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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Hauses hochstieg. Das Dach schützte ihn zwar vor dem Regen, doch stellten seine Nackenhaare sich bereits auf. Er klopfte an die Tür, trat einen Schritt zurück und schaute sich um. Irgendetwas verursachte ihm ein unangenehmes Gefühl.
    Er sah nach oben. Das Holz dort war anders, etwas heller. Er blickte auf die große Fußmatte hinunter, ging einen Schritt zurück und hob sie an einer Ecke an.
    Eine Dämonenfalle war in das Holz darunter eingeätzt worden, und sicherlich befand sich eine noch größere unter dem neueren Holz über ihm. Sie dienten dazu, das Haus gegen böse Geister zu schützen. Alle Eingänge waren mit Fallen – Schranken
 – versehen. Anthony kannte sich zwar nicht gut mit Zauberei aus, doch steckten hinter diesen Fallen noch andere Absichten. Er wollte gerade Moira anrufen, da hörte er Schritte hinter der Tür.
    Sie wurde geöffnet. Anthony konnte durch das dichte Fliegengitter nur den Umriss einer Frau erkennen, die um einiges kleiner war als er. Sie war kein Teenager mehr, ihr blondes Haar war hochgesteckt, und sie trug ein langes Kleid.
    Sie stellte fest: »Sie sind nicht von der Polizei hier in Santa Louisa.«
    Anthony schaute sich um, er hatte fast vergessen, dass er den ganzen Tag Skyes Wagen gefahren war.
    »Ich heiße Anthony Zaccardi, und ich …«
    »Ich weiß, wer Sie sind. Sie sind hier nicht willkommen.«
    »Entschuldigen Sie, aber ich möchte nur …«
    »Stellen Sie sich nicht dumm! Es gibt nur einen Grund, warum Sie hierhergekommen sind: Sie wollen meine Tochter!«
    Entschlossen und grimmig trat Anthony einen Schritt nach vorn. Leise ermahnte er die Hexe: »Sie wissen nicht, worauf Sie sich da einlassen!«
    Ein helles, abfälliges Gelächter erschallte. »Ganz im Gegenteil  – Sie wissen das nicht! Gehen Sie, oder Sie werden es noch bereuen!«
    Mit Wut im Bauch lief Anthony die Veranda hinunter durch den Vorgarten, den links und rechts Myrrhe, Lavendel und Bilsenkraut säumten, zurück zu Skyes Wagen. Elizabeth Ellis gehörte zu Fionas Hexenzirkel und war äußerst gefährlich. Sie genoss hohes Ansehen in der Stadt. Niemand würde glauben, sie hätte bei der Opferung ihrer Tochter die Finger mit im Spiel.

SECHZEHN
    Das einzige Geräusch stammte von dem heftigen Wind, der Moira ins Gesicht blies, während sich der feuchte Nebel in ein Nieseln und das Nieseln in peitschenden Regen verwandelte. Wenn sie allerdings richtig hinhörte, konnte sie noch das Meer hören, wie es unterhalb der Klippen gegen die Felsen schlug. Und wenn sie ganz genau lauschte, vernahm sie auch die Schreie. Sie wusste nicht, ob die panischen Bitten real waren oder nur in ihrer Vorstellung existierten, ob oben auf der Erde oder darunter.
    Sie stand ein paar Meter von dem rituellen Kreis entfernt und starrte darauf. Obwohl er durchbrochen worden war, lag immer noch ein Rest Magie über ihm. Ein Rest Böses. Der faulig-süße Duft von Schwefel vermischte sich mit Moder und Schmutz. Doch es war kein Dunst, der über dem Boden lag, sondern Dampf. Hitze stieg aus der Erde empor.
    Während Moira weiter auf den Kreis starrte, sah sie einen brodelnden Strom blutroten Feuers unter der Oberfläche.
    Sie wandte sich von dem Bild ab, ihr Herz raste, die Spannung in der Luft war unnatürlich, fast unwirklich, und sie war sich nicht sicher, ob es sich bei dem, was sie sah, um etwas Reales oder eine Einbildung, eine Vision oder puren Wahnsinn handelte.
    Sie lief zu Jareds Pick-up zurück, schlug mit den Händen auf die Motorhaube, die immer noch warm war, atmete tief ein und riss sich zusammen.
    Angst konnte durchaus eine gesunde Reaktion darstellen, doch zu viel davon war tödlich.
    Moira hob den Kopf, schaute in den grauen Nachmittag hinein und wusste, dass dort oben irgendwo der Himmel war,
doch sie sah nichts weiter als eine helle, schattenlose, unwirkliche, öde Wand.
    Der Regen peitschte ihr ins Gesicht, als sie rief: »Ich möchte keine Märtyrerin sein!« Das lange Haar, das sich aus dem am Morgen eilig zusammengebundenen Zopf gelöst hatte, wehte ihr ins Gesicht. »Ich möchte nicht zusehen, wie Menschen sterben!«
    Sie schluckte ihre Tränen hinunter, ballte ihre Hände zu Fäusten und hätte am liebsten jemanden geschlagen, um ihren Schmerz und ihre Wut an irgendetwas auszulassen. Rico hatte ihr beigebracht, entweder ins Fitnessstudio zu gehen oder zu laufen, aber sie wollte ihren inneren Kampf nicht an einem Sandsack auslassen oder zehn, zwanzig oder noch mehr Meilen laufen, bis ihr die Beine wehtaten,

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