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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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hatte sich in den letzten Wochen in ihm aufgestaut, was er jedoch geschickt verdrängt hatte – wie fast alles in seinem bisherigen Leben.
    In Gegenwart von Angela und dem Rest der Einwohner hatte er sich die ganze Zeit über zusammengenommen, um den Starken zu mimen. Langsam verlor er jedoch an Kraft. Wie lange er dieses Schauspiel noch durchstand, wusste er nicht. Wenigstens hatte Brenner das Haus abends noch einmal verlassen, sodass er nach Tagen und Nächten der Kontrolle wieder für sich sein konnte.
    Unwillkürlich fiel sein Blick auf die Glaskugel, die ihm Rose-Ann geschenkt hatte. Kurz nach seiner Rückkehr war sie nur dunkel gewesen. Nun hatte sich erneut dichter Rauch darin gebildet. Kopfschüttelnd wandte er seinen Kopf ab. Was es mit dieser Kugel auf sich hatte, verstand er nicht. Aber das war nur eines von den unbegreiflichen Dingen, die vor sich gingen. Seine Gedanken schweiften sofort zu den Ereignissen auf Mortem ab. Niemand würde ihm glauben, was er dort erlebt hatte – diese Unmenschlichkeit und Brutalität, mit der man ihn hatte erhängen wollen. Da war das Unterwassererlebnis noch harmlos dagegen gewesen.
    Und dann noch die mysteriöse Begegnung mit dem jungen Mann, der nachts wie ein Geist durch sein Schlafzimmer gewandert war. Er war froh, dass es bei dem einmaligen Vorkommnis geblieben war.
    Erschöpft seufzte er und streckte sich aus. Für seinen Rücken war das Liegen auf dem Sofa sehr angenehm, und es tat ihm gut. Vermutlich waren die Kopfschmerzen und die Müdigkeit in der letzten Zeit ebenfalls auf sein Wirbelsäulenleiden zurückzuführen.
    Valentin griff nach dem Glas, das neben der Couch auf dem Beistelltisch stand, und schluckte die im Wasser aufgelöste Tablette hinunter. Für einen Moment schloss er seine Augen und dachte an Bastian. Er fehlte ihm so sehr. Zu gerne hätte er sich jetzt in dessen Arme geflüchtet und sich an ihn gekuschelt. Dieses starke Empfinden in seiner Brust schürte die Sehnsucht nach seinem Freund. Wann würde er ihn endlich wiedersehen?
    Sollte sich Bastian in der kommenden Woche nicht bei ihm melden, würde er sich erneut zur Mühle hochschleichen, um zumindest eine Nachricht zu hinterlassen. Er hielt es einfach nicht länger aus. Vielleicht hatten sie Glück und konnten ihre heimliche Liebe auf diese Weise fortsetzen, hoffte er. Oder machte er sich etwas vor?
    Vermutlich war es naiv, so zu denken. Die Gefühle in ihm waren jedoch stärker, auch wenn er nicht wusste, welches schlimme Ende das alles nehmen würde. Aber diesen Gedanken schob er schnell von sich.
    Valentin atmete tief durch. Vor seinem geistigen Auge sah er die schönen braunen Augen Bastians, die ihn liebevoll anblickten. Sein Körper sehnte sich regelrecht nach den sanften Berührungen seines Partners.
    Ein wohliges Kribbeln durchströmte seinen Leib und gab ihm die nötige Kraft, an ein Happy End zu glauben.

 
    L ars eilte neben Tamber und Bastian durch die Innenstadt Wiens.
    Er lachte ausgelassen und sah sich um. „Laufen wir runter zur Burggasse und fahren auf dem Dach der U6 ein Stück mit?“, wollte er euphorisch wissen. „Mensch, ist dieses neue Leben geil! Alles tun zu können, ohne dass einem die Zeit davonläuft!“
    Flüchtig suchte er Augenkontakt zu Tamber und streckte seine Arme unter den leuchtenden Ampeln an der Kreuzung aus. „Juhuu!“
    Über ihnen glitzerte der weite Sternenhimmel.
    „Es ist ja schön, wenn du dich freust, aber könntest du jetzt still sein? Oder sollen wir dich wieder nach Hause schicken? … Und weißt du, weshalb? – Weil wir ansonsten auffallen! Verstanden?“, rügte ihn Tamber scharf.
    Bastian ignorierte ihr Verhalten, stattdessen sagte er ernst: „Wir gehen auf den Gürtel. Dort sind um diese Zeit viele Huren unterwegs. Ich habe Durst.“
    Lars schauderte bei dem bloßen Gedanken. Bis jetzt hatten die anderen die Drecksarbeit für ihn erledigt. Nun war auch er an der Reihe. Ein komisches Gefühl durchflutete seinen Körper. Heute Nacht würde er morden. Doch die grausigen Absichten wichen mehr und mehr dem starken Verlangen nach Blut. Fragend sah er Bastian an. „Wo ist eigentlich der Rest von uns hingekommen?“
    „Du meinst Colin, Trevor und Arno?“
    Lars nickte.
    „Sie sind im Bordell und arbeiten.“
    Lars überlegte angestrengt. „Zeigst du mir dein Gay-Bordell? Ich war noch nie in so einem Etablissement.“ Scheinheilig zwinkerte er ihn an.
    Bastians Miene wirkte dennoch eingefroren. „Wir sind nicht zum Spaß in Wien. Zumindest

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