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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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bis an jedem Ende hundertsechzig Pfund erreicht sind. Mit dem Gewicht der Stange sind das über dreihundertfünfzig Pfund, wobei Sean selbst kaum mehr als fünfundachtzig Kilo wiegen kann.
    »Bist du sicher, dass du das schaffst?« Ich blicke auf sein entschlossenes Gesicht hinab.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden.«
    Dieser Teufelskerl hebt die Stange zwölf Mal, bis er aufgibt und sein knallrotes Gesicht zu einem breiten Grinsen verzieht.
    »Dem Onkel Tommy sei’s gedankt.«

    »War mir eine Freude. Ist das in Ordnung, wenn ich deinem Alten erzähle, wie beeindruckend du bist?«
    »Nö. Das wird ihn nur wieder animieren, über mein verschwendetes Potential herzuziehen.«
    »Mach dir nichts draus, Sean. Bei den Dunleavys zählt die Vergeudung von Talenten zur Familientradition.«

41
    Tom
    Jetzt bin ich schon seit Jahren wieder in der Stadt, aber dies ist mein erster Besuch in der alten Highschool. Wenn ich ehrlich bin, würde ich eine Wurzelbehandlung vorziehen, als mich auf ein Wiedersehen einzulassen, aber als ich den frisch gebohnerten Boden der Sporthalle betrete, kommen alle Erinnerungen schlagartig zurück. Nichts hat sich wirklich verändert. Die gleichen Basketball-Glasfaserbretter. Die gleiche nicht überdachte Holztribüne. Der gleiche Lysol-Geruch. Eigentlich gefällt mir das.
    Jeffs Büro liegt direkt über dem Umkleideraum und ist in puncto Geruch und Bequemlichkeit nur knapp besser als dieser. Er sitzt, seine keltisch-grünen Turnschuhe auf den Metallschreibtisch gelegt, in der Ecke und sieht sich die Aufzeichnung eines Spiels an, das auf die weiße Schlackensteinmauer projiziert wird. Die Schwarzweißbilder, das Surren des Projektors und die Staubpartikel, die, vom Licht beschienen, durch die Luft fliegen, vermitteln mir das Gefühl, in eine Zeitschleife geraten zu sein.
    »Hast du einen Plan, Parcells?« Jeff hat Parcells immer angebetet und ähnelt ihm sogar ein bisschen.
    »Ich wollte dich das Gleiche fragen, kleiner Bruder. Ich habe gehört, du hast einen Plan viel nötiger als ich. Einen Fluchtplan.«
    »Da könntest du Recht haben.«
    Im Film wird einem Spieler das Leder aus der Hand geschlagen und scheint eine Ewigkeit in der Luft zu verharren.

    »Ich habe doch nur einem verängstigten Jungen geholfen, sich zu stellen«, sage ich, ohne zu erwähnen, dass ich gebeten wurde, diesen Jungen zu vertreten. Geschweige denn, dass ich das selbst schon in Erwägung ziehe.
    »Was ist mit Walco, Rochie und Feifer? Glaubst du, sie hatten keine Angst? Ich verstehe nicht, in was du da hineingeraten bist, Tom.«
    »Das verstehe ich auch nicht. Ich glaube, es hat was damit zu tun, dass ich Dantes Großmutter kennen gelernt habe. Zu sehen, wo sie wohnen, wie sie leben. Ach, und noch eine Kleinigkeit - der Junge war’s nicht.«
    Jeff scheint nicht zuzuhören. Oder doch? Er schaltet nämlich den Projektor aus.
    »Nur unter uns«, sagt er, »die Saison hat noch nicht angefangen, und ich habe schon die Faxen dick von Football. Lass uns ein Bier trinken gehen, Bruderherz.«
    »Siehst du, es gibt doch einen Plan.« Ich grinse, aber Jeff grinst nicht zurück.

42
    Tom
    Eine Viertelstunde später hält Jeff in Amagansett und parkt hinter dem McKendricks, der Bar, in der an einem Mittwochabend höchstwahrscheinlich fast nur Einheimische verkehren. Aber ich vermute, dass er es genau darauf abgesehen hat. Sein Plan. Frieden schließen mit den Ortsansässigen?
    Wir gehen durch den Hintereingang hinein und wählen einen Platz in der Nähe des Billardtischs. Nach etwa einer Minute ist es mucksmäuschenstill im Lokal.
    Als Jeff sicher ist, dass jeder unsere Anwesenheit mitbekommen hat, schickt er mich an die Bar, um Bier zu holen. Er will mir zeigen, in was genau ich hineingeraten könnte. Er will mich den Hass aus nächster Nähe spüren lassen.
    Chucky Watkins, ein verrückter irischer Hilfsarbeiter, der hin und wieder für Walco gearbeitet hat, pflaumt mich an, als ich mir meinen Weg zum Tresen bahne. »Hast wohl Angst gehabt, ohne den Football-Trainer als Begleitschutz herzukommen, was?«
    Ich ignoriere Watkins. »Kev, einen Krug Bass, wenn’s bei dir gerade geht.«
    »Wenn’s bei dir gerade geht, Kev«, äfft mich aus der Ecke Pete Zacannino nach. Vor einer Woche übrigens war mir jeder hier im Lokal wohlgesonnen.
    Kevin, der ein besonders braver Junge ist, reicht mir das Bier und zwei Gläser. Auf dem Weg zurück zum Tisch stellt mir Martell, ein anderer ehemaliger Kumpel, ein Bein. Die Hälfte

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