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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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meines Biers landet auf dem Boden. Im ganzen Lokal wird gelacht.

    »Alles in Ordnung, Tom?«, erkundigt sich Jeff. Vor einer Woche, ob mit Jeff oder allein, hätte ich den Krug auf Martells Schädel zerschlagen, nur um zu sehen, was als Nächstes passiert.
    »Kein Problem, Jeff«, rufe ich quer durchs Lokal. »Ich habe nur ein bisschen Bier verschüttet. Ich gehe noch mal an die Bar und frage Kev, ob er mir was nachschenkt.«
    Als ich endlich wieder an unserem Tisch bin, nimmt Jeff einen riesigen Schluck Bier. »Willkommen in deinem neuen Leben, Kumpel«, prostet er mir zu.
    Ich weiß, was Jeff vorhat, und dafür liebe ich ihn. Aber aus irgendeinem Grund, aus reflexartiger Auflehnung oder blinder Dummheit, bewirkt das bei mir gar nichts. Drei Biere später nämlich stehe ich auf, ziehe mitten in einem Lied der Rolling Stones den Stecker aus dem Musikautomaten und wende mich mit einem vollen Glas in der linken Hand an die Allgemeinheit.
    »Ich bin froh, dass ihr ungebildeten Reaktionäre heute Abend hier seid, weil ich etwas verkünden muss. Wie ihr sicher alle wisst, habe ich Dante Halleyville dabei unterstützt, sich zu stellen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich ihn und seine Großmutter Marie kennen lernen. Und wisst ihr was? Ich mag die beiden und bewundere sie tierisch. Aus diesem und anderen Gründen habe ich beschlossen, ihn zu vertreten. Ihr habt richtig gehört. Ich werde für Dante Halleyville als Anwalt arbeiten, und als sein Anwalt werde ich alles tun, was ich kann, um ihn frei zu kriegen. Danke vielmals für euer Erscheinen. Gute Nacht und eine angenehme Heimfahrt.«
    Ein paar Sekunden später kommen Chucky Watkins und Martell auf mich zu. Irgendein Schalter wird in mir umgelegt, den die meisten dieser Jungs von Tom Dunleavy kennen.
Ich schlage Watkins mit meinem Glas voll ins Gesicht, er geht zu Boden und bleibt liegen. Vielleicht ist seine Nase gebrochen. Es könnte schlimmer sein.
    »Komm schon!«, schreie ich Martell an, aber er weicht vor mir zurück. Vielleicht bin ich nicht so groß wie Dante Halleyville, aber mit einsneunzig und über hundert Kilo weiß ich, wie ich zuschlagen muss.
    »Los! Wer will noch mal?«, rufe ich der feigen Menge zu. »Eine einmalige Gelegenheit! Los, nur zu!«
    Doch nur Jeff tritt vor. Er packt mich mit seinem kräftigen Arm und schiebt mich zum Hinterausgang.
    »Hast dich nicht verändert«, meint er, sobald wir in seinem Wagen sitzen. »Immer noch der gleiche Hitzkopf.«
    Aufgekratzt blicke ich geradeaus durch die Windschutzscheibe, als Jeff aufs Gaspedal tritt und wir röhrend den Parkplatz verlassen.
    »Stimmt nicht«, widerspreche ich. »Ich bin viel lockerer geworden.«

43
    Tom
    Am nächsten Tag lege ich im Gefängnis von Riverhead meine Brieftasche, meine Armbanduhr und die Schlüssel in ein kleines Schließfach, dann trete ich durch eine Reihe vergitterter Türen, die hinter mir einrasten, bevor die nächste vor mir zur Seite gleitet.
    Der Unterschied zwischen dem Leben als Besucher und dem eines Eingesperrten ist so krass, dass ich eine Gänsehaut bekomme. Es ist, als käme man vom Reich der Lebenden ins Reich der Toten. Oder als hätte man einen Tagesausweis für die Hölle bekommen.
    Rechts führt ein langer, hoffnungsloser Flur in die verschiedenen Flügel des überquellenden Tausendfünfhundert-Betten-Gefängnisses.
    Mein Ziel liegt linker Hand, ein Gehege aus luftlosen, kleinen Räumen, wo sich die Insassen mit ihren Anwälten treffen.
    Geduldig warte ich dort, bis Dante hereingebracht wird. Er ist noch keine ganze Woche hier, wirkt aber schon härter und distanzierter. Und sein Lächeln? Keine Spur mehr davon zu sehen.
    Aber dann umklammert er meine Hand und boxt mir auf die Brust. »Schön, dich zu sehen, Tom«, begrüßt er mich. »Tut richtig gut.«
    »Tut mir auch gut, Dante«, erwidere ich, überrascht darüber, wie angetan ich von seiner Begrüßung bin. »Ich brauche die Arbeit.«
    »Genau das sagt Clarence auch.« Endlich bricht sein
Zweihundert-Watt-Lächeln durch die Schale. Dieser Junge ist kein Mörder. Das müsste doch jedem klar sein, selbst der örtlichen Polizei.
    Ich brauche die Arbeit wirklich. Ich fühle mich wie am ersten Tag auf der Highschool, als ich einen neuen Schreibblock und eine Schachtel mit Stiften herausziehe.
    »Ich werde mich heute so verhalten wie die Detectives beim Verhör und dir kein Wort von dem glauben, was du sagst«, erkläre ich ihm. »Wir werden nämlich immer wieder durchkauen, was am Tag und am Abend des

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