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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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von einem Film namens Frenzy gehört?«
    »Nein.« Derek sah Julie an, doch die schüttelte den Kopf.
    »Also, ich weiß nicht, ob es was zu bedeuten hat«, sagte Dodge. »Aber in Dukes Reisetasche lag eine DVD mit diesem Film.«
     
    »Ich hätte nie geglaubt, dass Julie zu so etwas fähig sein könnte«, sagte Sharon Wheeler und strich Butter auf ihren Käsecracker.
    Doug schob seinen Teller weg, ohne sein Essen angerührt zu haben. »Ich glaube es nicht.«
    »Ich schon. Ich habe ihr nie getraut.« Creighton gab Ruby einen Wink, ihm frischen Eistee nachzuschenken. »Das mit ihr und Onkel Paul war doch irgendwie… schräg.«
    »Schräg?«
    »Ja, Vater. Schräg. Ich konnte nie den Finger darauf legen, warum. Trotzdem war es so, ganz eindeutig.« Ruby schüttete - unverhohlen verdrießlich - Tee in sein Glas. Er griff nach ihrer anderen Hand und küsste sie auf den Handrücken. Sie riss sie weg und watschelte leise grummelnd davon. »Dankeschön«, rief er ihr singend nach.
    Nicht einmal Rubys mürrische Miene konnte der Hochstimmung etwas anhaben, die ihn erfüllte, seit er am Morgen den Fernseher im Bad angeschaltet und erfahren hatte, dass Billy Duke in Julie Rutledges Haus gestorben war, und zwar offenbar an einer tödlichen Stichwunde.
    Die Neuigkeit hatte ihm einen Ständer beschert. Billy Duke war in Julies Haus gewesen. Julie hatte ihn erstochen. Er war tot, und sie stand unter Verdacht. Perfekt! Unbezahlbar!
    War er nicht wahrhaft brillant? Er hatte die Vorarbeiten geleistet. Den Knopf von ihrer Bluse, der so unauffällig auf dem Boden der Kochnische im Motelzimmer gelegen hatte. Die in Billys Auto deponierten Haare. Eigentlich hatte er geplant, dass die Polizei Billy tot im Pine View Motel auffinden und dass die Spur von dort aus direkt zu Julie führen würde.
    Aber so war es noch besser. Dieses Szenario ließ Julie noch schuldiger aussehen und hatte eindeutig höheren Unterhaltungswert.
    Billys Schicksal war von Anfang an besiegelt gewesen. Creighton hatte nie vorgehabt, Billy am Leben zu lassen, nachdem er seinen Teil des Handels erledigt hatte. Trotzdem hatte er beschlossen, dass es nur fair war, wenn Billy lang genug lebte, um mitzuerleben, wie seine Exfreundin jenes grausame Ende nahm, das sie verdient hatte.
    Aber dann hatte Billy mit seinem Verhalten Creighton gezwungen, das Timing zu ändern. Zuerst war er zu Creighton nach Hause gekommen, um die Nachricht in den Briefkasten zu stecken. Das war wirklich töricht. Sein wachsweiches »Sie ist noch ein Kind. Außerdem war ich auch nicht gerade fair zu ihr« und sein weiteres Gejammer hatten Creighton überzeugt, dass Billy, auch wenn er noch so oft über das Mädel herzog, das als Charakterzeugin gegen ihn ausgesagt hatte, in Wahrheit immer noch von ihrer Pussy gesteuert wurde. Ein Mann in seiner geistigen Verfassung konnte nicht klar denken und möglicherweise etwas Unbedachtes tun. Wie zum Beispiel ein Geständnis ablegen.
    Also adieu, Billy-Boy, war schön, mit dir Geschäfte gemacht zu haben.
    Glücklicherweise war Creighton gut vorbereitet im Pine View Motel erschienen. Billy trank gern Bier. Und er suhlte sich zu sehr in seinem Elend, als dass ihm aufgefallen wäre, wie lang Creighton gebraucht hatte, um die Flaschen zu öffnen. Er hatte nicht einmal Verdacht geschöpft.
    Creighton fragte sich, ob ihm wohl später ein Licht aufgegangen war, zum Beispiel mitten in der Nacht, als sich seine Innereien in Krämpfen zusammenzogen, als ihm übel wurde und er die Orientierung verlor.
    Vielleicht hatte er auch geglaubt, dass der Schinken schlecht gewesen war. Oder der Käse. Vielleicht hatte er geglaubt, er hätte sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen.
    Ehrlich gesagt hatte es Creighton gar nichts gegeben, Billy umzubringen. Er hatte nicht beobachten können, wie er verendet war. Vielleicht wäre es erregender gewesen, wenn er dazu Gelegenheit gehabt hätte. Während sie Billys letztes Mahl geteilt hatten, hatte er sich immer wieder vorgesagt, dass er in diesem Moment den Mann tötete und dass das genauso gut war, wie ihn sterben zu sehen.
    Aber offen gestanden war es ein echter Gähner gewesen. Längst nicht so aufregend wie etwa das Blut aus der durchtrennten Halsschlagader eines Hundes spritzen zu sehen.
    Immerhin war es effektiv gewesen, und schließlich konnte man nicht alles haben.
    Ursprünglich hatte Creighton ein letztes Mal zu jenem abscheulichen Motel zurückkehren wollen, bevor Billys Leichnam zu stinken begann, um dort nach dem

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