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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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entsprechend gut ging, bevor sie Kate bis auf Weiteres die Leitung der Galerie anvertraute. »Ich hoffe, ich kann bald wieder arbeiten«, schloss sie.
    »Hast du ihr erzählt, wo du bist?«, fragte Derek, sobald sie aufgelegt hatte.
    »Ich bin absichtlich vage geblieben.«
    »Gut.«
    »Entziehe ich mich inzwischen schon offiziell der Verhaftung?«
    »Noch nicht.«
    »Was ist mit deiner Kanzlei? Musst du nicht zur Arbeit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Marlene angerufen, sie auf den neuesten Stand gebracht und ihr erklärt, dass ich heute den ganzen Tag unterwegs bin. Sie weiß, wie sie auf mögliche Nachfragen zu reagieren hat.«
    »Ausweichend?«
    »Genau.«
    »Was ist mit deinen anderen Mandanten?«
    »Du brauchst mich am dringendsten, deshalb kümmere ich mich jetzt um dich.«
    »Danke.«
    »Das tue ich nicht umsonst. Ich werde dir die Zeit in Rechnung stellen. Aber das kannst du dir jetzt leisten«, raunte er.
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Genau solche Bemerkungen wollte ich vermeiden.«
    »Darum hast du mir nichts von dem Testament erzählt? Damit ich dich nicht damit aufziehen kann? Oder ist es dir schlicht entfallen, dass du ein verfluchtes Vermögen erbst?«
    »Wann wäre denn der geeignete Zeitpunkt gewesen, es anzusprechen?«
    »Jederzeit.«
    »Zum Beispiel?«
    »Als wir uns kennengelernt haben.«
    »So etwas erzählt man doch keinem Fremden.«
    »Stimmt, das wäre wirklich merkwürdig gewesen. Vor und nach dem Sex.« Sie lief rot an, aber bevor sie etwas darauf erwidern konnte, sagte er: »Wie wäre es mit dem Tag danach gewesen, als ich in der Galerie war?«
    »Da warst du außer dir vor Wut und wolltest mir nicht zuhören.«
    »Du hättest es mir gestern Abend erzählen können.«
    Darauf antwortete sie erst gar nicht, was auch nicht nötig war. Ihr Blick sagte alles. Er fluchte frustriert, trat ans Fenster, sah hinaus und drehte sich wieder um. »Früher oder später musste das ans Licht kommen. Das war dir doch klar.«
    »Ich habe gehofft, dass es später wäre. Ich habe mich vor dem Moment gefürchtet. Ich konnte keine weiteren Hiobsbotschaften brauchen.«
    »Warum hast du mir dann um Gottes willen nichts davon erzählt, Julie?«
    »Weil mir klar war, wie du reagieren würdest. Ich wusste, dass das alles ändern würde.«
    »Du hast verflucht recht, das ändert wirklich alles!«, fuhr er sie hitzig an. »Damit hast du das älteste Motiv in der Geschichte der Rechtsprechung. Das lernt jeder Jurastudent im ersten Semester.«
    »Ich weiß! Mir war klar, wie es für dich aussehen würde. Wie es für Sanford und Kimball aussehen würde. Für alle.«
    »Es hätte nicht ganz so schlecht ausgesehen wie jetzt.«
    Ihr Zorn verpuffte. »Es war dumm, das Erbe zu verschweigen. Das ist mir inzwischen klar.«
    Auch er gab sich versöhnlich. »Ich bin genauso wütend auf mich wie auf dich. Ich wusste die ganze Zeit, dass du mir etwas verheimlichst.«
    »Ehrlich gesagt bist du nicht so wütend, wie ich befürchtet habe.«
    »Als Derek, der Mann, mit dem du im Bett warst, bin ich stinksauer.« Er zeigte zornig auf die Doppeltür zwischen den beiden Räumen. »Da drin war nichts… Wir haben… Wie konntest du…« Plötzlich verließen ihn die Worte. Er fluchte und durchschnitt dann mit der Handkante die Luft. »Darüber werden wir uns später unterhalten. Als dein Anwalt…«
    »Du vertrittst mich immer noch?«
    »Es würde verflucht schlecht für dich aussehen, wenn ich mein Mandat jetzt niederlegen würde, nachdem ich mich erst gestern Abend zu deinem Rechtsbeistand erklärt habe. Wut ist ein Gefühl, das ich mir nicht erlauben kann. Wut ist kontraproduktiv. Genau wie späte Reue. Du schätzt einen Geschworenen falsch ein, den du auf deiner Seite glaubst, du hältst einen Zeugen für überzeugender, als er in Wahrheit ist, unter den Augen des Richters stellt sich heraus, dass dich dein Mandant angelogen hat - in all diesen Fällen gibt es keine zweite Chance. Es ist, wie es ist. Du musst damit fertig werden und nach vorne sehen.« Er setzte sich auf den Hocker und sah sie an. »Also eins nach dem anderen. Sanford und Kimball werden wissen wollen, wann es dazu kam.«
    »Dass Paul sein Testament ändern wollte? Zum ersten Mal erwähnte er es vor einem Jahr, und von da an brachte er es immer wieder zur Sprache. Ich wollte es ihm ausreden.«
    »Das werden sie dir kaum glauben, Julie.«
    »Es stimmt aber.«
    »Wer würde auf so einen Haufen Geld verzichten wollen?«
    »Ich zum Beispiel. Ich habe es wirklich

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