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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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garantiert nicht im Winter tauchen.“
    Merkwürdig, dachte Zach. Die Firma hatte einen Vertrag mit einer Reinigungsfirma, die immer dafür sorgte, dass die Boote blitzsauber waren. Die Möglichkeit, dass dieses Talkum von einem der früheren Ausflüge stammte, war ziemlich gering.
    Doch es ergab einen Sinn. Obwohl dieser Sinn entmutigend war. Wenn jemand mit dem Vorsatz an Bord gekommen war, Eddie umzubringen und ungeschoren davonzukommen – welche bessere Lösung gab es da, als nach dem Mord von Bord zu springen und sich unter Wasser schwimmend aus dem Staub zu machen? Und dafür wäre ein Kälteschutzanzug in dem eisigen Meer äußerst nützlich. Auf diese Weise brauchte man für die Tat keine zweite Person, die den Killer mit einem Boot abholte. Keine zweite Person, die Ärger machen könnte, niemand, der womöglich aus Schuldgefühl oder unter Druck die Wahrheit ausplauderte.
    „Sie meinen, jemand kam an Bord, tötete Eddie, sprang vom Schiff und schwamm davon?“, fragte Morrissey.
    „Ich denke, das wäre möglich.“
    „Wissen Sie, wie kalt das Wasser zu dieser Jahreszeit ist?“, sagte der Detective.
    Zach nickte.
    „Wenn Sie recht haben, hat jemand wirklich ganz dringend seinen Tod gewollt. Ich werde mich in den Taucherläden mal umhören, ob irgendjemand einen Verdächtigen gesehen hat. Ich gehe davon aus, dass im Winter keine Tauchtouren angeboten werden, oder?“
    „Nein, nur Segeltörns“, sagte Zach.
    Morrissey schüttelte den Kopf. „Sehr merkwürdig. Wie ist der Mörder wohl mit einem Sauerstoffgerät an Bord gekommen, ohne dass Eddie es bemerkt hat?“
    „Keine Ahnung. Außerdem, das Talkum ist keine Garantie für die Richtigkeit der Theorie. Aber Sie haben nichts weiter gefunden, oder?“
    „Nichts. Alles war sauber. Die Typen, die das Schiff da draußen aufgestöbert haben, zwei Offiziere der Küstenwache, meinten, sie hätte wie ein Geisterschiff ausgesehen. Nichts war durcheinander oder kaputt. Es gab nicht mal eine geöffnete Coladose oder eine benutzte Kaffeekanne.“
    „Und das Wetter?“
    „Glatte See und ein schöner Tag, wenn auch ziemlich frisch. Aber das war’s. Keine Stürme, Winde, Gewitter, nichts.“
    Zach zögerte. „Und niemand wurde an Land gespült?“
    „Nein. Keine nicht identifizierten Patienten im Krankenhaus, nichts. Aber ich werde mir mal die Taucherläden ansehen. Mal sehen, was ich über die Ausleihe von Ausrüstungen erfahren kann“, sagte Morrissey.
    „Unser Mörder – sollten wir mit dieser Vermutung auf der richtigen Fährte sein – wird sicher seine eigene Ausrüstung haben.“
    „Was ist mit Sauerstoff zum Nachfüllen?“, sagte der Detective.
    „Stimmt. Außerdem kann es nichts schaden, die Tauchergeschäfte zu überprüfen. In der Not frisst der Teufel Fliegen, wie man so schön sagt.“
    „Wir werden weiter nach irgendwelchen Anhaltspunkten suchen“, betonte Morrissey. „Oder …“
    Er zögerte.
    Zach beendete den Satz für ihn. „Oder nach einer Leiche.“
    Morrissey nickte nur.
    „Wenn Sie Ihre Runde durch die Taucherläden machen“, sagte Zach, „könnten Sie das möglichst unauffällig tun? Es ist vielleicht ein Schuss ins Leere. Aber wenn wir richtigliegen, sollten wir den Killer möglichst nicht darauf aufmerksam machen, dass wir ihm auf der Spur sind.“
    Detective Morrissey lächelte trocken. „Kein Problem. Und ich bitte Sie darum, nur mich zu unterrichten, falls Sie neue Erkenntnisse haben, und nach außen Stillschweigen zu bewahren.“
    Zach nickte und erwiderte sein Lächeln. „Ja, natürlich.“
    Er bedankte sich beim Detective und verließ die Sea Maiden. Die Forensik konnte im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten. Das wusste Zach am besten. Aber wenn es nichts gab, keine Fingerabdrücke, Haare, Textilfasern oder andere Substanzen, musste man sich an die Beinarbeit machen.
    Zach ging ins Büro zurück, wo sich Cal, Marni und Caer gerade über den Schreibtisch beugten.
    „Was gibt es?“, erkundigte er sich.
    „Nichts Bestimmtes“, sagte Cal. „Caer hat Eddie ja nicht gekannt. Aber da wir nun ständig über ihn reden, dachte ich, würde sie vielleicht gern ein paar alte Fotos von ihm sehen. Und dann wollte sie noch einen Blick auf den letzten Eintrag ins Register werfen. Das willst du sicher auch, nehme ich an.“
    Caers Blick war offen, als sie ihn ansah. Warum zum Teufel fand er sie immer so verdächtig? Sie war in Irland Seans Krankenschwester gewesen – wenn jemand an Eddies Verschwinden sicher keine Schuld

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