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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Wahrheit auszugraben. Ich bin sogar ziemlich gut darin.«
    »Das bist du immer noch. Du glaubst auch, dass ich recht habe.«
    »Und trotzdem…«
    »Bin ich deiner Ansicht nach nicht vertrauenswürdig, außerdem hasse ich Creighton.«
    Sein Blick schnitt ihr bis ins Mark, doch er sagte keinen Ton.
    Schließlich gab sie sich geschlagen. »Na schön, es gab tatsächlich einen Vorfall bei Doug und Sharon. Wir haben auf der Terrasse zu Abend gegessen. Paul zog grundsätzlich jede Mücke wie magisch an, und an diesem Abend waren sie besonders lästig, darum bin ich in die Küche gegangen, um ein Insektenmittel zu holen.
    Während ich danach suchte, fiel Creighton über mich her. Was er dir beschrieben hat, ist tatsächlich passiert, nur dass er mich bedrängte statt umgekehrt. Er zog den Reißverschluss seiner Hose auf und schloss meine Hand um seinen Penis. Er sagte, wenn ich nicht tun würde, was er von mir verlangte, würde er Alarm schlagen, Paul würde angelaufen kommen, und was würde Paul wohl sagen, wenn er seine hübsche Geliebte mit der Hand am Schwanz seines viel hübscheren und jüngeren Neffen sähe?
    Ich konnte mich befreien. Das angedrohte Geschrei blieb aus, und inzwischen ist mir klar, dass das nur eine leere Drohung war. Er wollte mich erniedrigen. Ich versuchte, so zu tun, als wäre nichts gewesen, aber ich ertrug seine Nähe nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah, zwinkerte er mir zu oder machte eine zweideutige Geste. Das machte mich ganz krank. Also sagte ich zu Paul, dass ich Kopfschmerzen hätte, und wir gingen.«
    »Hast du Paul die Wahrheit je erzählt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wegen seiner Meinungsverschiedenheiten mit Creighton gab es sowieso schon Spannungen mit Doug und Sharon. Paul war seine Familie immer wichtig, vor allem Doug. Ich wollte nicht, dass sich die beiden Brüder meinetwegen zerstritten.« Sie hob die Hände. »Das war alles. Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.«
    »Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?«
    Sie hielt seinem Blick mehrere Pulsschläge stand. »Weil ich im Flugzeug…« Sie senkte den Kopf. »Deswegen.«
    Er wandte sich ab und ging wieder auf und ab, bis sie fragte: »Glaubst du, ich sollte Sanford und Kimball von meiner Theorie erzählen?«
    »Seit sie mit Kate gesprochen haben, gehen sie davon aus, dass du mit Billy Duke unter einer Decke steckst.«
    »Das kann ich aufklären.«
    »Einfach so? Wenn du mit einer so abwegig klingenden Theorie ankommst…«
    »Du glaubst also, sie ist abwegig?«
    Er blieb wieder stehen. »Julie, ich predige meinen Mandanten immer wieder, dass es nicht darauf ankommt, was ich glaube. Es kommt nur darauf an, was die Jury glaubt, und zurzeit besteht die Jury aus Kimball und Sanford. Kannst du glaubhaft widerlegen, dass du diesen Billy Duke kennst?«
    »Nein.«
    »Nein. Also bist du, soweit es die Detectives angeht, in die Sache verstrickt.«
    »Was soll ich dann tun? Auf meinem Hintern sitzen, nichts tun und Creighton ungeschoren mit einem Mord davonkommen lassen?«
    Ihr Ton ärgerte ihn so, dass er sich vorbeugte und sich mit dem Zeigefinger gegen die Brust tippte. »Ich will ihn auch nicht ungeschoren wegkommen lassen, Julie. Ich würde ihn am liebsten zu Hackfleisch verarbeiten. Was er Maggie angetan hat, ist ein Verbrechen, trotzdem mache ich mir keine Hoffnungen, dass die Polizei es aufklärt, dass ein Staatsanwalt Creighton vor Gericht bringt oder dass mir ein Richter irgendwann Genugtuung verschafft.« Er richtete sich auf, wandte ihr den Rücken zu, wartete, bis er sich etwas beruhigt hatte, und drehte sich dann wieder zu ihr um. »Er hat bewiesen, wie gerissen er ist. Also müssen wir noch gerissener vorgehen.«
    »Und wie soll das aussehen?«
    »Indem ich Dodge auf ihn ansetze.«
    »Wer ist Dodge?«
    »Mein Ermittler.«
    »Der auch mich durchleuchtet hat? Wie praktisch, wenn man so jemanden hat.«
    Er überhörte ihren Sarkasmus. »Äußerst praktisch. Ich habe ihm schon aufgetragen, mich auf dem Laufenden zu halten, wenn es etwas Neues über die Jagd nach Billy Duke gibt. Aber jetzt werde ich ihn selbst nach dem Mann suchen lassen. Hoffentlich hat er mehr Glück als die Polizei.«
    »Wie soll dieser Dodge ihn finden, wenn nicht mal die Polizei es schafft?«
    »Das willst du gar nicht wissen«, sagte Derek leise. Dann wechselte er das Thema und fragte: »Hat Wheeler irgendwann erwähnt, ob Creighton jemals verhaftet wurde? Ob es eine Jugendstrafakte gibt?«
    »Davon hat er nie etwas

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