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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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versucht. Aber Paul war nicht umzustimmen. Er ließ seinen Anwalt ein neues Testament aufsetzen. Er hatte es an diesem Dienstag unterzeichnet, bevor wir uns zum Mittagessen trafen.«
    »Daher die Feier.«
    »Es war seine Feier. Nicht meine. Er war zufrieden. Ich war…«
    »Unzufrieden?«
    »Unsicher. Mir war klar, dass es Ärger geben würde.«
    Derek schwieg nachdenklich und fragte sie dann, wie der Anwalt zu dem neuen Testament gestanden hätte: »Hat er versucht, Wheeler davon abzubringen?«
    »Ich war bei ihren Gesprächen nicht dabei. Aber als wir uns nach Pauls Tod begegneten, verhielt er sich mir gegenüber ausgesprochen freundlich. Ich habe ihm gleich gesagt, dass ich es mit der Testamentseröffnung nicht eilig hätte.«
    »Im Unterschied zu Creighton.«
    »Der Anwalt hielt ihn hin.«
    »Die Wheelers wussten und wissen also nicht, dass Creighton leer ausgehen wird?«
    »Soweit ich weiß, nein. Paul legte größten Wert darauf, dass die Angelegenheit so lange wie möglich geheim blieb. Ich glaube, er hatte Angst, dass Creighton etwas unternehmen könnte. Paul machte kein Geheimnis aus seiner Liebe zu mir. Und Creighton machte kein Geheimnis daraus, wie sehr ihm das missfiel.«
    »Er sah dich als Bedrohung.«
    »Darum frage ich mich, warum er nicht mich umbringen ließ, sondern Paul.«
    »Dodge hat etwas Ähnliches gesagt.« Derek erklärte ihr, was er seinem Ermittler darauf erwidert hatte.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte sie nach kurzem Nachdenken. »Wenn Creighton mich eliminiert hätte, hätte sich das Spiel, das er seither treibt, nie so weit entwickeln können. Und ich fürchte, es ist noch nicht zu Ende.« Sie beugte sich vor. »Was wollte Billy Duke in meinem Haus, Derek?«
    »Beweise hinterlassen, die dich mit dem Raub in Verbindung bringen«, gab er die naheliegende Antwort.
    »Wenn wir das beweisen können…«
    »Sind wir am Arsch.«
    Sie setzte sich abrupt auf. »Wieso das?«
    »Weil es dann so aussehen würde, als hätte Billy Duke entweder allein gehandelt oder als hätte er dich, seine Komplizin, austricksen wollen. So oder so wäre Creighton aus dem Schneider.«
    »Billy Duke hat auf Creightons Anordnung gehandelt.«
    »Ganz bestimmt. Aber sag das nicht den Detectives, Julie.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie dann fragen werden, warum Creighton den Schmuck, falls er ihn tatsächlich die ganze Zeit besaß, nicht schon in deinem Haus versteckt hat, als er eingebrochen ist und mit deinen Sachen herumgespielt hat.«
    »Davon wissen Kimball und Sanford doch gar nichts.«
    »Sie werden es aber erfahren. Sie müssen es erfahren. Wie wollen wir sonst den Großputz erklären, der so umfassend war, dass deine Putzfrau mit Kate darüber gesprochen hat und die wiederum den Detectives davon erzählt hat?«
    »Die sich natürlich darin festbeißen.«
    »Sie sind nicht umsonst Detectives.«
    Sie ließ den Kopf sinken.
    »Außerdem…«
    Sie stöhnte auf. »Da kommt noch ein Problem?«
    »Hatte Billy Duke keine Waffe. Wir können nicht glaubhaft vorbringen, dass er in dein Haus eingedrungen ist, um dir etwas anzutun.«
    »Wodurch es so aussieht, als wären wir Freunde gewesen.«
    »Zumindest Bekannte.«
    »Aber ich habe ihn nicht ins Haus gelassen. Er ist eingebrochen.«
    »Das ist immerhin etwas. Allerdings nicht viel.« Sie seufzte. »Es sieht schlimm aus, nicht wahr?«
    »Ich will dir nichts vormachen, Julie. Ja. Sie haben ein mögliches Motiv.«
    »Das neue Testament. Aber trotzdem bleibt die Frage nach einer möglichen Gelegenheit. Wann hätte ich diesen Plan mit Billy Duke denn schmieden sollen? Ich habe ihn gestern zum ersten Mal gesehen.«
    »Es gibt eine Reihe von Hinweisen darauf, dass es sich anders verhalten hat«, sagte er. »Die Telefonverbindungen. Sein Besuch in der Galerie. Der Knopf in seinem Zimmer, die Haare in seinem Auto. All das sind nur Indizien, aber zusammengenommen und kombiniert mit Paul Wheelers Vermögen könnte einem ehrgeizigen Staatsanwalt darüber der Mund wässrig werden.«
    Sie stand auf, ging an die Bar und öffnete einen Softdrink, stellte die Dose aber wieder ab, ohne getrunken zu haben. »Währenddessen steht Creighton nicht einmal unter Verdacht.«
    »Ich fürchte, du hast recht. Sein Strohmann ist tot, und bis jetzt hat noch niemand die beiden miteinander in Verbindung gebracht.«
    »Wo könnten sie sich getroffen haben? In Nebraska?«
    Derek spielte den Advokaten des Teufels: »Was sollte ein kosmopolitischer Städter wie Creighton in Omaha? Der schaudert doch

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