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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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„Zach, solltest du dich nicht um diese Blaubeergeschichte kümmern?“ Sie zögerte. „Hier passiert so viel, das einem wirklich Angst macht.“
    „Morrissey ist ein guter Cop“, versicherte ihr Zach. „Er kann sich darum kümmern. Ich konzentriere mich im Moment auf die Familie.“
    „Natürlich“, sagte Cal.
    „Nun, dann gute Nacht.“ Zach verabschiedete sich von den beiden, und sie brachen schließlich auf.
    Als Zach das Haus wieder betrat, war alles still. Er fand Tom und Clara in der Küche beim Saubermachen. Tom erklärte ihm traurig, dass sie wahrscheinlich nicht mehr viel länger hierbleiben könnten, wenn Amanda Clara weiterhin mit solchen Anschuldigungen verfolgte. Egal, wie gern sie Sean O’Riley mochten. Zach versicherte ihm, dass er Verständnis dafür hätte. Er bat ihn jedoch, noch eine Weile auszuhalten.
    Tom sah ihn frustriert an und versprach, dass sie es versuchen würden.
    Sean und Kat hatten sich offensichtlich in ihre Zimmer verzogen, Caer war gleich nach dem Gespräch mit Morrissey wieder zu Bridey nach oben gegangen, und Amanda schien nirgends in Sichtweite. Er stieg die Treppe hoch, um selbst nach Bridey und Caer zu sehen.
    Caer saß an Brideys Bett und hielt ihre Hand, während sie etwas Tröstliches erzählte. Ein singender Tonfall lag in ihrer Stimme, als sie von dem alten Land berichtete, den smaragdgrünen Hügeln, der Schönheit der großartigen Felstürme, dem süßen Klang der Fiedeln und Harfen. Brideys Augen waren geschlossen, auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln.
    Zach selbst fühlte sich von Caers Erzählung eingelullt und lauschte wie gebannt dem Auf und Ab ihrer Tonmelodie. Caer lachte und erinnerte Bridey daran, dass von einem Kobold verlangt wurde, die Schuhe einer Person zu putzen. Wenn sie also wirklich einen Topf voll Gold haben wollte, müsste sie die Schuhe draußen stehen lassen, um den Kobold anzulocken.
    Bridey öffnete die Augen. „Denk daran, wenn du das Böse fängst, darfst du nicht zulassen, dass es weiterzieht. Denk daran, Caer, dass eine Banshee gut sein muss. Schwöre es.“
    „Ich schwöre es“, sagte Caer.
    Kurz darauf war Bridey friedlich eingeschlafen.
    Caer stand leise auf und entdeckte Zach, der an der Tür stand. „Meinst du, es ist okay, sie allein zu lassen?“, fragte sie ihn besorgt.
    „Ja. Wer sollte Bridey etwas antun wollen?“ Er schüttelte den Kopf. „Sie ist für niemanden eine Bedrohung. Ich glaube nicht, dass wir uns um sie Sorgen machen müssen.“
    „Ich mache mir aber Sorgen. Sie nimmt ihre Medikamente, aber es scheint nicht besser zu werden“, sagte Caer. „Die Lungenentzündung ist jetzt wirklich gefährlich für sie.“
    „Das wäre es für jeden in ihrem Alter, Caer. Bridey ist sehr alt.“
    „Es gibt Menschen, die hundert werden“, entgegnete sie.
    „Das stimmt. Aber je älter wir werden, desto anfälliger werden wir.“ Zach bemerkte, wie beunruhigt sie war. „Warum gehst du nicht in dein Zimmer, wo du in Seans Nähe bist?“, schlug er vor. „Morgen werde ich Kat bitten, ihn eine Weile im Auge zu behalten. Wir beide gehen auf Erkundungstour.“
    „Ach ja?“
    Er nickte ernst. „Eddie hat einen Hinweis hinterlassen.“
    „Was für einen?“
    „Sei einfach morgen um zehn bereit, mit mir rauszufahren“, sagte er. „Und nun geh. Es ist immer noch am besten, wenn eine von euch beiden in Seans Nähe bleibt.“
    Sie schlüpfte an ihm vorbei, und er ging zu Bridey ins Zimmer. Er wollte sich davon überzeugen, dass die alte Frau wirklich gut schlief. Ihr Atem ging ein bisschen rasselnd, aber sonst schien sie friedlich.
    Als er jedoch in dem Dämmerlicht neben ihr stand, öffnete sie plötzlich die Augen. Sie schien ihn anzustarren, obwohl sie ihn offensichtlich gar nicht wahrnahm. Ihre Lippen bewegten sich, und er beugte sich zu ihr hinunter, um zu hören, was sie sagte.
    „Pardon, Bridey, was meinst du?“
    Schweigen.
    Sie hatte die Augen wieder geschlossen, und er zögerte. Er richtete sich wieder auf und wollte schon das Zimmer verlassen, als sich ihre Lippen erneut bewegten.
    Er lehnte sich zu ihr hinunter und hörte, wie sie ein einziges Wort flüsterte: „Banshee.“
    Draußen vor dem Fenster fegte ein plötzlicher Windstoß wütend ums Haus, es klang wie ein unheimliches Echo.
    Banshee, Banshee, Banshee …
    Zach zog sich wieder zurück und versuchte dieses merkwürdige Gefühl abzuschütteln. Er blickte zu Bridey hinunter.
    Sie schlief wieder friedlich mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht.
    Er

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