Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
nächsten Wahl wieder kandidieren möchte, würde ich Ihnen nahelegen, Ihr Leben grundlegend zu überdenken. Oder wollen Sie einen derartigen Skandal heraufbeschwören? ... Sie wollen Ihren ... Partner… doch schützen, nicht wahr? Dann sollten Sie auch kooperieren, Herr Burger! Also reißen Sie sich gefälligst am Riemen, wenn Ihnen Ihr Freund etwas wert ist!“
Valentin sah Brenner festgefahren an. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit!
***
Als Valentin am späten Abend in seinem Bett lag, starrte er wie so oft in letzter Zeit an die verschnörkelte Holzdecke seines Schlafzimmers. Die Probleme schienen ihm langsam, aber sicher über den Kopf zu wachsen. Vor allem die Kontrolle, unter der er seit ein paar Stunden stand, gefiel ihm ganz und gar nicht. Zudem fehlte ihm Bastian. Aber wie sollte es nun mit ihnen weitergehen?
Würde er die Beziehung zu Bastian fortführen, war es nur eine Frage der Zeit, bis er suspendiert würde, und sein Vater könnte mit seiner Partei einpacken! Doch das, was ihm am allermeisten zu schaffen machte, war, dass Brenner versuchte, ihn zu erpressen. Er hatte Angst um Bastian! Was sollte er nur tun?
Unwillkürlich zog sich sein Herz zusammen. Das negative Gefühl schwebte wie ein schwerer Stein über seiner Brust, der ihn langsam zu erdrücken schien.
Kurze Zeit später schlich er sich aus dem Haus, um zum Mühlenhaus hinaufzuwandern. Nur Bastian zuliebe hatte er einen felsenfesten Entschluss gefasst!
***
Der Aufstieg zur Mühle im Dunkeln gestaltete sich alles andere als angenehm. Zur Tarnung trug Valentin blaue Jeans und ein weißes Hemd sowie einen schwarzen Mantel, dessen Kapuze er sich tief ins Gesicht gezogen hatte - denn auch wenn es nachts war, traute er den Dörflern nicht über den Weg. Er hielt es zwar für unwahrscheinlich, zu so später Stunde – noch dazu im Wald – jemandem zu begegnen, doch er wollte auf Nummer sicher gehen. Kurz dachte er an Carsten Brenner und hoffte, dass dieser ihn beim Verlassen des Pfarrhauses nicht beobachtet hatte.
Der mondbeschienene Wald, der den schmalen Weg zu beiden Seiten säumte, wirkte beängstigend, und Valentin verspürte erneut das Gefühl, von mehreren Augenpaaren beobachtet zu werden. Eine beunruhigende Stille legte sich über die Bäume. Erst das unheimliche Rufen eines Käuzchens ließ ihn für einen Moment in sich zusammenfahren. Verdammt! Die Begegnung mit diesem Reeper ließ ihn anscheinend noch immer nicht los.
„Was machst du hier?“
Erschrocken über die zischende Männerstimme, die, wie er fand, etwas Bedrohliches an sich hatte, fuhr Valentin herum, konnte in der Finsternis aber niemanden ausmachen. „Wer ist da?“, rief er leise und sah sich um.
„Das interessiert niemanden!“, bekam er völlig unerwartet als Antwort zurück.
Valentin drehte sich nach rechts, von wo aus er glaubte, die Stimme vernommen zu haben. Und tatsächlich schien sich dort, inmitten des düster wirkenden Dickichts, etwas zu bewegen. Ein großer Mann mit einem schwarzen Umhang, unter dessen Kopfbedeckung helles Haar hervorlugte, wurde sichtbar.
„Wer bist du?“, wollte der Fremde wissen.
„Wenn dich das interessiert, dann komm heraus aus dem Wald und zeig dich!“, erwiderte der junge Priester unhöflich. Vermutlich hatte sich wirklich jemand aus dem Dorf unbemerkt an seine Fersen geheftet - anders konnte er es sich einfach nicht erklären. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam der Mann mit der mysteriösen Stimme ein Stück näher und blieb ein paar Meter vor ihm stehen. Durch das Licht des Mondscheins war es Valentin jedoch möglich, die Gesichtszüge des Fremden zu begutachten. Er kannte dessen Gesicht von irgendwoher. Nur von wo?
Dann dämmerte es ihm: das Porträt in der Mühle!
„Also, was machst du hier? Du bist sicher so ein Dorfdepp, der nichts anderes zu tun hat, als sich zur Mühle hochzuschleichen, um wieder irgendein unwahres Gerücht über uns in die Welt zu setzen!“
„Nein, da täuscht du dich! Ich bin der Priester - und wer bist du? Ich kenne ein Bild von dir, das in der Mühle an der Wand hängt.“ Auch in der Dunkelheit konnte Valentin erkennen, dass sich die Gesichtszüge seines Gegenübers auf seltsame Weise nun merklich verhärteten. Hatte er etwas Falsches von sich gegeben?
„Du bist also ... der Priester, der unter der Fuchtel von Eduard steht?“, entgegnete der Unbekannte knapp und starrte Valentin beinahe erschrocken an. Erst jetzt begriff Tamber. Der Pfarrer
Weitere Kostenlose Bücher