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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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darstellen sollte.
    Valentin war wie geblendet von der anmutigen Kunst. Der Leichnam musste zu Lebzeiten wunderschön gewesen sein, denn die Züge der goldenen Maske zeugten davon.
    Langsam kniete er sich hin. Er hatte Respekt vor dem toten Menschen, wer auch immer das gewesen sein mochte. Vorsichtig ließ er seine Finger über die verschnürte Leiche gleiten. In diesem Augenblick krachte es laut über ihm. Reflexartig wandte er seinen Kopf nach oben, als in Sekundenbruchteilen etwas Dunkles mit messerscharfen Spitzen auf ihn herabsauste. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, sich mit einer raschen Bewegung in Sicherheit zu bringen. Doch sein rechtes Bein wurde eiskalt getroffen. Eine Klinge bohrte sich tief in das Fleisch. Vor Schmerz schrie er laut auf. Blut quoll aus der Wunde. Er versuchte sich verzweifelt zu befreien, doch das harte Gitter war zu schwer, um es von seinem Oberschenkel zu ziehen. Dennoch musste die Klinge raus. Scheinbar hatte sie einen Nerv getroffen, denn es schmerzte höllisch.
    Das Blut bahnte sich seinen eigenen Weg über den Oberschenkel nach unten auf den Boden. In seiner Hektik wollte er ein Stück Leinen von der Mumie erhaschen, da er dringend etwas zum Stillen benötigte. Doch dass das nicht ging, hätte er sich vorher schon denken können. Die Leinenbänder waren viel zu fest verschnürt.
    Er stöhnte laut auf. Immer wieder zerrte er an seinem Bein, um das schwere Gestell zu beseitigen. Doch vergebens. Nach Minuten gab er schließlich auf. Ihm wurde schwindelig und übel. Außerdem fühlte er sich schwach. Der Blutverlust machte ihm gehörig zu schaffen. Das Bild vor ihm verschwamm. Er glaubte, die Mumie würde sich sachte bewegen, doch er war sich nicht sicher. Wahrscheinlich war alles nur eine Sinnestäuschung.
    Ein leises, von Schmerz gezeichnetes Keuchen trat aus Valentins Mund, ehe er das Bewusstsein verlor und nach hinten kippte.

 
    B astian lag in seinem Sarg im Keller auf Mortem Castle. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um Valentin. Als er bei ihrer Liebelei ein wenig von dessen süßem Blut getrunken hatte, hatte es ihm schier die Lust verdorben.
    Valentin war krank. Schwer krank.
    Er hatte die vielen schlechten Zellen in seinem Körper gekostet. Wie sollte er damit umgehen?
    Valentin wusste wohl noch nichts, sonst hätte er längst einen Arzt aufgesucht. Was, wenn er ihn für immer an seinen größten Feind, den Tod, verlor?
    Eine Schrecksekunde durchfuhr seinen Geist und ließ ihn, den starken Mann, der sich sonst vor nichts und niemandem fürchtete, erzittern.
    „Was ist los? Warum verkriechst du dich hier im Keller? Wir wollten doch nach den Fallen sehen, die Tamber und ich im Wald aufgestellt haben. Schlafen kannst du tagsüber!“ Lars war unerwartet im Kellergewölbe aufgetaucht und sah Bastian nun abwartend an.
    „Geht allein. Ich habe im Moment keine Lust dazu. Muss mich ablenken ...“, entgegnete er forsch.
    Lars versuchte die Gedanken Bastians zu erkunden, aber es misslang ihm. Das machte ihn jedes Mal aufs Neue stutzig. „Ich weiß, dass es niemandem von uns gelingt, deine Gedanken zu lesen … Warum ist das so? Es scheint, als hättest du mehr Kräfte als wir alle zusammen.“
    Bastian drehte sich um und kroch aus seinem Sarkophag. Er wusste, woher der Wind wehte. „Du solltest nicht unbefugt meine Tagebücher lesen!“, sagte er wütend.
    Lars sah ihn reuig an. „Tut mir leid, Mann. Sie lagen da rum und ...“
    „Erspar dir deine schwachen Ausreden. Ich will es einfach nicht, verstanden?“
    Lars bejahte. „Wie gesagt, tut mir leid.“ Eine Pause entstand, ehe er fortfuhr. „Auch wenn du es mir übel nimmst, will ich dir das trotzdem sagen – von deinen Tagebüchern fehlen einige. Die ersten konnte ich nicht finden … Ein paar der Bücher, das gebe ich zu, habe ich gelesen.“
    „Und?“, Bastian starrte ihn giftig an. „Hat es dir irgendetwas gebracht?“
    Lars nickte mit gesenktem Haupt, ohne direkt darauf einzugehen. Stattdessen meinte er versonnen: „Als ich dein Leben auf dem Papier in Gedanken durchging, war ich regelrecht fasziniert davon. Auch wenn du zwischendurch entsetzliches Leid erdulden musstest.“
    Bastian verengte die Augen zu bösartigen Schlitzen. „Danke für dein geheucheltes Mitleid. Ich brauche es nicht!“
    „Das ist keine Heuchelei … Warum bist du heute nur so abweisend mir gegenüber? Du verhältst dich komisch ... Ist etwas passiert?“
    Bastian trat einen Schritt näher an ihn heran. Das leise Geräusch

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