Sündenzeit
hörte sich gelangweilt an.
Caer reichte Sean das Wasser, während Zach in den Schrank langte und den Whiskey herausholte. „Willst du Eis?“, erkundigte er sich bei Amanda.
„Um Himmels willen, nein. Reich mir einfach die Flasche rüber. Ich muss mich irgendwie auf die Begegnung mit der Furie vorbereiten“, stöhnte Amanda.
„Sie redet von Kat“, kommentierte Sean für Caer trocken.
Caer sah Zach fragend an, der nur die Schultern zuckte. „Wir alle sehen die Welt aus einem anderen Blickwinkel“, sagte er gelassen.
„Natürlich tun wir das, Mister Flynn“, entgegnete Amanda gereizt. „Du hast natürlich ein begründetes Interesse daran, sie als Engel zu sehen.“ Sie wandte sich an Caer. „Sie ist für ihn nämlich eine Goldgrube“, erklärte sie ihr, als wären sie plötzlich beste Freundinnen.
„Das ist nicht wahr, Amanda“, mischte sich Sean ein. „Kat hat so viel Erfolg, weil Zach ihre Karriere managt. Außerdem braucht er keine Goldgrube – er, Aidan und Jeremy führen eine sehr erfolgreiche Detektivagentur.“ Er drehte sich zu Caer um. „Wissen Sie, dass er Polizist in Miami war? Das ist auch eine Stadt, die Sie sich ansehen sollten. Falls Sie noch ein bisschen in den Staaten bleiben können, wenn Ihre Zeit bei uns zu Ende geht. Ich glaube, ich werde wohl nicht mehr allzu lange eine Krankenpflegerin benötigen.“
„Das wünsche ich Ihnen auch. Aber im Augenblick brauchen Sie noch eine“, sagte Caer ernst.
Er lächelte. „Ich bin froh, Sie über die Feiertage bei uns zu haben“, sagte er und zwinkerte Zach zu, als würde er ihm ein Geschenk anbieten.
Amanda seufzte ungeduldig und sah durch ihre Seitenscheibe hinaus.
Als sie Newport erreichten, betrachtete Caer durch das Fenster die lange Reihe von Villen, von denen jede für die Festtage geschmückt war. Sehr üppig, aber geschmackvoll. Ein Baum war von oben bis unten mit blinkenden grünen und roten Lichtern dekoriert. Caer drehte sich lächelnd zu Zach um, und er musste unwillkürlich grinsen. Sie beide dachten an Amandas erleuchtete Brüste.
Der Fahrer bremste ab, und Zach beobachtete, wie sich Caers Blick voller Bewunderung auf das Haus richtete.
Das Heim der O’Rileys stand oben auf einer Klippe auf einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Grundstück. Der hintere Teil des Gebäudes schmiegte sich elegant an den Abhang bis hinunter zum Weg. Es hatte massive Säulen und ein Kuppeldach mit einem Rundgang. Mit der weiß angestrichenen Fassade war es einfach wunderschön und sah sehr majestätisch aus. Zum Weihnachtsfest hatte man im vorderen Garten schon eine große Krippe aufgebaut. Girlanden aus Stechpalme und Zweige von immergrünen Pflanzen waren ineinander verflochten um die Säulen gewunden.
Von den hell erleuchteten Fenstern drang das Licht nach außen.
Zach stieg aus und blickte zum Haus hoch. Er hatte jemanden im Erdgeschoss am Fenster gesehen und winkte. Es musste Bridey sein.
Die Haustür wurde geöffnet, und Kat kam den Weg heruntergestürmt. Sie hatte rotes kurz geschnittenes Haar, dessen Farbe intensiv leuchtete. Sie sah aus wie ein Feuerball, der über den Rasen flog.
„Dad!“, rief sie aufgeregt. „Dad!“
„Meine Kleine!“
Einen Augenblick fürchtete Zach schon, dass sie sich in die Arme ihres Vaters werfen und sie beide auf die Limousine stürzen würden. Aber kurz vor ihm blieb sie stehen, holte tief Luft und ging langsam auf ihn zu, um ihn vorsichtig und sanft in die Arme zu nehmen.
Sean hielt sie umfangen, als wäre sie das Wertvollste auf dieser Welt.
Dann stieg Amanda aus und schlug kräftig die Tür hinter sich zu. Sie wollte sichergehen, dass auch niemand ihre Gegenwart vergaß.
„Hallo, Kat“, sagte sie kühl.
Kat murmelte etwas an der Brust ihres Vaters.
„So ein liebendes Kind“, bemerkte Amanda zuckersüß.
Kat zog sich von ihrem Vater zurück. „Ist es nicht wunderbar, dass er nicht nur eins hat, sondern dazu auch noch mit einem verheiratet ist?“
„Pardon. Wir haben Besuch“, sagte Sean streng.
„Besuch? Das ist Miss Cavannaugh, die Krankenpflege rin , die dein Vater in Irland angeheuert hat“, sagte Amanda. „Und Zach gehört doch zur Familie, oder nicht?“
Kat warf Caer einen interessierten Blick zu und reichte ihr die Hand. „Wie geht es Ihnen? Willkommen in Rhode Island.“ Sie war offensichtlich erfreut, dass ihr Vater eine so junge, attraktive Krankenschwester gefunden hatte – eine, die ihrer Stiefmutter sicher ein Dorn im Auge war.
„Danke, gut“,
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