Sündhafte Begierde der Verdammnis II
kleine Rosenblätter. Gleich darauf schleppten sie eine zweite Wanne auf die Fläche und stellten sie etwas versetzt zur ersten. Doch im Gegensatz zur anderen, wirkte diese total verschmutzt. Reflexartig verzog Valentin sein Gesicht.
„Ich glaube, unser Jungchen weiß nicht so recht, was jetzt kommt!“, machte sich der Moderator über ihn lustig. Alle lachten. „Du musst dich ausziehen und in die Wanne deiner Wahl steigen“, höhnte er weiter und warf Bastian einen vielsagenden Blick zu. „Aber entscheide dich für die richtige Wanne, sonst könnte es bitter für dich werden“, fügte er mit geweiteten Augen an.
Oh Mann!, dachte Valentin bei sich und wäre am liebsten im Erdboden verschwunden. Um auch das schnell hinter sich zu bringen, schlüpfte er aus dem Shirt und stieg nur noch in Hotpants bekleidet in die Wanne mit Schaum. Ein erfreutes Klatschen ertönte.
„Unsere Badewanne der Liebenden!“, schrie der Stimmungsmacher weiter. „Deine Entscheidung war richtig – zumindest vorerst! ... Ist denn hier jemand, mit dem du diese Wanne teilen möchtest? Gibt es hier zufällig einen zukünftigen Schöpfer? Sonst wäre deine Wahl unklug ... Und es wäre doch schade um so einen hübschen Kerl!“
Was der Moderator in Bezug auf das seltsame Gerede mit dem Schöpfer meinte, verstand Valentin nicht, aber es gehörte wohl zum Ritual. Sein Herz sprang ihm fast aus der Brust. Er spürte deutlich, wie seine Wangen sich verfärbten. Mit gesenktem Kopf sah er sich um. Einige der vorwiegend männlichen Besucher glotzten ihn beinahe gierig an. Verunsicherung machte sich in ihm breit, und er richtete seinen Blick weiter Hilfe suchend auf Bastian. Warum starrte man ihn so komisch an?
„Na, was ist!?“, forderte der Moderator ihn erneut auf. „Gibt es jemanden, oder nicht?“, wiederholte er sich.
Valentin schluckte trocken. Dann nickte er zögerlich. Ein unschuldiges Lachen glitt über sein Gesicht, als er mit der Hand zu Bastian zeigte. Die um ihn stehenden Männer waren sichtlich enttäuscht. Manche raunten sogar wütend. Das änderte sich auch nicht, als Bastian zu ihm schritt, seine Klamotten abstreifte und sich in Unterwäsche zu ihm in die Wanne gleiten ließ. Einige Zufriedene klatschten nun in die Hände und beobachteten sie haargenau. Valentin entgingen jedoch auch nicht die ehrfürchtigen Blicke, die man Bastian zuwarf. Es war eine Mischung aus Respekt und sichtlich unterdrückter Wut, die aus ihren Augen sprach.
In diesem Augenblick griff Bastian nach Valentins Händen, und er verschlang die Finger mit den seinen in der Luft. Plötzlich vergaß Valentin alles um sich, auch die merkwürdigen Gestalten, die sie musterten. Er stand zu Bastian und umgekehrt, nur das zählte. Ein wunderbares Gefühl durchströmte seinen Körper.
„Und jetzt wollen wir einen leidenschaftlichen Kuss sehen!“, rief der Mann auf der Tribüne stolz.
Valentin lachte leicht beschämt, aber ausgelassen zugleich, als Bastian näher kam und sich ihre Lippen sanft berührten. Flüchtig schloss er seine Augen und kostete den Moment aus. Nach einem zärtlichen Kuss löste er sich wieder von ihm.
„Ich staune. Du wächst immer mehr über dich hinaus“, stellte Bastian begeistert fest.
„Ein zweites Mal würde ich das nicht mitmachen. Zumindest nicht als Priester“, äußerte sich Valentin augenzwinkernd, aber noch immer aufgewühlt. Seine Wangen glühten förmlich vor Überhitzung. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
„Aber dafür privat ...“, ergänzte Bastian und zog ihn ein weiteres Mal an sich, um ihn zu küssen.
„So, meine Lieben, auch wenn ihr noch gerne im Schaum baden würdet und anscheinend nicht voneinander loskommt, muss ich euch jetzt leider aus der Wanne werfen! Es haben schließlich noch ein paar Leute Durst ...“, ächzte der Moderator enttäuscht und mit einem leicht zornigen Unterton in der Stimme, ehe er wieder verschwand.
Ein schwarz-roter Vorhang fiel von oben herab und wurde um sie herum zugezogen. Valentin bemerkte gerade noch, wie die anderen Besucher sich nach hinten schlichen und dort ausgiebig weiterfeierten. Die beschmutzte Wanne hatten sie mitgenommen und in einen dunklen Nebenraum gezogen. Gleichzeitig wurde die Musik so laut aufgedreht, dass Valentins Ohren schmerzten. Kurz glaubte er, in dem Lärm einen lauten Aufschrei zu vernehmen.
„Was passiert da hinten? Wo sind sie alle hin?“, rief er verwundert, damit Bastian ihn hören konnte.
„Du bist neu hier, deshalb mag das
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