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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ein traumatisches Erlebnis.«
    »Ich weiß, dass Sie mit Paul Wheeler zusammen waren, als er erschossen wurde.«
    »Seit diesem Zeitpunkt bin ich… nicht mehr ich selbst. Ich bekomme leicht Angst. Ich dachte, diesmal wäre es genauso.«
    »Sie dachten, Sie würden sich nur einbilden, dass jemand in Ihr Haus eingedrungen war.«
    »Genau.«
    »Aber Sie nahmen das Messer mit, während Sie das Haus durchsuchten.«
    »Für den Fall, dass ich mich geirrt hatte.«
    »Sie waren bereit, einen möglichen Eindringling niederzustechen, falls Sie sich geirrt haben sollten?«
    »Meine Mandantin wird die Frage nicht beantworten«, mischte sich Derek ein.
    Graham wechselte das Thema: »Haben Sie den Mann erkannt, als Sie ihn sahen?«
    »Er jagte mir Todesangst ein. Ich dachte nicht gleich: Billy Duke. Ich hatte ihn noch nie persönlich gesehen, immer nur auf diesen Überwachungsbildern. Eigentlich fiel mir im ersten Augenblick nur auf, dass er aussah wie ein Zombie. Er war totenbleich. Seine Haut leuchtete wie die einer Puppe.«
    Sie beschrieb ihn, so gut sie konnte. »Er kam auf mich zu und stützte sich irgendwie im Türrahmen ab. So ungefähr.« Sie stellte nach, wie Billy Duke halb zusammengekrümmt in der offenen Tür gestanden hatte. »Er war krank. Oder verletzt. Irgendwas. Jedenfalls ging es ihm schlecht. Das erklärt wohl auch, warum er auf mich fiel. Ich glaube nicht, dass er mich angreifen wollte. Natürlich könnte ich mich irren, aber ich glaube nicht, dass er sich auf mich stürzte, um mir wehzutun. Es sah eher so aus, als wollte er mich um Hilfe bitten.«
    »Hilfe.«
    »Das hat er jedenfalls gesagt«, warf Derek knapp ein. »Der Mann, der wie ein wandelnder Toter aussah, taumelte ihr aus der Schlafzimmertür entgegen. Sie drehte sich um und lief los, wie es jeder normale Mensch getan hätte. Er drehte sie am Arm herum und warf sich dann auf sie, als könnte er nicht mehr allein stehen. Sie haben das alles schon auf Video.«
    »Danke, Mr Mitchell. Ich weiß, was sie gesagt hat.«
    »Warum belästigen Sie meine Mandantin dann immer noch? Welcher Teil ihrer Aussage ist Ihnen unklar?«
    »Ich habe ihn nicht erstochen«, stellte Julie klar. »Er ist in das Messer gefallen. Dann brach er zusammen.«
    »Auch das haben Sie bereits erzählt, ich weiß«, sagte der Detective.
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Er hat sich auf Sie übergeben.«
    »Sie haben meine Kleider gesehen.«
    »Dann fiel er auf den Boden.«
    Sie nickte.
    »Er wand sich unter Krämpfen. Dann zuckte er ein paar Mal und starb.«
    »Genau so hat es sich abgespielt.«
    »Aber genauso hätte es sich auch abgespielt, wenn er nur ein Messer in den Bauch gerammt bekommen hätte.« Sie schwieg.
    »Als Sie in der Notrufzentrale anriefen, sagten Sie, in Ihrem Haus sei ein Eindringling gestorben.«
    »Genau. Ich wollte erst auf dem Festnetz anrufen, aber der Anschluss war tot. Darum wollte ich mein Handy holen, aber er starb, bevor ich dazu kam.«
    »Woher wussten Sie, dass er tot war? Haben Sie ihn berührt oder nach seinem Puls getastet?«
    »Nein. Ich wusste es einfach. Seine Augen… ich wusste es. Ich holte mein Handy aus der Küche, wo ich meine Handtasche stehen gelassen hatte. Ich wählte die 911, dann ging ich nach draußen und wartete vor dem Haus, bis der Krankenwagen kam. Die Sanitäter untersuchten ihn und erklärten mir, dass er tot ist. Fast gleichzeitig trafen die ersten Polizisten ein. Sie blieben bei mir, bis Sie kamen.«
    »Den Rest kennen Sie«, schloss Derek. »Haben Sie noch weitere Fragen an meine Mandantin, bevor wir gehen?«
    Graham sah den jüngeren Detective an, der immer noch keinen Ton von sich gegeben hatte. Der schüttelte den Kopf. Graham sah in den halbdurchsichtigen Spiegel. Sekunden später kamen Sanford und Kimball in den Raum.
    Julie sah sie nacheinander an, aber ihre Mienen ließen nicht erkennen, warum Graham sie stillschweigend eingeladen hatte, sich zu ihnen zu gesellen. Beklommen sah Julie Derek an. Auch ihm schien es nicht zu gefallen, dass die beiden Detectives einbezogen wurden. Er erhob sich. »Es war für Sie alle ein verflucht langer Tag.«
    »Für Sie aber auch«, sagte Kimball. »Sie tauchen heute Abend einfach überall auf. Sie haben uns immer noch nicht erklärt, warum Ihr Spitzel nach Billy Duke suchte.«
    Derek sagte: »Haben Sie noch eine Frage an meine Mandantin?«
    »Wann haben Sie eigentlich die Seiten gewechselt, Mr Mitchell?«
    »Ach so, Sie haben noch eine Frage an mich.«
    » Spielen Sie nicht den

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