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Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Sündenkreis: Thriller (German Edition)

Titel: Sündenkreis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Puhlfürst
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Breitmanns Gesichtsausdruck wechselte von überrascht zu verwirrt. »Ich dachte, ich sollte …«
    Noch ehe die Kollegin zu Ende gesprochen hatte, fielen Lara ihre Sünden ein. Seit mehreren Tagen hatte sie mit Tom über die Berichterstattung im Fall der »Kirchenleiche« sprechen wollen und es immer wieder vor sich hergeschoben. Sie beschloss, in die Offensive zu gehen. »Tom hat dich beauftragt?«
    »Wen denn sonst? Ich habe ja schließlich von Anfang an über den Fall berichtet, nicht?« Elsa Breitmann schob die Unterlippe nach vorn und kniff gleichzeitig die Augen zusammen. »Da ist es doch nur recht und billig, dass ich das auch weiterbetreue, oder?«
    »Eigentlich mache ich die Strafsachen. Und außerdem war ich ja auch dabei, als die ›Brautleiche‹ gefunden wurde und habe den ersten Artikel darüber geschrieben.« Lara war nicht gewillt, so einfach aufzugeben. Jetzt trübten sich die Augen der Kollegin. In Laras Kopf verstärkte sich das Hämmern. Die Freien brauchten jeden Auftrag, manche von ihnen kamen gerade so über die Runden. Sie selbst dagegen hatte ein festes Gehalt. Elsa Breitmann war wahrscheinlich auf jedes Zeilenhonorar angewiesen. »Wir können ja beide hierbleiben. Zwei hören und sehen mehr als einer.«
    »Und wer schreibt dann den Artikel?« Zwischen den Augenbrauen der Kollegin waren zwei Längsfalten erschienen.
    »Du. Tom hat dich dafür eingeteilt, also machst du es auch.« Lara sah, wie sich die Falten glätteten und die Augenbrauen nach unten sanken. Es war nicht zu ändern. Sie riskierte eine Abmahnung, so wie Tom drauf war, wenn sie die Kollegin jetzt wegschickte und die Berichterstattung an sich riss. Wie von selbst tätschelte ihre rechte Hand den Arm der anderen, während sie fortfuhr. »Da ich nun schon einmal hier bin, bleibe ich auch. Der Fall ist ziemlich spektakulär, nicht?« Elsa Breitmann nickte eifrig und klemmte ihre abgewetzte Aktentasche fester unter den Arm.
    Im gleichen Augenblick öffneten sich die Türen, und die Leute setzten sich in Bewegung. Lara ließ sich mitziehen und hoffte darauf, dass Frank Schweizer ihr einen Platz freihielt. Hektisch bauten Reporter einen Wald von Mikrofonen vor dem Tisch auf. Sie drängelte sich zu ihrem Kollegen durch, wurstelte sich aus der wattierten Jacke und ließ sich neben ihm auf den Stuhl fallen. »Ein Gewühl ist das!«
    »Ist ja auch ein spannender Fall. Damit lässt sich super Quote machen.« Frank schoss ein paar Fotos und lehnte sich dann zurück. Vorn bauten die Fernsehleute ihre Mikrofone auf, Kameramänner wurden an die Seiten des Raumes verwiesen. Lara zückte ihr Diktiergerät und klappte den Notizblock auf. Die Stühle standen zu eng nebeneinander, und sie blendete die Berührung von Franks Bein an ihrem aus. Es dauerte nicht lange und der Tumult beruhigte sich. Eine Nebentür öffnete sich, vier Männer marschierten herein, zwei von ihnen in Uniform, und nahmen auf dem Podium Platz.
    Lara hatte bereits Namen und Dienstgrade von den Schildern auf dem Tisch abgeschrieben. Jetzt drückte sie auf »Aufnahme« und schaute dann auf die Uhr. Wenn alles wie geplant ablief, waren sie hier gegen sechzehn Uhr fertig, und sie konnte in die Redaktion zurückfahren und noch ein bisschen recherchieren.
    »… begrüße ich Sie zu unserer Pressekonferenz.« Der Polizeidirektor hatte Schweißperlen auf der Stirn. Er blickte immer wieder auf vor ihm liegende Papiere. »… Ihnen das kundtun, was wir wissen, immer natürlich unter Berücksichtigung der kriminaltaktischen Aspekte.« Seine drei Mitstreiter schauten mit identisch hölzernem Gesichtsausdruck geradeaus.
    »… Ausgangspunkt ist der Fund einer Frauenleiche am Montagabend in der Kirche von Heuerswalde …« Auf der Projektionswand hinter den vier Männern erschien eine Landkarte. Der Fundort der Leiche war mit einem roten Punkt markiert. Der Beamte erläuterte noch einmal die Details, die den Anwesenden schon bekannt waren. Lara schrieb ein paar Wortfetzen mit, mehr jedoch, um ihre Gedanken zu ordnen, denn um sich Notizen zu machen. Das Diktiergerät zeichnete sowieso jedes Wort auf. Und bis jetzt hatte der Polizeichef noch nichts Neues verkündet. Ihre Gedanken schweiften ab. Jo hatte ihr vorhin angeboten, in der Redaktion auf sie zu warten, damit sie beide den Film von der Modenschau analysieren konnten. Gemeinsam würden sie Sequenz für Sequenz auseinandernehmen und auf ungewöhnliche Details achten.
    Noch bevor die nächsten Worte des Polizeipräsidenten in ihr

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