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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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gewöhnt war, hob ihre Hand und lenkte sie auf das Aquarium um. Das Wasser zischte und dampfte, und in Sekunden schwammen noch mehr Fische an der Oberfläche. Verflucht, Margo hatte erst vor drei Stunden neue eingesetzt!
    Fiona bemerkte es kaum. Sie wirbelte herum, betrachtete sich in dem spiegelnden Glas und beäugte kritisch ihre makellose Haut.
    »Wir haben doch die Arca zurück«, erinnerte Serena Fiona.
    »Aber nicht die Sieben, und sie werden immer stärker. Ich muss sie unter meine Kontrolle bekommen, bevor selbst ich sie nicht mehr bändigen kann. Wir haben keine Zeit für Kinkerlitzchen. Ich werde die Information aus Raphael Cooper herausquetschen, auch wenn er dadurch stirbt!«
    Was höchstwahrscheinlich der Fall sein würde. Und wenn nicht, würde Fiona schon noch etwas einfallen, um ihn zu quälen, dass er am Schluss um seinen Tod bettelte.
    Serena wollte Rafe kein Leid zufügen, doch hatte er vor zehn Wochen seine Entscheidung getroffen, als er sich gegen den Hexenzirkel gestellt und ihn bekämpft hatte. Serena konnte nichts gegen Fionas Zorn tun. Wäre der Vorgang damals abgeschlossen gewesen, hätten sie die Sieben in der Nacht bei dem Feuer auf den Klippen unter ihre Kontrolle gebracht, als sie zum ersten Mal die Tore öffneten.
    Doch dann war Anthony Zaccardi wegen Rafe nach Santa Louisa gekommen. Seine Anwesenheit hatte sie gezwungen, vorsichtig zu sein, um nicht entdeckt zu werden. Sie waren klug vorgegangen, und obwohl er fast jeden Tag misstrauisch durch die Ruinen gestreift war, hatte er den Grund für sein Misstrauen nicht herausfinden können, wodurch sie ihre Arbeit hatten fortführen können.
    Auch Moira hatte sie irgendwie in Santa Louisa aufspüren können. Fiona glaubte, Moira wäre schwach und dumm – eine Nervensäge, eine lästige Fliege, die totgeschlagen werden müsste. Sie wollte sie aus Rache quälen und sich einen Spaß daraus machen, betrachtete sie aber nicht als eine wirkliche Bedrohung.
    Serena befürchtete, dass Fiona Moira unterschätzte.
    Serena hatte einmal geträumt, sich mit Moira zu verbünden, um ihre Psychomutter gemeinsam zu besiegen. Zusammen würden sie über mehr Macht verfügen, als irgendjemand sich vorstellen konnte. Doch Moira hatte den Hexenzirkel nicht führen wollen und seinen Gaben den Rücken gekehrt.
    Serena vermisste ihre Schwester sehr, liebte und hasste sie zugleich. Dachte Moira je an sie? Erinnerte sie sich noch an die Zeit, als sie beste Freundinnen waren? Wusste sie, dass sie, Serena, einen Zauberschild um sie gelegt hatte, sodass sie unbemerkt
von Fiona hatte verschwinden können? Wusste Moira, dass sie ihr Leben gerettet hatte?
    Serena starrte auf die Glasschale. Die klare Flüssigkeit begann zu sprudeln, obwohl sie noch lange nicht heiß war.
    »Ich brauche sein Blut«, sagte sie.
    Fiona ging zu dem kleinen Kühlschrank hinter ihrem Schreibtisch hinüber und gab einen Geheimcode ein, den sie niemandem anvertraute, noch nicht einmal Serena, obwohl diese ihn schon mehrfach hatte knacken können. Fiona unterschätzte sie immer, so wie auch Moira. Serena machte es Spaß, so viele Geheimnisse vor der Hexe zu haben, die immerzu dachte, niemand könnte sie belügen.
    Fiona reichte ihr das kleine Reagenzglas mit Rafes Blut, das Richard ihnen gegeben hatte. Es waren nur noch wenige Tropfen übrig – der Kühlschrank war bei einem von Fionas Wutanfällen verbrannt und alles darin vernichtet worden. Sie waren immer noch dabei, ihre Vorräte aufzubauen.
    Serena hielt das Reagenzglas hoch, entfernte den Stopfen und sang die Worte, die sie auswendig konnte – einen Zauberspruch, den sie vervollkommnet hatte. Nur wenige Hexen wichen von dem ab, was in den alten Büchern stand; Serena konnte ihr eigenes Grimoire schreiben, mit mächtigen neuen Zaubersprüchen. Sie verstand sogar mehr als die meisten erfahrenen Hexen, sogar noch mehr als Fiona selbst, doch würde Serena das nie laut aussprechen.
    Sie träufelte zwei Tropfen von Rafes Blut in den Zaubertrank. »So wie es oben ist«, sagte sie und gab noch zwei weitere Tropfen hinzu, »ist es auch unten.« Sie fügte noch einmal zwei Tropfen hinzu und verschloss dann wieder das Reagenzglas. Fiona nahm es, legte es jedoch nicht in den Kühlschrank zurück. Auch sie war von der metaphysischen Reaktion der Schale in den Bann gezogen.
    Die klare Flüssigkeit verfärbte sich blutrot und fing an zu
schäumen und zu wirbeln. Immer schneller und schneller, bis der Tisch, auf dem die Schale stand, heftig vibrierte.

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