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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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gedankenverloren einen Schluck. „Nur so ... Vor ein paar Tagen habe ich diese eigenartige Frau bei ihm auf dem Friedhof gesehen. Leider konnte ich aus der Entfernung nicht hören, über was sie gesprochen haben. Aber sie sahen sehr vertraut aus.“
    „Und? Was wollen Sie damit sagen?“
    Ohne darauf einzugehen, wechselte Brenner hastig das Thema. „Die Glaskugel soll sich angeblich verfärben, wenn etwas passiert, stimmt das?“
    Angela nickte eifrig. „Ja, ich habe das schon beobachtet. Auch wenn ich glaube, dass es nur Zufall ist und es sich dabei wahrscheinlich nur um ein Spielzeug handelt.“
    Brenner seufzte laut. Diese Thorsten regte ihn auf. „Und was ist mit den Eltern vom Burger?“
    Sie verstand nicht. „Was soll mit ihnen sein?“
    „Sie haben doch ihren Besuch angekündigt. Wann kommen sie?“
    „In ein paar Tagen ... Ich müsste im Kalender nachschauen, um es genau zu wissen. Wieso fragen Sie? Kennen Sie den Herrn Politiker und seine Gattin?“
    Brenner nickte und grinste erneut. „Wer kennt ihn nicht, den mächtigen Mann, der öffentlich ein heiles Familienleben vorspielt und sich vehement gegen die Gleichberechtigung von Schwulen ausspricht.“ Er lachte boshaft.
    „Na ja, wo er recht hat, hat er recht. Ich verstehe das sowieso nicht, warum manche Männer lieber einen Mann haben wollen. Da graust mir ja schon, wenn ich nur daran denke. Gut, dass ich in diesem Dorf hier lebe. In Wien, sage ich ihnen, da laufen diese Leute Hand in Hand herum und stecken sich sogar öffentlich die Zunge in den Hals. Neulich war ich im achtzehnten Bezirk einkaufen. Ich saß in der Straßenbahnlinie 41 und habe zwei junge Burschen beobachtet – wie die sich angeschmachtet haben! Also, am liebsten hätte ich ja was gesagt. Aber in Wien scheint das zur Normalität geworden zu sein ...“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
    Brenner stieg nicht auf ihre Hetze ein. Stattdessen meinte er: „Angela, Sie haben doch den Pfarrer schon mal in flagranti erwischt. Und wie ich gehört habe, nicht nur einmal. Der Mühlenbesitzer soll sich schon öfter im Pfarrhaus herumgetrieben haben, oder?“
    Sie hob unschuldig die Schultern. „Kann sein ...“ Augenblicklich übermannte sie das schlechte Gewissen. „Mehr will ich dazu aber nicht sagen.“
    „Wieso auf einmal so wortkarg?“ Brenner stand auf. „Es ist doch offensichtlich, was hier gespielt wird. Der Burger hat einen Geliebten, und das geht auf Dauer nicht, weil die katholische Kirche das nicht toleriert. Es wäre schon schlimm, wenn er eine Frau hätte, aber ein Mann an seiner Seite, das ist Verrat! Das größte Problem aber ist, dass dieser Mann kein gewöhnlicher ist, sondern ein Teufel, der sich mit seiner Brut irgendwo da draußen verschanzt.“
    Angela sah ihn ängstlich an. Es dauerte eine Weile, bis sie die Sprache wiederfand. „Was sind Sie eigentlich genau? Sind Sie auch Priester?“
    Brenner atmete laut aus. „Ich habe unter anderem Theologie studiert, ja, aber mich dann um ein höheres Amt bemüht. So kann ich besser kontrollieren.“
    Angela nickte lautlos und schluckte, während Brenner in tiefer Boshaftigkeit versank. „Wäre ja interessant, wenn das mit der Liebelei Burgers publik werden würde. Der wäre ruiniert. Das Glück ist, dass sein Vater ein hohes Tier ist, das regelmäßig in der Öffentlichkeit steht und alles dafür tun würde, um seinen Ruf rein zu halten. Was glauben Sie, was mit Pfarrer Burger passieren würde, wenn das rauskäme?“, lachte er hämisch.
    Angela schluckte erneut. „Sie meinen die Medien?“
    „Ja, was denn sonst?“ Brenner ärgerte sich. In seinen Augen war Angela Thorsten nichts weiter als eine dumme Kuh. Andererseits kam ihm diese Dummheit gelegen, denn dadurch war es ihm möglich, die hiesigen Dörfler besser zu manipulieren. Er gab ihnen, was sie hören wollten, und zog sie damit auf seine Seite. Eine Taktik, die ihm ein Kollege beigebracht hatte.
    Beunruhigt sah Angela ihn an. „Na ja, auch wenn er ... Aber das wäre auch nicht schön. Der Herr Burger müsste sich ja verstecken.“ Ihr schlechtes Gewissen holte sie abermals ein.
    Blöde Gans!, dachte Brenner und rollte genervt die Augen. Wortlos ließ er Angela in der Küche zurück und ging nochmals aus dem Haus.
     
    ***
     
    Valentin beobachtete die Zeiger, die im Sekundentakt tickten. Es war fast zweiundzwanzig Uhr. Bequem lag er auf dem Sofa im Wohnzimmer. Endlich hatte er die nötige Zeit, um sich auszuruhen und über alles nachzudenken. Zu vieles

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