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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gesagt. Kann das dein Ermittler nicht rausfinden?«
    »Es ist nahezu unmöglich, aber wir werden sehen.«
    »Jedenfalls hat er in nächster Zeit genug zu tun. Und ich soll währenddessen meiner Arbeit nachgehen, als wäre ich nicht plötzlich an die Spitze der Verdächtigenliste befördert worden?«
    »Hast du einen Anwalt?«
    »Ned Fulton.«
    »Ich kenne ihn. Guter Mann. Ruf ihn gleich morgen früh an und erzähl ihm von Kates Gespräch mit den Detectives. Du brauchst ihm nicht zu erklären, was das für dich bedeutet. Das wird er von selbst begreifen.«
    »Und was wirst du tun?«
    »Ich muss um neun im Gericht sein.« Er sah auf seine Uhr. »In sieben Stunden.«
    »Du kannst gern in meinem Gästezimmer schlafen.«
    »Danke, aber ich muss…« Er brach ab. Sein Kopf sackte nach unten, und er rieb sich über die Stirn. »Ich wollte gerade sagen, ich muss heimfahren und Maggie in den Garten lassen.« Er ließ die Hand sinken, ballte sie zur Faust und schlug damit in die andere Hand. »Dieser Hurensohn. Ich bereue fast, dass ich die Polizei gerufen habe. Je mehr der Schock nachlässt, desto wütender werde ich. Am liebsten würde ich Creighton persönlich jagen, ihn aufspüren und ihn dann mit bloßen Händen erwürgen. Ich würde für mein Leben gern ganz primitiv und direkt reagieren. Auge um Auge.«
    Sie lächelte traurig. »Ein verführerischer Gedanke, zugegeben. Aber ich empfehle dir, dass du stattdessen den Film zu Ende ansiehst.«
    Plötzlich verließ ihn die Kraft, und er schüttelte den Kopf. »Ich habe genug gesehen. Aber wenn es dir nichts ausmacht, schlafe ich heute hier und rufe mir morgen früh ein Taxi. Irgendwann im Lauf des Tages muss ich eine neue Matratze kaufen.«
    »Vielleicht muss die Polizei sie noch einmal untersuchen.«
    »Die werden sich nicht mehr darum kümmern.«
    »Glaubst du, du kannst schlafen?«
    »Keine Sekunde.«
    »Vielleicht erlebst du eine Überraschung«, sagte sie. »Du bist am Ende.«
    »Sehe ich wirklich so schlimm aus?«
    Sie hob die Hand, als wollte sie seine Wange berühren, zuckte aber im letzten Moment zurück. »Du siehst wütend und verletzt aus.«
    »Bei mir kommen Wut und Traurigkeit abwechselnd hoch.«
    »Ich weiß genau, was das für ein Gefühl ist.«
    Mit ein paar knappen Handbewegungen schaltete sie den Fernseher und die Lampe aus und winkte ihm dann, ihr zum Gästezimmer zu folgen. Der Raum war schlicht eingerichtet und in neutralen Erdfarben gehalten, die hier und da von etwas Rot und von ein paar Tierdrucken akzentuiert wurden.
    »Es ist nur ein schmales Bett.«
    Doch Derek sah nicht in das Zimmer, sondern nur auf sie. Das Bett schien ihn gar nicht zu interessieren.
    »Das Bad ist da drüben.« Sie deutete auf eine geschlossene Tür am anderen Ende des Zimmers. »Ich glaube, es ist alles drin, was du brauchst, aber…«
    »Julie.« Er wartete, bis sie ihn ansah, zuerst blickte sie störrisch auf die Polo-Insignien auf seinem Hemd, bis sie widerstrebend den Kopf hob. »Ich habe dir noch nicht dafür gedankt, dass du sofort zu mir gefahren bist.«
    »Dank mir nicht, Derek.« Sie senkte bekümmert den Kopf und schüttelte ihn langsam. »Ganz gleich, was du sagst, wenn ich nicht wäre, wäre Maggie noch am Leben.«
    Er schmiegte die Hand um ihre Wange und hob ihr Gesicht an. »Creighton hat uns zusammen gesehen.«
    Sprachlos und mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an.
    »In Athens. Und schon davor. Er hat mich gestern Abend hierher verfolgt. Er ist uns zum Coulter House gefolgt. Er hat eine Bemerkung über das romantische Gewitter und die beschlagenen Autofenster gemacht. Er weiß nicht, wie oder wann wir uns kennengelernt haben, aber er hat mich beschuldigt, ich hätte mit seiner >Anklägerin< verkehrt. Er hat es nicht so höflich ausgedrückt, aber er weiß inzwischen, warum ich ihn nicht vertreten wollte, und das macht ihn rasend. Er hat Maggie den Kopf abgeschnitten, weil er sich dafür rächen wollte, dass ich ihn nicht als Mandanten angenommen habe und ihm nicht verraten wollte, warum.« Er musste schwer schlucken, bevor er weitersprechen konnte. »Du hast da nur eine Nebenrolle gespielt.«
    »Ich habe dich in die ganze Sache hineingezerrt.«
    »Gezerrt? Ich kann mich nicht erinnern, dass du mich im Flugzeug über den Gang gezerrt hast.« Sein Blick wurde dunkel und wütend, und er trat einen Schritt auf sie zu. »Und ich kann mich an alles lebhaft erinnern.«
    Bestimmt hätte er sich gefreut, wenn er gewusst hätte, wie genau auch sie sich an alles

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