Sündenzeit
beendete schnell das Gespräch mit Morrissey. Dann klappte er das Handy zusammen und ging zur Tür, um zu öffnen.
Caer stand draußen, ein merkwürdiger sehnsüchtiger Ausdruck lag in ihren Augen.
„Hey“, sagte er. „Ist was passiert?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Geht es Sean gut? Wo ist er? Wer ist bei ihm?“
„Sean ist mit Kat ausgegangen, um sich das Jazz-Trio anzusehen, von dem sie gesprochen hat. Amanda hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen, und Clara ist zum Cottage zurückgegangen.“
„Bridey?“
„Schläft friedlich. Ich habe gerade nach ihr gesehen.“
Er betrachtete sie stirnrunzelnd.
„Willst du mich nicht hereinbitten?“, fragte sie.
Zach trat erstaunt einen Schritt zurück. Jetzt fiel ihm erst auf, dass sie sich schon fürs Bett fertig gemacht hatte. Sie trug ein leichtes Flanellnachthemd und einen Morgenmantel darüber. Kleine weiße Rosen verteilten sich auf einem cremefarbenen Untergrund. Das Haar fiel ihr offen wie blauschwarze Wellen auf die Schultern.
„Komm rein“, sagte er.
Sie trat ein und schloss die Tür. Es war nichts Kokettes in ihren Bewegungen. Sie warf sich in seine Arme, umfasste seine Taille und barg das Gesicht an seinem Baumwollhemd.
„Ist das zu schrecklich?“, fragte sie leise. „Ich habe das Gefühl … als wenn mir die Zeit davonläuft, glaube ich.“
War es richtig, was sie taten? Oder falsch? Er hatte keine Ahnung. Aber es war unmöglich, sie nicht willkommen zu heißen. Alles an ihr war so unglaublich sinnlich und verführerisch, nicht aufgesetzt und künstlich. Er besann sich noch, sie in seine Arme zu nehmen, sie an sich zu ziehen. Das Verlangen breitete sich in seinem ganzen Körper aus, rauschte durch seine Adern. Wie immer, wenn sie ihm so nah war und er die Rundungen ihres Körpers an sich spürte. Dann zerrte er so heftig an seinem Hemd, dass es fast zerrissen wäre, als er es über seinen Kopf zog, um es loszuwerden. Mit den winzigen Knöpfen ihres Nachthemds war er etwas vorsichtiger. Immerhin musste sie irgendwann in ihr Zimmer zurückkehren.
Trotzdem verhielt er sich so ungeduldig wie ein Schuljunge, aus Angst, dieser Moment könne vorbeigehen. Dann fühlte er sie, nackte Haut an nackter Haut. Hunger und Begehren verscheuchten jeden Gedanken, jedes Wort, die Vergangenheit und die Zukunft – und selbst die Gegenwart.
Caer war kein bisschen schüchtern. Sie bebte am ganzen Körper, als ihre Lippen seinen Mund berührten, über seine Haut streiften, als ihre Zungen sich berührten und sich in fiebrigen, feuchten Küssen umschlangen. Sie schmiegte sich an ihn, das seidenweiche Haar kitzelte seine Brust, ihre Hände, Lippen, Zähne und Zunge folgten dem Pfad.
Sie war süßer als jede Frau, die er jemals gekannt hatte. Er war außer sich vor Begehren, doch zwang er sich zur Zurückhaltung, liebkoste ihre Schultern, Brüste, den Bauch und ihre Beine. Sie schmeckte nach Leben und Kraft, Süße und Leichtigkeit, und jede seiner Berührungen schien sie fast unerträglich zu erregen.
Wild ineinander verschlungen landeten sie auf seinem Bett. Keiner konnte den anderen genug berühren, ertasten, kosten oder bekam genug von den Händen des anderen. Ihre Zärtlichkeiten waren mehr als intim. Sie stöhnte vor Lust, immer wieder kurz vor dem Höhepunkt, und ihre Leidenschaft ließ ihn verzweifelt um die Kontrolle kämpfen, gegen diesen wilden Wunsch, ebenfalls zu kommen.
Doch lange konnte er nicht widerstehen. Ihre Berührungen, federnd leicht und sinnlich, fachten seine Lust weiter an. Das Gefühl ihrer Lippen an seiner Haut brachte ihn zum Zittern, sodass er nur noch den rasenden Wunsch verspürte, sich fallen zu lassen.
Es war eine wunderbare Folter. Das Geben und Nehmen. Schließlich legte er sich auf sie, bedeckte jeden Zentimeter ihrer Haut mit seiner Hitze. Nachdem er ihren perfekten Körper mit den Lippen ertastet hatte, fühlte er sich trunken von ihrem Geschmack. Er verschlang seine Finger mit ihren und sah in diese wunderbare blaue Schönheit ihrer Augen, in denen Vertrauen und Sehnsucht lagen und eine Verletzlichkeit, die ihm das Herz zerriss. Und dann war er in ihr, und nur noch dieses Gefühl zählte. Sie bewegten sich zusammen, und irgendwo im Hinterkopf hörte er den Wind und das Meer, die Wellen im Sturm. Diese Naturgewalt, die so schön und auch so heftig war und vor allem so voller Leidenschaft wie Himmel und Hölle und alle Gewalten dazwischen.
Die Welt, diese Nacht schien zu explodieren, als er kam. Er spürte, wie sie
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