Sündenzeit
Im Grunde ist mein Vater das Herz des Unternehmens. Jetzt, wo Eddie nicht mehr da ist …“ Ihre Stimme verebbte. „Na, jedenfalls wird Cal bestimmt beten, dass es Dad bald wieder besser geht und nichts weiter passiert.“
„Meinen Sie, es könnte noch was passieren?“
„Meinen Sie das nicht? Sind Sie nicht eigentlich aus diesem Grund hier?“
„Ich bin hier, um darauf zu achten, dass Ihr Vater seine Medikamente nimmt, und um im Notfall bereit zu sein, falls etwas mit seinem Herzen oder seinem Blutdruck nicht stimmt.“ Caer fragte sich, ob hier jeder im Haushalt glaubte, sie wäre nicht als Seans Krankenpflegerin hier.
„Ja, ja“, murmelte Kat nur.
„Was?“
„Sie arbeiten für Zach, oder?“
„Wie bitte?“
„Die Flynns haben Sie hierher gebracht. Versuchen Sie nicht, mir was anderes einzureden.“
„Nein, das stimmt wirklich nicht“, sagte Caer.
„Wie auch immer. Ich hoffe ja nur, dass Sie und Zach ein Ding laufen haben. Es wird nämlich Zeit für ihn, mal endlich die richtige Person zu finden. Sie sind entweder eine exzellente Schauspielerin oder die richtigste Person, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe. Ich weiß, dass Sie etwas für ihn empfinden. Das kann ich an Ihrem Blick erkennen, wenn Sie ihn ansehen, ohne dass er es bemerkt. Und ich sehe auch, wie er auf Sie reagiert. Andererseits werden Sie wahrscheinlich von allen Männern so angesehen.“ Sie lachte. „Sie sind wirklich erfrischend. Marni liebt ihre Spiegel, und ich glaube, für Amanda ist das so was wie ein Altar. Aber sie können Ihnen beide nicht das Wasser reichen. Sie brauchen nur den Raum zu betreten, dann müssen die beiden abdanken. Außerdem sind Sie auch jünger als Amanda.“
„Sie sind auch jünger als Amanda“, wandte Caer ein und musste dabei leicht überrascht lächeln.
„Ja, schon, aber ich bin die Tochter meines Vaters. Sie hasst mich, aber sie ist nicht neidisch auf mich so wie auf Sie. Oder auf Marni. Die hängt ja auch dauernd an meinem Dad. Einmal hat sie mir erzählt, das käme daher, weil sie sehr jung ihren Vater verloren hat.“
„Vielleicht stimmt das ja auch.“
„Das glaube ich nicht. Sie flirtet die ganze Zeit offen mit ihm. Soll ich ganz ehrlich sein? Ich denke, sie würde nicht zögern, eine Affäre mit ihm anzufangen.“
„Was?“, sagte Caer schockiert.
„Keine Angst. Mein Vater würde sich nie auf so was einlassen. Er fährt nicht einfach auf ein hübsches Gesicht ab und spielt den Playboy. Deshalb waren wir ja alle so platt, als er sich Hals über Kopf mit Amanda einließ. Meine Mutter war schon lange Zeit tot, das war nicht das Problem. Es ist eben nur … er war ja selten mal mit jemandem verabredet, und dann … Amanda. Aber beobachten Sie Marni mal, wenn sie mit meinem Vater zusammen ist. Ich bin überrascht, dass Amanda noch keinen Anfall bekommen hat und alles versucht, damit Dad Cal rauswirft und sie Marni loswird. Sie haben ja gesehen, wie sie mit Clara umgeht. Aber ich kann Ihnen versprechen, dass Tom und Clara Amanda überdauern werden. Und Cal und Marni auch. Mein Vater schätzt Loyalität. Wie auch immer … heute Abend werde ich mich um Dad kümmern. Sie beide gehen aus. Und bleiben Sie lange. Ach, und flirten Sie, was das Zeug hält“, scherzte Kat. „So ein Rendezvous mit dem Boss ist doch aufregend, oder?“
„Ganz ehrlich. Ich habe Zach das erste Mal gesehen, als er nach Irland kam“, sagte Caer.
„Was auch immer. Jetzt gehen Sie. Sie sehen einfach umwerfend aus.“
Caer schüttelte den Kopf. Vielleicht war es ja gut, wenn sie Kat in dem Glauben ließ, dass sie für Zach arbeitete. Offensichtlich konnte sie Seans Tochter nicht vom Gegenteil überzeugen.
Kat nahm sie bei der Hand und zog sie aus dem Zimmer, gerade als Zach die Treppe herunterkam.
Er hatte sich in einen Anzug geworfen, und Caer blieb fast der Atem weg. Er sah ungemein attraktiv aus. Sein Blick war auf einen Manschettenknopf gerichtet, den er gerade befestigte. Dann sah er hoch … und blieb wie erstarrt stehen.
„Hey, alle Achtung, ihr beiden!“, sagte Kat. „Ihr seht blendend aus, so rausgeputzt! Und jetzt macht, dass ihr wegkommt.“
„Wir sind schon unterwegs“, versicherte ihr Zach. „Miss Cavannaugh?“ Er deutete eine Verbeugung an, schob sie Richtung Küche und zur Tür hinaus. In der Garage öffnete er ihr die Autotür, und sie schlüpfte auf den Beifahrersitz.
Sie war aufgeregt und nervös. Das hier fühlte sich an wie … eine Verabredung.
Zach ging mit ihr
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