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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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weit von der Insel entfernt gefunden.“
    Caer runzelte die Stirn und sah ihn an. „Zach, ist dir klar, dass wir gerade am Kai vorbeigefahren sind?“
    „Natürlich.“
    „Wo fahren wir dann hin?“
    „Ein paar Gerätschaften einkaufen.“
    „Wie zum Beispiel?“
    „Schaufeln. Womit sollte man sonst einen vergrabenen Schatz ausbuddeln?“
    „Du bist wirklich verrückt“, sagte sie.
    „Das glaube ich nicht.“
    „Verrückte denken ja auch, dass sie normal sind.“
    Er zuckte die Schultern. „Na gut, vielleicht bin ich ein bisschen verrückt. Womöglich liegt das ja auch an den vielen Krähen gestern.“
    „Krähen?“
    „Hast du sie nicht gesehen? Das müssen Hunderte gewesen sein.“
    „Bist du sicher, dass es Krähen waren?“
    Zu Zachs Überraschung schien sie seine Bemerkung nervös zu machen.
    „Krähenvögel, ja, vielleicht Raben. Wenn es keine Raben waren, dann jedenfalls ziemlich große Krähen.“
    „Ich habe keine gesehen.“ Caer blickte starr geradeaus. Bildete er sich nur ein, dass sie plötzlich so angespannt war?
    „Hast du Angst vor Krähen?“
    „Wie bitte?“
    „Krähen. Hast du vor denen Angst?“
    „Nein, natürlich nicht, es sind doch nur Vögel. Das wäre ja ein ziemlich trauriges Leben, wenn man vor denen Angst hätte, meinst du nicht?“
    „Ich bin sicher, dass es eine Menge Leute gibt, denen sie Angst machen. Bridey meinte, sie wären die Vorboten von irgendwas.“
    „Vielleicht hat sie recht“, sagte Caer, und plötzlich spürte Zach, wie sie ihn eingehend von der Seite musterte. „Ich meine, wir alle glauben an das, was wir sehen und fühlen. Aber die meisten von uns haben ja auch noch den Glauben an etwas anderes.“
    „Du meinst also, es hat was zu bedeuten, dass gestern Abend eine Meute Vögel herumgeflogen ist?“, fragte er und konnte sich das Grinsen nicht ganz verkneifen.
    Sie zögerte. „Glaubst du nicht manchmal an etwas, was du weder sehen noch fühlen oder dir genau erklären kannst?“
    „Meinst du, ob ich an Gott glaube? Ja, schon. Wahrscheinlich das Vermächtnis meiner irischen Mutter.“
    Er war überrascht, welch intensive Leidenschaft in ihren wunderschönen blauen Augen lag, als sie ihn ansah. „Wenn du an Gott glaubst, warum dann nicht auch an Geister, an Wunder, an den Teufel?“, fragte sie leise.
    „Weil ich glaube, Gott erwartet von uns, dass wir mit gesundem Menschenverstand durchs Leben gehen. Und der sagt mir eben, dass Vögel nur Vögel sind.“
    Plötzlich lachte sie.
    „Was ist?“
    „Okay, natürlich habe ich nicht sehr viel von Cow Cay gesehen, und es ist keine große Insel. Aber du bist jetzt im Begriff, zwei Schaufeln zu kaufen, und im Laufe des Nachmittags werden wir ein jahrhundertealtes Geheimnis aufklären?“
    „Ich würde sagen, du vergisst einfach diese Vögel“, sagte er. „Aber ich habe noch nicht alles genau erklärt.“
    „Dann tu es bitte.“
    „Es gibt eine Linie außen um die Seekarte herum mit Bildern von verschiedenen Orientierungspunkten der Gegend. Einer von denen hat einen sehr interessanten Namen.“
    „Und der wäre?“
    „Banshee Rock.“
    „Was?“
    „Banshee Rock. Das ist eine Granitfelsnase, die sich auf …“
    „Cow Cay befindet?“
    „Genau, sehr gut!“, rief er grinsend.
    Sie errötete leicht. Zach wünschte, sie wären nicht unterwegs, um einen vergrabenen Schatz zu suchen, sondern auf dem Weg zu einer abgelegenen Skihütte mit Kamin und Whirlpool. Sie könnten vor dem Feuer sitzen, relaxen und sich hemmungslos lieben.
    Schnell konzentrierte er sich wieder auf das vor ihnen Liegende. Er bog auf den Parkplatz zu einem kleinen Laden ein, wo sie alles, was sie benötigten, bekommen würden.
    Das Geschäft gehörte zu keiner großen Supermarktkette. Es war ein Familienunternehmen, geführt von Slim und Sally Jenkins, einem Paar, das er bereits seit seiner Kindheit von seinen zahlreichen Besuchen hier kannte.
    Er bat Caer, die Schaufeln zu holen, während er eine Picke suchte und zwei Siebe, um den Sand zu filtern. Auch wenn er so ungefähr ahnte, was Eddie vorgehabt hatte, war ihm klar, dass sie mehr oder weniger die Nadel im Heuhaufen suchten.
    Er erkannte den jungen Mann hinter dem Ladentisch als Slims und Sallys Sohn.
    „Hallo, Jorey, wie geht es dir denn?“
    „Gut – ich studiere jetzt in New York. Und wie geht’s dir? Wir haben uns ja eine ganze Weile nicht gesehen.“ Er sah Zach traurig an. „Ich weiß, dass du mit den O’Rileys gut bekannt bist. Kannst du ihnen ausrichten,

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