Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
wiederzuerlangen. Das alles nur wegen ihrer Erstgeborenen, diesem undankbaren Geschöpf!
Fiona wollte, dass Andra Moira für immer und ewig litt. Und das würde ihr auch gelingen – mit Hilfe ihrer Gedanken, ihrer Hände, ihrer Zauberei, ihrer Macht und ihrer Dämonen. Die Verräterin würde abwechselnd in Stücke gerissen und wieder zusammengesetzt werden … Sie würde zusehen müssen, wie die abscheulichsten Dämonen mit einer besonderen Vorliebe für menschliches Fleisch jene jagen und mit Haut und Haaren verschlingen würden, die sie liebte und um die sie sich sorgte. Tausende von Auspeitschungen müsste sie erleiden, immer und immer wieder, bis jeder Zentimeter ihrer Haut blutete, doch würde sie immer noch leben; und Fiona würde genüsslich Blutegel auf sie hetzen, um sie auszusaugen, sowie Dutzende kleiner Vampire.
Das letzte Mal, als Fiona Moira hatte bestrafen wollen, wehrte diese sich und kehrte ihre Bemühungen um. Sollte diese aufsässige Brut in all den Jahren danach ihre Fähigkeiten verbessert haben, konnte Fiona nicht sicher sein, ob sie einen direkten Kampf gegen sie gewinnen würde.
Fiona könnte die Sieben auf ihre verräterische Tochter hetzen und ihr so heimzahlen, was schon seit Langem überfällig war. Sobald die Dämonen wieder unter ihrer Kontrolle wären. Und die Arca .
»Serena, bring mir meine Landkarte! Ich werde sie finden.«
»Die brauchst du nicht«, warf Garrett ein. »Ich weiß, wo sie ist. Zaccardi ließ sie durch seine Schlampe verhaften.«
Fiona lachte. Oh, vielleicht stand das Universum heute Nacht doch auf ihrer Seite!
»Die Verräterin ist im Gefängnis?«
»Ja. Ich habe gesehen, wie sie in Handschellen abgeführt wurde.«
»Wunderbar! Serena, kümmere du dich weiter um unser Problem mit den Sieben!« Fiona schritt mit flatterndem Gewand durch die Bibliothek, ihr üppiges rotes Haar wippte auf dem Rücken. Ein königlicher, wunderschöner Anblick. Und dessen war sie sich auch bewusst. Sie zog ihren Umhang über und fügte hinzu: »Ab morgen früh wirst du ein Einzelkind sein.«
Serena nickte. Sie nahm die Conoscenza und umarmte das Buch. »Ich werde die Antworten finden.«
Fiona blieb neben dem Aquarium stehen, runzelte die Stirn und sagte plötzlich: »Serena, hol Margo! Meine armen Fische! Ich kann es nicht ertragen, sie tot zu sehen.«
Skye war nicht glücklich darüber, Moira O’Donnell verhaftet zu haben. Sie verstand nicht, warum Anthony so böse auf diese Frau reagiert hatte, die sich offensichtlich mit den gleichen
eigenartigen Dingen beschäftigte wie er. Doch als Moira ihn schlug – für ihn vollkommen überraschend –, hatte Skye etwas unternehmen müssen. Die Frau hatte ihn tätlich angegriffen, und das konnte kein Gesetzeshüter durchgehen lassen. Sie war mit einem Dolch bewaffnet gewesen, hatte aber auch noch Utensilien mit sich geführt, die Skye selbst im Hause hatte, seit Anthony in ihr Leben und Herz getreten war. Als Skye Moira auf den Rücksitz des Autos von Hilfssheriff Young setzte, konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, vielleicht doch überzureagieren. Jared Santos war ein guter Junge. Wenn er ihr Moiras Aussage bestätigen würde, dass sie beide zusammen waren, als sie die Leiche fanden, würde sie sie freilassen – trotz des Angriffs auf Anthony.
Sie gestand sich ein, dass sie tief in ihrem Innern eifersüchtig war. Sie kannte Anthony noch nicht einmal drei Monate. Sie lebten zwar zusammen und liebten sich, doch er hatte ein eigenartiges Leben geführt, bevor er nach Santa Louisa gezogen war und das Seltsame in ihr Leben gebracht hatte.
Skye hatte unerklärliche Dinge erlebt. Sie war angegriffen, betäubt, entführt, gewaltsam festgehalten und durch die Hände ihres besten Freundes und leitenden Kriminalbeamten, Juan Martinez, fast gestorben, der von einem Dämon besessen gewesen war, den sie, als er ausgetrieben wurde, leibhaftig gesehen hatte. Anthony hatte Juans Bein mit einem besonderen Dolch aufgeschnitten – ein ähnlicher Dolch wie der von Moira O’Donnell –, um ihn zu retten.
Deshalb glaubte sie Anthony, wenn er behauptete, hinter den sieben Todsünden steckte mehr als nur eine Fabel oder ein religiöses Märchen. Wenn Anthony meinte, Dämonen wären am Werk, dann war das verdammt noch mal auch so, und sie musste einen Weg finden, ihre Stadt zu retten, dieses kleine Fleckchen Erde, das zu beschützen und dem zu dienen sie geschworen hatte.
Hätte ihr allerdings jemand anders als Anthony gesagt, die
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