Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)
dadurch verändert worden. »Es gibt seit zwei Monaten Anzeichen für okkulte Aktivitäten, doch was ich heute Abend hier vorgefunden habe, war etwas anderes.«
»Was ist passiert? Ich habe versucht, Moira zu erreichen, aber sie nahm den Hörer nicht ab.«
»Laut der Zeichen wurden die Sieben freigelassen. Ein Mädchen ist dabei gestorben – wahrscheinlich war sie ein Opfer. Moira O’Donnell war mittendrin. Sie behauptet zwar, die Leiche gefunden zu haben, aber das kaufe ich ihr nicht ab. Wieso willst du nicht einsehen, dass sie das Problem ist? Sie ist seit Beginn des Aufstands der Unterwelt dabei, anfangs war sie es noch mit ihrer Mutter. Auch wenn sie jetzt nicht mehr gemeinsame Sache mit ihr macht, hat sie doch ihre eigene Art von Zauberei entwickelt, die Peter umbrachte. Ich habe heute Abend in Olivet angerufen und erfahren, dass sie dort vor drei Monaten hätte eintreffen sollen, aber nie aufkreuzte. Sie ist eine tickende Zeitbombe – und ehrlich gesagt, sind mir ihre Beweggründe vollkommen egal. Du …«
»Anthony«, unterbrach der Pater ihn, »du irrst dich bei Moira. Sie sollte zwar nach Olivet, aber Rico wusste von ihren Plänen. Wir haben für diese Diskussion jetzt jedoch keine Zeit. Bist du sicher, was die Sieben betrifft?«
Anthony zögerte und kam sich wie ein gerügtes Kind vor. »Ja«, antwortete er. »Ich bin mir ganz sicher, dass sie sie heraufbeschworen haben, aber ich kann nicht sagen, ob es funktioniert hat oder wofür sie die Sieben brauchen oder wer genau dahintersteckt. Dies hier ist größer als alles, was mir bisher begegnet ist. Ich brauche meine Bücher, um nachzuforschen.« Ihm ging es um einiges besser, wenn er sich in seine alten Texte vertiefen konnte, statt von Angesicht zu Angesicht gegen Dämonen kämpfen zu müssen. Das hatte er einmal getan, um Skye zu retten – er wollte diese fürchterliche Erfahrung nie wieder machen.
»Gut, ich schicke dir alles, was du brauchst, aber lass bitte Moira ihre Arbeit machen!«
»Ihre Arbeit? Welche Arbeit?«
»Das kann ich dir am Telefon nicht sagen.«
Anthony erstarrte. Pater Philip war seit Kindertagen sein Mentor. Sie hatten den gleichen Nachnamen, was auf den Brauch im Kloster zurückging, dass Waisenkinder von einem der Priester oder Mönche »adoptiert« wurden und derjenige die erste Bezugsperson für das Kind war. Pater Philip hatte ihn adoptiert … und Peter, weshalb Anthony auch nicht verstand, warum der Pater sich mit Moira O’Donnell einließ.
»Ging sie dieser Arbeit auch nach, als sie eigentlich in Olivet sein sollte?«
»Ja, und auch schon vorher. Anthony – ich werde dir das alles persönlich erklären. Du kannst Moira aber auch fragen.«
»Weder das eine noch das andere wird so bald passieren.«
»Vielleicht ist es Zeit für ein Konzil in Olivet.«
Dass der Pater ein solch wichtiges Ereignis so lange vor ihm geheim gehalten hatte, schmerzte Anthony sehr, und er konnte es kaum verbergen. Dennoch sagte er: »Ich verstehe.«
»Anthony, ich muss mit Moira sprechen. Wo ist sie?«
»Im Gefängnis.«
»Du musst sie so schnell wie möglich dort herausholen. Anthony, sie braucht deinen Schutz!«
»Meinen Schutz?« Er rieb sich das Kinn. »Wohl kaum.«
»Fiona wird sie im Gefängnis aufspüren! Die Polizei wird ihr alles abnehmen, was sie zu ihrem Schutz einsetzen kann. Das weißt du doch!«
Einen Moment lang spürte Anthony einen Anflug von Schuld.
Der Pater sagte mit ruhiger Stimme: »Du und Peter, ihr habt euch sehr nahegestanden, das verstehe ich. Auch ich habe Peter zutiefst geliebt. Was passiert ist, war ein fürchterlicher Irrtum,
aber du musst Moira vergeben! Peter und Moira trugen beide Schuld, doch waren es letztendlich Fiona und ihr Dämon, die Peter töteten, und nicht Moira oder Peter selbst.« Er senkte seine Stimme. »Anthony, du bist etwas ganz Besonderes. Etwas Außergewöhnliches und von Gott mit vielen Talenten gesegnet. Du bist für unsere Bestimmung unverzichtbar, aber deine Schwäche wird dich noch einmal vernichten. Sollten die Sieben freigelassen worden sein, wird deine Wut gegen dich verwendet werden. Bete dafür, vergeben zu können!«
Auch wenn Pater Philip seine Stimme nicht erhoben hatte, spürte Anthony seinen Tadel über die Tausende von Meilen hinweg. »Und jetzt sag mir, seit wann Moira ohne Schutz ist!«
Anthony schluckte eine bissige Antwort herunter und entgegnete: »Seit einer Stunde.«
»Du musst verhindern, dass Fiona Moira findet! Ich werde morgen nach Olivet
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