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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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schweben, gezogen von schwarzen Pferden mit Kopfschmuck aus schwarzen Federn.
    „Ich muss jetzt gehen. Das habe ich immer versucht, dir klarzumachen, dass ich gehen muss“, sagte Caer traurig. Dann legte sie die Arme um ihn, schmiegte sich an ihn und küsste ihn auf den Mund. Er schmeckte ihre Tränen an den Lippen, als sie ihm zuflüsterte: „Ich liebe dich.“
    Dann zuckte sie zusammen, genauso erschrocken wie er über die laute fröhliche Stimme mit dem irischen Akzent, die hinter ihnen ertönte. „Nein, meine Liebe, du musst noch nicht gehen.“
    Beide wirbelten herum. Eine Frau war aus der Kutsche gestiegen. Sie hatte Brideys Stimme, aber sie war es nicht … oder doch. Zach brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es tatsächlich Bridey war. Aber eine Bridey, die ihr Alter abgestreift hatte, eine junge und schöne Bridey in einem schwarzen, fließenden langen Kleid, das im Wind flatterte.
    „Bridey?“, flüsterte Caer. „Aber … ich habe dich doch hinüberbegleitet. Du solltest bei den smaragdgrünen Hügeln und Feldern sein, bei dem Cottage im Wald, mit dem Licht und …“
    „Aye. Ich war dort, aber ich konnte nicht bleiben“, sagte Bridey. Dann wandte sie sich an Zach. „Eine Banshee ist nicht böse, mein Junge, denn es ist ihre Aufgabe, die guten Menschen zum verheißungsvollen Land auf der anderen Seite zu begleiten. Aber manchmal, so wie Caer, nehmen sie die menschliche Form an. Jetzt hat sich unsere Caer in dich verliebt, so wie du dich in sie. Deshalb habe ich einiges geregelt und eine Abmachung getroffen, um ihren Platz einzunehmen. Du siehst also …“ Sie wandte sich wieder an Caer. „Du bist frei, um hierzubleiben. Mir macht es nichts aus, eine Weile deine Stelle einzunehmen, mein Kind. Ich freue mich sogar darauf. Denn du musst hier bei Zach bleiben und ihn bis zum Ende eurer Tage lieben. Und da ich schon mal hier bin: Mir wurde aufgetragen, diese beiden dorthin zu bringen, wo sie hingehören. Die smaragdgrünen Felder warten allerdings nicht auf sie.“
    „Die beiden?“, sagte Caer verständnislos.
    „Aye, es sind zwei.“ Bridey hob die Hand und zeigte zur Treppe hinüber.
    Amanda O’Riley lag bewegungslos mit einer blutenden Kopfwunde auf dem Boden. Zach konnte sich nur vorstellen, dass sie beim Anblick der Vögel in Panik verfallen war und weglaufen wollte. Dabei musste sie gestürzt und mit dem Kopf gegen das Geländer gefallen sein.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte Bridey. „Michael lässt dir ausrichten, dass du deine Sache gut gemacht hast, Caer. Er ist stolz auf dich. Du wirst ihn jetzt nicht mehr wiedersehen. Und deshalb soll ich dich in seinem Auftrag daran erinnern, von nun an vorsichtig mit diesem Körper umzugehen. Ein Messerstich in Rücken oder Hals wird jetzt nicht mehr einfach heilen.“
    „Aber …“, begann Caer.
    „Was zum Teufel geht denn hier bloß vor sich?“, fragte Zach.
    Bridey lachte fröhlich. „Du hast ein Geschenk erhalten – ein Leben. Caers Leben.“
    Ein lautes schreckliches Geschrei ließ die Luft vibrieren. Ein Heulen, hohl und schrill, das vom Meer und vom Himmel gleichzeitig zu kommen schien und von Entsetzen und Verdammnis kündete. Dunkelheit umgab Marni und Amanda. Zach blickte sich zu ihnen um und sah, wie ihre Seelen sich aus dem Körper entfernten. Schatten umhüllten sie wie Schwärme von Krähen, wie Hunderte von schwarzen Vögeln, die um sie herumflatterten.
    Sie schrien. Verzweifelt wehrten sie sich, kämpften gegen die dunkle Hülle an. Doch sie wurden weiter fortgezogen und in die wartende Kutsche verfrachtet.
    „Das Leben ist ein Geschenk. Würdigt es und macht das Beste daraus, meine Lieben.“ Bridey drehte sich um, sprang auf den Kutschbock und winkte ihnen zu.
    Zach blinzelte, und schon war die Kutsche verschwunden.
    Die See war ruhig, der Himmel strahlend blau.
    Er sah Caer an und versuchte etwas zu sagen, aber er bekam keinen Ton heraus. Er wollte sie berühren, doch zu seiner großen Verlegenheit wurde ihm schwindlig, und er stürzte bewusstlos zu Boden.
    Als er wieder zu sich kam, befand er sich noch immer auf dem Schiff. Caer hatte sich besorgt über ihn gebeugt, an ihrer Windjacke klebte Blut. Doch der Schnitt im Hals heilte bereits wieder. Ihr Griff war fest, als sie zuversichtlich die Hand auf seine legte. Sie lächelte ihm zu.
    „Was zum Teufel ist passiert?“
    „Sie sind tot, beide. Du hast Marni erschossen. Dann hat das Boot einen Schlenker gemacht, und Amanda ist mit dem Kopf gegen die Reling

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