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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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überleben.
    Was war passiert? Der rituelle Kreis bestand aus einem einzigen Chaos. Anzeichen von Ritualen zu hinterlassen stellte in der okkulten Welt ein absolutes Tabu dar. Hexen wurden dafür genauso erbittert gejagt, wie sie selbst jagten. Wenn Dämonenjäger wie Moira – das gab sie zu – die Symbole eines Hexenzirkels
aufspüren konnten, war dieser besser zu verfolgen und zu stoppen.
    Die Tatsache, dass hier auf den Ruinen überhaupt etwas hinterlassen worden war, wies auf eine Unterbrechung des Rituals von Fiona und ihren Jüngerinnen hin.
    War das geschehen, bevor oder nachdem sie die Dämonen heraufbeschworen hatten? Moira war sich nicht sicher, doch aufgrund des Gewitters und der dunklen Wolke, die kurz vorher über sie hinweggezogen war, vermutete sie, dass sich in dieser Nacht zumindest noch ein Dämon auf der Erde befand.
    Jared lief auf und ab. »Wo steckt Lily? Was ist Abby zugestoßen? Warum ist sie nackt? Was ist hier los, Moira? Du hast mir nicht gesagt, dass irgendjemand sterben würde!«
    Moira entgegnete dem aufgebrachten Jared mit ruhiger Stimme: »Ich weiß nicht, wo Lily ist. Sie und Abby haben sich auf gefährliche Dinge eingelassen. Und so ist das nun mal: Wo Gefahr lauert, kann verdammt noch mal eben auch der Tod lauern.«
    Moira wandte sich von dem toten Mädchen ab, tieftraurig und verärgert. Sie erklärte: »Ich weiß nicht, was hier passiert ist, aber es fand ein Kampf statt – und sie sind schnell von hier verschwunden. Sie haben zwar viele ihrer Utensilien mitgenommen, aber hier sind noch zwei Kerzen.« Sie zeigte auf den Rand des Kreises, wo zwei schwarze Stumpenkerzen standen. »Außerdem haben sie nicht all ihre Symbole beseitigt, was sehr nachlässig ist und ganz und gar nicht Fiona entspricht.«
    Abby hier zurückzulassen … das war schlichtweg eine Riesendummheit. Sie entsorgten ihre Opfer immer. Das mussten sie, da das Verbrechen andernfalls bekannt werden würde und sie dann mit noch größerer Vorsicht vorgehen müssten. Mord war nun einmal ein Verbrechen; okkulte Anbetung nicht.
    Sich über ihren eigenen Rat an Jared hinwegsetzend, hockte Moira sich neben Abby und berührte ihren Körper mit zwei
Fingern. Ihre Haut war kühl und von dem feuchten Nebel durch das Meer klamm. Moira war zwar keine Polizistin, vermutete aber dennoch, dass Abby noch nicht lange tot war. Und für Dämonen waren erst kürzlich Verstorbene ein leichtes Opfer. Sollte Fiona einen Dämon heraufbeschworen haben, dann hielt er sich noch in der Gegend auf oder würde wiederkommen. Dämonen kehrten immer an ihren Ursprungsort zurück – eine der vielen Wahrheiten, die Rico ihr eingebläut hatte.
    Sie zog ein Salzfässchen aus ihrer Jackentasche und schüttete es kreisförmig um Abbys Körper. Sie wusste nicht, ob es etwas nützen würde – sollte der Dämon stark genug sein, könnte er ihren Körper einfach aus dem Kreis heben, doch das Salz würde ihn bremsen und Moira Zeit verschaffen. Salz diente der Reinigung und Konservierung und war ein Mineral, das Dämonen auf natürliche Weise abwehrte. Inzwischen allerdings hatten die stärksten Dämonen, so wie virulente Bakterien, eine Resistenz gegen ihre Gegenmittel entwickelt – unter anderem gegen Salz, das älteste Mittel überhaupt.
    »Was tust du da?«, fragte Jared Moira und schaute sie an, als wäre sie vollkommen durchgeknallt, woran sie gewöhnt war. Sie war noch nie normal gewesen, und jetzt, im reifen Alter von neunundzwanzig Jahren, schien es, als würde sich das in Zukunft auch nicht mehr ändern.
    »Das Salz wird Dämonen davon abhalten, sich Abbys Körper zu bemächtigen. Sie ist noch nicht lange tot. In ein oder zwei Stunden« – ehrlich gesagt wusste Moira nicht, wie lange es dauern würde; Rico hatte ihr lediglich aufgetragen, kürzlich Verstorbene zu bewachen, da Dämonen sie beschwören konnten – »ist es dann egal, denn dann können sie sie nicht mehr in Besitz nehmen. So wie bei manchen Tieren, die eben kein Aas fressen.« Vermutete Moira.
    Jared erschauderte.
    »Was ist mit Lily? Wo ist sie?«
    Moira sah sich um. Die Wellen des Meeres, das weniger als hundert Meter unterhalb von ihnen im Westen lag, schlugen unsichtbar gegen die Felsen. Unter anderen Umständen hätten sie sie beruhigt und an die Westküste Irlands erinnert – den einzigen Ort, an dem sie je Frieden empfunden hatte.
    »Ich rufe jemanden an, der Abbys Leiche abholen wird«, gab sie ausweichend zurück. Oh, wie graute es ihr vor diesem Anruf! Als

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