riss das Gerät aus dem Armaturenbrett und warf es aus dem Fenster, während sie losfuhr.
Sie rief Anthony an. »Ich habe eine Spur, wo Rafe sein könnte. Ich gehe ihr nach.«
»Wo bist du?«
»Ich fahre gerade von der Kirche des Guten Hirten weg.« Sie erzählte ihm in wenigen Worten, was passiert war. »Dieser Ort dient ihnen seit geraumer Zeit, zumindest seit Pennington in der Stadt ist, als Zentrum für ihre schwarze Magie«, berichtete sie. »Ich habe Jared losgeschickt, um Aris Altäre zu zerstören und den Energiewirbel zu vernichten.«
»Können wir ihm trauen?«
»Nach heute Abend! Auf jeden Fall. Ihm wurde ein gehöriger Schrecken eingejagt. Apropos Pennington: Er liegt bewusstlos unten im Keller der vermeintlichen Kirche. Kannst du deine Freundin anrufen und sie bitten, ihn zu verhaften? Er hat versucht, mich umzubringen. Ich erstatte liebend gerne Anzeige gegen ihn. Ach ja, und Ms. Donovan, die Lehrerin von der Schule, ist auch dort. Sie hat mich mit einer Waffe bedroht. Fionas Netz reicht sehr weit. Ms. Donovan deutete übrigens an,
dass sie dabei sind, ein weiteres Ritual zu vollziehen, um die Sieben zurückzurufen. Ich kümmere mich um Rafe. Finde du in der Zwischenzeit heraus, wo sie sich treffen!« Sie machte gute Miene zum bösen Spiel, doch sie wusste, dass heute Nacht die Nacht der Nächte war. Sie befand sich geradewegs auf dem Weg in die Höhle des Löwen, doch sie war nicht Daniel.
Anthony sagte: »Das Foto, das du mir geschickt hast – das mit der Schatulle. Du hast sie doch nicht etwa berührt, oder?«
»Nein, das habe ich dir doch gesagt. Schlechte Nachrichten?«
»Schlimmer als das. Ich werde sie holen und an mich nehmen, sobald ich dort bin. Sie ist der Inbegriff des Bösen.«
»Aha. Und das heißt?«
»Es ist das Kainsmal.«
»Meinst du den Kain, der seinen Bruder Abel erschlug?«
»Genau den. Ich erzähle dir später mehr. Such Rafe, aber bitte nicht allein! Pater Philip macht sich große Sorgen um dich.«
»Mir geht’s gut«, versicherte sie und schaute in den Rückspiegel. Sie konnte die Kirche des Guten Hirten schon nicht mehr sehen. »Als ich bei Pennington war, hat mir ein gewisser Matthew Walker geholfen. Er war früher Pfarrer der Kirche des Guten Hirten. Skye hat heute mit ihm telefoniert, und ich vermute, die beiden haben zwei und zwei zusammengezählt und festgestellt, dass Garrett Pennington nichts weiter als ein mieser Dreckskerl ist, der lügt und an Zauberei glaubt. Der gute Pfarrer Matthew hat sich gegen Pennington und Donovan wacker geschlagen, aber ich habe ihn dagelassen, worüber er sich wahrscheinlich nicht allzu sehr freuen wird, denn ich habe mir seinen Wagen ausgeliehen, ohne ihn zu fragen.«
»Moira …«
»Rafes Leben steht auf dem Spiel! Wenn du dort ankommst, könntest du ihm das bitte erklären?«
SECHSUNDDREISSIG
Als Skye abends in ihr Büro zurückkam, war es bereits nach acht. Sie war erschöpft, hungrig und besorgt. Es hatte bereits zwei Morde, drei versuchte Vergewaltigungen, eine Körperverletzung und vierundzwanzig schwere Diebstähle gegeben. Zusätzlich zu den fast einhundert leichten Diebstählen – darunter der einer Frau, die in eine Boutique ging, ein Hochzeitskleid anprobierte und damit einfach aus dem Laden marschierte. Ohne zu zahlen.
Bevor Skye sich hinsetzen konnte, kam Roy Fielding herein. »Ich hab da
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