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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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nicht jetzt“, erwiderte er schroff.
    „Du bist sauer wegen Valentin, stimmt’s? Aber er ist doch nicht tot. Sie haben ihm nur eine Lektion erteilt, die du selbst angeordnet hast. Was ist also dein Problem?“
    Bastian wusste, dass er einen Schritt zu weit gegangen war. Er hätte Valentin diese Todesangst auf Mortem nie antun dürfen. Doch er und seine Freunde der Nacht hatten ihn testen wollen. Sie hatten sehen wollen, ob er überhaupt dafür geschaffen war, ein Vampir zu werden. Ob er etwas taugte.
    Einen Schwächling konnten sie nicht gebrauchen.
    Gegen drei Mann mit übernatürlichen Kräften hatte Valentin allerdings keine Chance gehabt, das wusste Bastian. Schon seit Tagen plagte ihn deshalb sein schlechtes Gewissen. Schließlich war Valentin der Mann, den er begehrte wie noch keinen anderen zuvor, und er wollte ihn – nur ihn!
    Stumm lief er eine Weile neben den anderen her. Nur ein dünner Maschendrahtzaun trennte sie vom Vogelweidpark.
    Lars versuchte mit Tamber zu flirten, was ihm jedoch kläglich misslang.
    Stattdessen suchte Tamber Augenkontakt zu Bastian. Längst hatte er sich damit abgefunden, dass dieser die Gedanken vor ihm verbarg, und hatte es ihm gleichgetan. Bastian sollte nicht länger wissen, was in seinem Kopf vorging, was vermutlich auch besser für diesen war. Der junge Priester war unglaublich attraktiv, und das störte ihn immer mehr. Er raste innerlich vor Eifersucht.
    Hätten sie ihn doch erhängt – ich wünschte, er wäre tot!, ging es ihm bösartig durch den Kopf. Doch er wusste auch, dass Bastian nie erlaubt hätte, ihn zu ermorden.
    „Warum suchen wir uns nicht gleich hier ein Opfer?“, erkundigte sich Lars und erntete wieder keine Antwort auf seine Frage.
    „Halt endlich die Klappe!“, schnauzte Tamber.
    „Ist ja schon gut! Eure Laune stinkt bis zum Himmel! Das ist ja kaum zu ertragen“, giftete er vor sich hin. „Du kannst auch normal mit mir reden, Penner!“
    Ein Auto nach dem anderen fuhr zu ihrer Linken an ihnen vorbei, ehe sie vor der nächsten Ampel wieder hielten.
    „Wir gehen zuerst in den Park. Dann kümmern wir uns um die Huren“, schlug Bastian vor.
    Sekunden später schwebten sie so schnell über den Zaun, dass kein menschliches Auge sie wahrnehmen konnte. Unter einem Baum hielten sie inne und sahen sich angestrengt um. Lars konnte ein hell beleuchtetes, riesengroßes Einkaufszentrum sehen. Sein Leben als Untoter gefiel ihm immer mehr.
    „Ein paar Obdachlose wären doch auch nicht schlecht – die gehen hinterher wenigstens keinem ab“, rief Lars in den Autolärm hinein, der sich ein paar Meter neben ihnen abspielte.
    „Nein. Keinen Obdachlosen!“, befahl Bastian kühl.
    „Aber wieso nicht? Es ist schon bitterkalt draußen. Die arme Sau, die ich zum Vampir mache, hat doch das große Los gezogen?!“
    „Diese Logik!“, maulte Tamber genervt. Er faltete die Hände und blickte zum Firmament auf. „Herr im Himmel, auch wenn du uns Abtrünnige nicht haben willst, so erbarme dich wenigstens Lars – lass Hirn vom Himmel regnen!“
    Lars’ Augen funkelten. Zornerfüllt stürzte er sich auf Tamber. Doch dieser wich geschickt aus, sodass er in einen Baum krachte.
    „Tja, das kommt davon, wenn man noch nicht lange als Untoter sein Dasein fristet, aber alles gleichzeitig haben will. Du musst noch viel lernen, Junge“, verhöhnte Tamber ihn sofort.
    Lars krabbelte hoch und klopfte sich den Schnee von seiner Kleidung. „Ich bin zweiundzwanzig. Und du bist nur sieben Jahre älter als ich. Du kannst also aufhören, mich zu behandeln, als wäre ich ...“
    „Hört auf mit diesem Quatsch!“, ging Bastian wütend dazwischen. „Lasst uns lieber irgendwo ein Opfer suchen. Ich verdurste gleich!“
    In dieser Hinsicht waren sie sich ausnahmsweise einig. Doch es blieb nicht bei einem Rundgang im Vogelweidpark. Sie warteten auch nicht auf die Menschenmenge, die aus der Stadthalle treten und nach Hause gehen würde. Stattdessen flogen sie über Wien hinweg. Unter ihnen die leuchtenden Lichter der Stadt. Über ihnen der klare Nachthimmel einer kalten Novembernacht. Auf dem Wiener Gürtel ließen sie sich unbeobachtet auf den Gehsteig nieder. Sanft glitten sie auf, nur Lars hatte Schwierigkeiten.
    Bastian strengte seine Augen an und beobachtete eine Frau mit kurzem Rock und langen Stiefeln. Eine üppige, rothaarige Prostituierte. Sie ging auf und ab und wartete auf Kundschaft.
    „Die?“, fragte Lars kopfschüttelnd und zog verächtlich seine Mundwinkel

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