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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bestimmt einen Jetlag hast. Konntest du auf dem Rückflug überhaupt schlafen?«
    Julies Wangen begannen zu glühen, als sie daran dachte, was sie auf dem Rückflug getan hatte. »Nicht besonders lang und nicht besonders gut. Aber ich gehe jetzt gleich ins Bett, dann müsste ich morgen wieder auf dem Damm sein.«
    Nach kurzem Zögern fragte Kate: »Und wie geht es dir sonst?«
    »Gut.«
    »Ich meine wegen Paul.«
    »Ich weiß, wie du es gemeint hast.« Julie holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Ich komme zurecht. Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Du solltest dir professionelle Hilfe suchen.«
    »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Es ist schlimm genug, dass du Paul verloren hast, aber noch dazu ist der Kerl, der ihn erschossen hat, auf freiem Fuß.«
    »Ich habe heute Nachmittag mit den Detectives gesprochen, bevor ich nach Hause gefahren bin. Es gab keine nennenswerten Fortschritte, während ich in Paris war.«
    »Im Fernsehen klären sie solche Verbrechen immer sofort auf.«
    Trotz des freudlosen Themas musste Julie lächeln. »Wir sehen uns morgen.«
    »Schlaf gut.«
    Julie legte das Handy auf den Nachttisch und griff zur Fernbedienung ihres Fernsehers. Sie schaltete die Nachrichten gerade rechtzeitig ein, um zu sehen, wie sie von den Reportern belagert wurde, nachdem sie sich mit den Detectives Sanford und Kimball getroffen hatte, die sich mehr über ihre unangekündigte Reise ins Ausland aufgeregt hatten als darüber, dass sie Pauls Mörder immer noch nicht gefasst hatten.
    »Sie können nicht einfach so verschwinden«, hatte Sanford sie streng ermahnt. »Wir haben erst erfahren, dass Sie außer Landes sind, als es schon zu spät war.«
    »Zu spät wofür?«
    »Zu spät, um Sie noch aufzuhalten.«
    »Hätte ich um Erlaubnis fragen müssen?«
    »Sie müssen zugeben, dass es keinen guten Eindruck macht«, hatte Kimball ihr erklärt. »Auf wen?«
    Diese Frage hatten die Detectives unbeantwortet gelassen. Stattdessen hatte Sanford gefragt: »Was war in Paris so wichtig, dass Sie es nicht verschieben konnten?«
    Sie hatte ihnen von dem Künstler erzählt, von dem alle Welt sprach. »Gut, der Zeitpunkt war unpassend. Normalerweise wäre ich so kurz nach Pauls Tod nicht geflogen, aber die Gelegenheit war einmalig, und ich musste der Konkurrenz zuvorkommen, zu der so ziemlich jede andere Kunstgalerie im Land zählt.«
    Es war ein glaubhafter Vorwand für ihre plötzliche Reise gewesen, und beide hatten ihr geglaubt, denn keiner von beiden hatte geahnt, dass der eigentliche Grund ihrer Reise der Rückflug gewesen war.
    Sie hatte den Detectives zahllose Fragen gestellt, die letztendlich allesamt auf eine einzige hinausliefen: Hatte es einen Durchbruch gegeben? Wobei all ihre ausweichenden Antworten letztendlich auf eine einzige hinausliefen: Nein.
    »Allerdings«, hatte Kimball ihr erklärt, »sind wir noch dabei, die Videos aus den Überwachungskameras in der Lobby von Experten überprüfen zu lassen. Die Kameras nehmen alle vier Sekunden ein Bild auf.«
    »Wie in einer Bank.«
    Genau, hatten sie geantwortet.
    »Aber was werden die Bilder bringen? Wir wissen doch gar nicht, wie er aussieht.«
    »Nein, das wissen wir nicht«, hatte Sanford bestätigt. »Wir werden die auftauchenden Personen in einem langen und mühsamen Prozess zuordnen müssen.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen.«
    Also war Sanford deutlicher geworden. »Die Befragung der Hotelgäste und Angestellten hat uns nicht weitergebracht. Wir sind noch nicht damit durch, aber bis jetzt hat der Funke nicht gezündet. Wir sind fast sicher, dass unser Mann ins Hotel spaziert kam, die Tat begangen hat und dann wieder hinausspaziert ist.«
    Julie hatte erst ihn, dann Kimball angesehen.
    »Bis jetzt ist das reine Spekulation, aber so ist es höchstwahrscheinlich abgelaufen«, hatte Kimball gesagt.
    Sanford hatte den Faden aufgenommen. »Wir gehen davon aus, dass der Täter nach dem Schuss auf Mr Wheeler ins Treppenhaus rannte, wo er seine Schuhe und eine Tasche abgestellt hatte. Einen Koffer, eine Reisetasche, irgendwas, was in einem Hotel keine Aufmerksamkeit erregt.
    Dann zog er die Maske, die Brille und den Jogginganzug aus. Darunter trug er Straßenkleidung, sodass er nur in seine Schuhe zu schlüpfen brauchte. Die Verkleidung stopfte er in den Koffer oder die Tasche, dann lief er die Treppe hinunter in die Lobby und verließ das Hotel, bevor irgendjemand begriffen hatte, was passiert war, und das Sicherheitspersonal die Ausgänge

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