Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
Rechten, wo Angela saß, die beschämt ihren Kopf senkte. Danach richtete er seine Augen wieder zu Sommer.
„Das fragen Sie noch? Sie sind wirklich der dreisteste Priester, dem ich jemals begegnet bin! ... Also gut, wenn Sie es so wollen, dann kann ich es ja ruhig offen aussprechen - wir dulden hier keine Priesterschwuchtel! Das ist einfach nur widerlich! Ich werde dafür sorgen, dass das bald ein Ende nehmen wird und man Sie – sollten Sie nichts daraus gelernt haben - aus dem Dienst der Kirche suspendiert, darauf können Sie sich verlassen, Herr Burger!“
„Es gibt schlimmere Dinge“, entgegnete Valentin leise, aber bestimmt. Hatte er das tatsächlich gerade von sich gegeben? Er, der Valentin, der Schwierigkeiten damit hatte, zu sich selbst zu stehen?
Der dickliche, kleine Mann sog tief Luft ein und wollte schon etwas darauf erwidern, als die Tür aufging und ein Herr Mitte dreißig hereinkam, um sich sogleich selbstbewusst neben Sommer zu platzieren. Der Bürgermeister rang für einen weiteren Moment nach Fassung, während die restlichen Gemeinderäte beschämt dreinblickten und abzuwarten schienen.
„Das ist Herr Brenner, ein Parapsychologe, der Mann, den uns die Kirche geschickt hat.“ Widerwillig blickte Sommer Valentin an. „Er wird während seines Aufenthalts im Pfarrhaus residieren.“
Valentin dachte, sich soeben verhört zu haben. Aber was hätte er machen sollen?
Das Pfarrhaus war nicht sein Eigentum, sodass er nicht das Geringste dagegen tun konnte.
„Herr Brenner wird versuchen, die Todesfälle, die sich hier zutragen, aufzuklären. Erst gestern Nacht hat es wieder einen aus dem Ort erwischt. Das muss endlich aufhören!“
Valentin überlegte angestrengt. Gestern Nacht? Darüber hatte man ihn noch gar nicht benachrichtigt.
„Wir nehmen an, dass der dunkelhaarige Mann, der oben in der Wassermühle lebt, etwas mit dem ungewöhnlichen Sterben im Dorf zu tun hat. Sie werden sich darum kümmern, Herr Brenner, nicht wahr?“
„Aber sicher, gerne nehme ich diese Herausforderung an“, grinste dieser über das ganze Gesicht und warf Valentin dabei einen besonders verächtlichen Blick zu.
***
Valentin war noch nie so froh gewesen, ein Haus zu verlassen. Doch schon vor dem Gemeindeamt wurde erneut mit vorgehaltener Hand über ihn getuschelt. Mit einem Kloß im Hals und einem halben Geschwür im Magen wollte er seinen Nachhauseweg bereits antreten, als Angela ihn an der Weggabelung plötzlich einholte und darum bat, ihr kurz zuzuhören. Dabei bemerkte er, wie sie sich mehrmals flüchtig umblickte. Anscheinend wollte sie sichergehen, von niemandem belauscht zu werden.
„Herr Pfarrer, es tut mir so schrecklich leid, was Sommer gerade von sich gegeben hat. Ich habe Sie ja bei - na, Sie wissen schon ... erwischt ... Jedenfalls habe ich es meinem Mann gesagt, was offensichtlich ein großer Fehler war. Er hat es heute Morgen ein paar Kameraden erzählt – allen voran dem Bürgermeister. Aber Sie müssen wissen, dass Sommer nur ein loses Mundwerk besitzt. Er wird Sie sicher nicht beim Bischof anschwärzen, dazu fehlt dem Mann einfach der Mut. Ich glaube, er wollte Sie nur einschüchtern.“
Valentin sah sie lange an und atmete tief durch. „Sie können es nicht mehr rückgängig machen, Angela, was geschehen ist, ist nun mal geschehen!“
Eine kurze Pause entstand.
„Da ist noch etwas, Herr Pfarrer! … Mein Sohn verhält sich auf einmal sehr seltsam. Auch er war oben bei der Mühle - dann hat alles angefangen. Der Dunkelhaarige hat ihm diese abartigen Flausen in den Kopf gesetzt.“
Valentins Ton fiel etwas unhöflicher aus als zunächst beabsichtigt. „Wie meinen Sie das?“
„Ich habe alles für meinen Sohn getan - es mir so schön vorgestellt, irgendwann Großmutter zu werden, eine ... Schwiegertochter zu bekommen ... Und jetzt? – Stellen Sie sich vor, er treibt sich mit einem Kerl herum! Erst neulich habe ich gesehen, dass er in der Dämmerung mit einem blonden jungen Mann Händchen haltend im Wald spazieren ging. Und er kommt nur noch nachts zu uns ...“
„Angela, wir leben nicht mehr im Mittelalter. Lassen Sie Ihren Sohn leben, wie er sich sein Leben vorstellt!“
Angela fixierte ihn böse. „Aber Sie sind doch Priester – so etwas Verwerfliches auszusprechen, steht Ihnen gar nicht zu! Es ist nicht richtig, wenn zwei Männer ... Die Kirche hat da schon recht! Und auch wenn Sie ein moderner Pfarrer sind, so finde ich das nicht in Ordnung!“
Valentin verstand
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