Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
nicht ganz, was sie von ihm wollte. Zuerst entschuldigte sie sich bei ihm, um ihn danach erneut zu verhöhnen?
„Angela, lieben Sie Ihren Sohn?“
Sie nickte mit Tränen in den Augen. „Mehr als alles andere auf dieser Welt.“
„Dann versuchen Sie, ihn zu verstehen! Er ist schließlich erwachsen.“
Erbost über so viel Dreistigkeit, die er ihr in ihren Augen entgegenbrachte, starrte sie ihn perplex an.
Valentin ahnte, dass er sich durch diese Aussage noch mehr Ärger einhandelte, doch es war seine Meinung. Wenn er sich schon verstecken musste, so sollte es wenigstens anderen jungen Leuten erspart bleiben!
Angela wollte ihm schon den Rücken zukehren, als sie noch eher beiläufig und zynisch hinzufügte: „Ihre Eltern und einer Ihrer Brüder, Tobias, haben übrigens angekündigt, Ihnen demnächst einen Besuch abzustatten!“
Sprachlos blickte Valentin sie an. Das hatte ihm gerade noch gefehlt!
Ohne sich zu verabschieden, ließ Angela ihn einfach stehen, während er sich mit gedämpfter Stimmung aufmachte. Nachdenklich ging er die schmale Straße entlang. Seine Gedanken überschlugen sich. Auch wenn er seiner Haushälterin den selbstbewussten Priester vorgegaukelt hatte, so fühlte er sich im Moment alles andere als gefestigt. Und da war ja auch noch Bastian! Sein Herz tat ihm weh, wenn er nur ansatzweise an diesen dachte. Wie sollte das weitergehen? Würde der Bischof ihn bald zu einem Gespräch kontaktieren? Was würde Priester Eduard, dem er in den nächsten Jahren als Kaplan unterstellt war, zu dem Vorfall sagen? Er konnte froh sein, dass der Mann noch nicht zurückgekehrt war!
Fragen über Fragen drängten sich in Valentins Kopf, für die er dringend eine Lösung suchen musste.
Als er weiter die Straße entlangschritt, beobachtete er den unheimlich und kalt wirkenden Wald, der diese zu beiden Seiten säumte. Irgendwie erinnerte ihn die unangenehme Atmosphäre – auch wenn nun helllichter Tag herrschte - an Reeper, der ihm damals aufgelauert hatte. Für einen Moment hielt er inne, doch dann schüttelte er die Gedanken ab. Mit gemischten Gefühlen machte er sich schließlich auf den Heimweg.
***
Als Valentin nach Stunden – er hatte einfach frische Luft gebraucht und sich die Füße vertreten, da an diesem Tag keine nennenswerten Pflichten mehr auf ihn gewartet hatten - das Haus betrat, brannte in der Kanzlei bereits Licht. Carsten Brenner saß hinter dem Schreibtisch und wühlte sich durch unzählige Ordner, die Priester Eduard teilweise noch von seinem Vorgänger übernommen hatte.
„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“, fragte Valentin zynisch. Es behagte ihm ganz und gar nicht, den Parapsychologen, oder was auch immer der Mann war, hier sitzen zu sehen. Eine derartige Kontrolle hatte ihm gerade noch gefehlt!
„Nein, ich finde schon selbst, wonach ich suche!“, entgegnete Carsten Brenner barsch.
„Und was suchen Sie, wenn ich fragen darf? Das ist immerhin noch mein Schreibtisch!“ Valentin fand es unangebracht, sich von diesem dahergelaufenen Menschen so abschätzig behandeln zu lassen.
„Ihr Schreibtisch? Wohl eher der von Pfarrer Eduard – Sie vergessen, dass Sie noch keine Alleinverantwortung für eine Pfarre tragen dürfen, auch wenn er während seiner Abwesenheit das Amt auf Sie übergeben hat. Zudem sehe ich mich nur ein wenig um, wenn ich schon die nächste Zeit hier verbringen muss“, lautete die unhöfliche Antwort.
„Verbringen muss ? Von mir aus können Sie gerne wieder gehen, ich habe Sie nicht herbestellt.“
„Das hätten Sie wohl gerne, nicht wahr? Aber da muss ich Sie leider enttäuschen! Ich bin hier, um die mysteriösen Todesfälle aufzuklären und um Sie zu kontrollieren – zumindest möchte Letzteres der Bürgermeister.“ Er machte eine kurze Pause und musterte Valentin aufs Äußerste. „Ich an Ihrer Stelle würde vorsichtiger sein, wenn Sie nicht wollen, dass ich den Bischof über Ihr Doppelleben informiere. Außerdem wäre Ihr Vater sicher „ not amused “, wenn er davon erführe, was sein Sohn hinter dem Rücken der Familie so treibt!“
Valentin sah den Mann lange an, es war ein nachdenklicher Blick. Woher konnte Carsten Brenner wissen, dass das Verhältnis zu seinem Vater gestört war?
Der Mann musste in seinem Privatleben herumgeschnüffelt haben. Wie er so etwas hasste!
Brenner grinste ihn spöttisch an, und ehe Valentin etwas darauf erwidern konnte, fuhr der unerwünschte Gast völlig ungeniert fort: „Da Ihr Vater bei der
Weitere Kostenlose Bücher