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Sündhafte Küsse (German Edition)

Sündhafte Küsse (German Edition)

Titel: Sündhafte Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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mich gerade zutiefst verwirrt.“
    Wenigstens mit diesem Gefühl schien er nicht allein zu sein. Aidan rückte näher zu ihr und ergriff ihre Hand. „Wie kann ich dir helfen? Um was geht es?“
    „Es geht um einen jungen Mann.“
    „Marianne!“ Sofort wurde er hellhörig. Auch Prince war bei der Lautstärke aufgefahren, aber sobald er erkannte, dass sich der Ausruf nicht auf ihn bezogen und er sich absolut nichts zuschulden hatte kommen lassen, rollte er sich wieder auf dem Boden zusammen. Dieses Mal jedoch zu Mariannes Füßen.
    „Hat sich dir jemand unschicklich genähert?“ Die Familie Shevington konnte unmöglich noch einen weiteren, potentiellen Skandal gebrauchen.
    „Oh nein, William ist der zuvorkommendste Gentleman den ich kenne!“ Sichtlich nervös starrte Marianne auf ihre Hände, die sie tief in den Falten ihres Kleides vergraben hatte.
    „William?“
    „William Lloyd“, sagte sie schnell. „Auf dieser Wohltätigkeitsveranstaltung vor zwei Monaten sind wir uns das erste Mal begegnet. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber wir haben uns nur angesehen, und dann ... Oh, Aidan, wir haben uns ineinander verliebt.“
    „Lloyd ...“, murmelte Aidan. Dieser Name sagte ihm etwas, doch er kam im Moment nicht drauf. „Und Mutter?“
    „Sie weiß von nichts. Ich habe sie scheinheilig gefragt, was sie von ihm hält, nachdem er mit mir tanzte. Du hättest ihren Gesichtsausdruck sehen sollen! Sie wird ihn niemals akzeptieren, denn er ist der Sohn eines Geschäftsmanns.“
    Ein herzzerreißender Seufzer fand den Weg aus ihrer Brust, bevor sie weitersprach: „Wir schreiben uns heimlich Briefe. Payne fängt sie ab und schmuggelt sie in mein Zimmer.“
    Aidan versteifte sich. „Henry Payne?“
    „Ja, Mutters Diener. Deswegen ist er auch mitgekommen, oder besser gesagt: Ich konnte Mutter dazu überreden, was ja nicht weiter schwer war, sie verlässt ohne ihn sowieso kaum das Haus. William schreibt mir täglich.“
    Henry ... Die Erinnerung an seinen ehemaligen Liebhaber verursachte Aidan Magenzwicken. Sofort lenkte er die Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch mit seiner Schwester. „Vielleicht solltest du besser mit Mutter darüber reden, womöglich ändert sie ihre Meinung.“
    „Ach, du kennst sie doch! Sie hat sich längst festgelegt.“
    Aidan starrte sie gespannt an. „Wer ist es, los, sag schon?“
    Mariannes blutleeres Gesicht wurde noch weißer. „Lord Allington.“
    „Allington?“ Aidan überlegte, was er über diesen Mann wusste, außer, dass er sehr reich war. Er hat einen unwahrscheinlichen Verschleiß an Mätressen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er seine Schwester, die sich mit einem Taschentuch die Lider abtupfte. Nein, so ein Mann ist nichts für Mary.
    „Aidan, bitte hilf mir! Lord Allington ist uralt! Er könnte mein Vater sein!“, flehte sie ihn an.
    Jetzt entwich auch Aidan ein Seufzen. „Man kann nicht immer den bekommen, den man liebt, aber du kannst dafür kämpfen.“ So wie Julian um mich kämpft?
    „Kämpfen? Nur eine noch bessere Partie könnte Mutter dazu bewegen, ihre Meinung zu ändern. Leider zählt William da überhaupt nicht dazu.“ Marianne blickte ihn so verzweifelt an, dass es Aidan ganz schwer ums Herz wurde.
    „Na gut, ich werde mit ihr reden.“ Selbst Aidan wollte nicht, dass Allington, dieser Casanova, sein Schwager wurde.
    Jauchzend fiel ihm seine Schwester um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich danke dir, lieber Bruder!“
    Aidan, der solche Liebkosungen von Marianne nicht gewohnt war, drückte sie sanft von sich und lächelte sie schief an. „Oh, plötzlich bin ich der liebe Bruder.“
    „Du warst schon immer mein Lieblingsbruder“, erwiderte sie frech.
    „Ich erinnere mich da an ein kleines Mädchen, das mir Frösche unter die Bettdecke gesteckt hat.“
    „Ach, Aidan!“, rief sie gespielt empört. „Das muss eine andere Mary gewesen sein.“
    Bevor sie aus dem Pavillon schlenderten, sagte sie noch schnell: „Und du musst unbedingt dafür sorgen, dass Williams Name mit auf die Gästeliste kommt.“
    „Zu Befehl, Ma’am“, seufzte Aidan. Er folgte ihr hinaus in den dämmrigen Garten, wobei er seine Schwester ein wenig beneidete, weil sie ihm von ihren Sorgen berichten konnte. Wie gerne wollte er auch mit jemandem über sein Innenleben sprechen, aber dazu war seine unschuldige Schwester die wohl denkbar ungeeignetste Person.

    ***

    „Wo bleibt nur dieser Junge?“ Lady Cathérine tupfte sich den Mund mit

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