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Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Titel: Sündenkreis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Puhlfürst
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seitliche Position und pendelte mit dem Oberkörper nach rechts, bis die Schulter etwas Festes berührte. Ohne die Ausgleichsbewegungen der Arme war es schwierig, das Gleichgewicht zu halten.
    Die Wand hatte sie erreicht, aber wie sollte sie nun ohne die Hände den Lichtschalter finden? Nina beschloss, den Rücken an die Mauer zu drücken und sich dann behutsam vorwärtszuschieben. Dass sie ihr Oberteil noch nicht gefunden hatte, erleichterte ihrem Rücken das Fühlen. Die Steine waren klamm und rau und schürften über die Haut. Als Nina etwas Schmales berührte, zuckte sie kurz zusammen. Dann drehte sie sich vorsichtig um, um den Kontakt zur Wand nicht zu verlieren, und legte die Wange an die Mauer. Das Gebilde war dünn und glatt und verlief vertikal. Ein Stromkabel? Behutsam ging sie in die Knie und drückte sich dann im Zeitlupentempo nach oben. Als sie sich fast aufgerichtet hatte, traf die Wange auf etwas Rundes mit einer Erhebung in der Mitte. Nina unterdrückte einen Triumphschrei. Sie hatte den Lichtschalter gefunden! Nach mehreren Anläufen gelang es ihr, ihn mit der Stirn herunterzudrücken und unter der Augenbinde erschien der ersehnte Lichtstreif. Jetzt musste sie die Augen freibekommen. Sie hatte die Hoffnung, dass der Typ sie freilassen würde, solange sie die Augenbinde noch trug, ohnehin fast aufgegeben. Nein, sie musste etwas sehen können, um eine Fluchtmöglichkeit zu finden. Oder um sich zumindest verteidigen zu können. Die Stirn brannte noch immer von dem, was das Schwein vorhin damit angestellt hatte, also drehte Nina sich mit ein paar Hüpfschrittchen um und begann damit, sich von oben nach unten zu bewegen, den Hinterkopf immer fest an die Wand gepresst. Es schien ewig zu dauern, und allmählich brannte ihr von der ständigen Belastung die Oberschenkelmuskulatur. Auch der Rücken, der bei jedem Auf und Ab die Wand berührte, schmerzte zunehmend, aber schließlich lockerte sich die Bandage, und nach ein paar weiteren heftigen Bewegungen rutschte sie schließlich nach unten und glitt Nina wie ein kratziges Halstuch in den Ausschnitt.
    Das Licht blendete, und sie zwinkerte die Tränen weg und wartete dann, bis sich die Schlieren verzogen hatten, ehe sie ihr Gefängnis inspizierte.
    Die Wände waren aus dunklen Natursteinen gemauert, der Boden schien aus gestampftem Lehm zu sein. Fenster gab es nicht. Außer der Matratze in der rechten Ecke war der Raum leer.
    Von der Mitte der Decke hing eine nackte Glühbirne. Nach einer Drehung sah Nina, dass sich die Tür links neben ihr befand, nur wenige Zentimeter neben dem Lichtschalter. Sie musterte das glatte Metall und die massiven Scharniere. Die würde sie ohne Hilfsmittel niemals öffnen können.
    In einer Ecke des Raumes hatte der Lehmboden eine dunklere Farbe. Wahrscheinlich war das die Stelle, an der sie sich erleichtert hatte. Wenn sie es recht bedachte, musste sie schon wieder. Wie konnte ihre Blase erneut voll sein, wo sie doch gar nichts getrunken hatte? Nina verbannte die Sehnsucht nach einem Glas Wasser.
    Die Tür fiel also weg. Welche Alternativen hatte sie überhaupt?
    Als ihr Blick auf die fleckige Matratze fiel, begann es in ihrem Kopf zu rattern. Hatten Matratzen nicht im Innern Metallfedern? Da keine anderen Gegenstände im Raum waren, schien das derzeit die einzige Wahl zu sein. Mit neugewonnener Energie begann Nina, durch den Raum zu hüpfen. In der rechten Ecke angekommen, sank sie auf die Knie und betrachtete angewidert die undefinierbaren gelben und braunen Flecken auf dem grauen Stoff, auf denen sie gelegen hatte. Aber für Ekelgefühle war jetzt keine Zeit.
    Ohne Hände würde es schwierig werden, die Matratze auf Metallteile zu untersuchen. Sie würde ihr Gesicht und die Lippen zum Tasten und die Zähne zum Zerreißen des Materials benutzen müssen. Nina unterdrückte ein Schaudern und streckte sich der Länge nach neben dem modrigen Ding aus. Bevor sie sich an die Arbeit machte, würde sie die Unterlage sorgfältig inspizieren. Die Seiten waren ausgefranst. Der untere Rand war dunkler gefärbt, als habe er Feuchtigkeit vom Boden aufgesogen. Wer weiß, wie lange das modrige Ding hier schon lag.
    Die ausgiebige Betrachtung hatte bis jetzt nichts gebracht und Nina beschloss, sich nun die Unterseite anzusehen. Sie drückte das Kinn unter die Matratze, doch ihr fehlte es an Kraft und Hebelwirkung. Das Einzige, was sie schaffte war, die Unterlage nach links zu verschieben. Sie blieb eine Weile liegen und wartete, bis sich ihre

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