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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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ragten, streiften ihn beim Laufen an den Schultern. Er blickte auf und bemerkte, dass die Sonne bereits am Untergehen war.
    „Caer!“
    Dann entdeckte er sie. Sie saß mit dem Rücken zu ihm, den Kopf gesenkt, und starrte auf etwas in ihren Händen.
    Im ersten Augenblick dachte er, sie hätte etwas auf dem Boden entdeckt. Dann sah er, dass sie den Brief aus ihrer Tasche gezogen hatte und las.
    Er ging langsam auf sie zu. Was immer darin stand, es schien sie zu beunruhigen.
    „Caer?“
    Sie zuckte zusammen und hob den Kopf.
    „Stimmt was nicht?“, erkundigte er sich.
    „Oh, nein, alles okay.“
    „Was ist denn?“
    „Es ist nur … mein Freund aus dem Krankenhaus. Er ist hier. In den Staaten. Irgendwann muss ich sehen, wie ich mich mit ihm treffen kann, das ist alles.“
    Sie faltete den Brief schnell wieder zusammen und schob ihn zurück in ihre Hosentasche. „Tut mir leid. Ich war vollkommen abgelenkt.“
    Zach wusste, dass er normalerweise ein gutes Pokergesicht besaß, aber diesmal musste es ihn wohl verlassen haben. Sein Misstrauen war ihm deutlich anzusehen, denn sie stand schnell auf und lächelte. „Wirklich, tut mir leid. Ich hätte dir beim Graben helfen sollen, statt meine Post zu lesen.“
    Er sagte nichts dazu. Als sie zu ihm kam und sich dicht an ihn schmiegte, sodass er ihren verführerischen Körper mit jeder Faser zu spüren glaubte, rührte er sich jedoch nicht und ließ die Arme an beiden Seiten hängen.
    Der Wind frischte auf. Wieder hörte er das wilde Kreischen in der Luft und sah nach oben.
    Es kam ihm vor wie eine Szene aus dem bekannten Alfred-Hitchcock-Film. Überall waren Vögel.
    Schwarze Vögel.
    Sie schwebten hoch über den kahlen Baumwipfeln, flogen tiefer, schwangen sich wieder höher, kreisten und machten dabei einen unglaublichen Lärm.
    Caer schien sie ganz offensichtlich nicht zu mögen. Sie starrte mit einem Ausdruck, den man nur als Grauen bezeichnen konnte, zu ihnen hoch.
    Die Sonne ging unter, es war Zeit, ihre Bemühungen für heute sein zu lassen und zum Kai zurückzufahren. Da er selbst nichts gefunden hatte, würde er wohl mit Morrissey sprechen müssen.
    „Hilfst du mir einpacken?“, fragte er.
    „Sicher.“ Sie wirkte peinlich berührt wegen seiner abweisenden Haltung. Schnell entfernte sie sich von ihm, um zu der Stelle zurückzugehen, an der sie gegraben hatten.
    Zach zog sein Handy aus der Tasche, ohne sie aus den Augen zu lassen, und betete, dass er hier draußen Empfang hatte.
    Er hatte Glück. Schnell tippte er Morrisseys Nummer ein und fragte sich, ob der Detective bereits bereute, Zach seine private Mobilfunknummer gegeben zu haben. Offensichtlich nicht, denn er klang nicht genervt, als er sich meldete und hörte, wer am anderen Ende war.
    „Ich brauche Unterstützung“, sagte Zach. „Wir sind hier draußen auf Cow Cay, und ich glaube, ich habe etwas Wichtiges gefunden. Eddie ist bestimmt getötet worden, weil er eine Entdeckung gemacht hat. Offensichtlich hat er herausgefunden, dass hier ein paar historische Dokumente und ein beträchtlicher Schatz vergraben wurden. Irgendjemand hat hier gegraben und danach gesucht, aber es wurde wohl nichts gefunden. Ich hatte auch kein Glück. Allerdings kann ich nicht die ganze Zeit hier draußen bleiben. Meinen Sie, es wäre möglich, dass ein oder zwei Beamte außerhalb ihrer Dienstzeit hierherkommen und ein Auge auf diese Stelle werfen könnten? Ich werde dafür sorgen, dass sie bezahlt werden.“
    So schnell ließ Morrissey ihn nicht vom Haken. Er bedankte sich bei Zach, dass er Jorey zu ihm geschickt hatte. Obwohl er meinte, nicht allzu viel Hilfreiches von ihm erfahren zu haben. Dann stellte er eine Menge Fragen. Zach beantwortete sie aufrichtig – jetzt war nicht der richtige Moment, ihm auszuweichen.
    „Ich werde mal etwas herumtelefonieren“, versprach Morrissey schließlich. „Die Insel steht eigentlich unter dem Zuständigkeitsbereich vom Park Service, deshalb ist die Angelegenheit ein bisschen kompliziert.“ Während der Detective redete, beobachtete Zach argwöhnisch die Vögel über sich. „Und woher soll das Honorar kommen?“
    „Von Sean O’Riley. Aber ich möchte, dass die ganze Sache geheim bleibt. Die Wächter sollen aufpassen, wer hierherkommt, um weiterzugraben.“
    „Okay, ich werde mich gleich darum kümmern“, sagte Morrissey. „Polizisten sind ja notorisch unterbezahlt und sehen sich immer nach einem Zusatzverdienst um. Ich hoffe, Sie sind da an etwas dran. Wir unternehmen

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