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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Jedenfalls in gewisser Hinsicht.« Er drehte sich wieder zu ihr um, als erwarte er eine Reaktion. Als sie still blieb, fragte er: »Was meinten Sie mit Ihrer letzten Bemerkung vor der Polizeistation?«
    »Genau das, was ich gesagt habe. Dass es kein Raubüberfall war.«
    »Ein maskierter Mann bedroht mit seiner Pistole eine Gruppe von Menschen, kassiert alle Wertsachen ein, und das ist kein Überfall?«
    »Es war Mord, Mr Mitchell. Ein geplanter Mord. Paul sollte sterben. Der Überfall sollte vertuschen, dass sein Tod wohlüberlegt und geplant war.«
    »Von Creighton Wheeler mutmaßlich.«
    »Das ist keine Mutmaßung.«
    »Sie sind ganz sicher, dass er dahintersteckt?«
    »Das bin ich.«
    »Offenbar teilt die Polizei Ihre Überzeugung nicht, sonst hätte man ihn längst verhaftet.«
    »Sie haben keine Beweise.«
    »Aber Sie?«
    Sie blieb stumm. Selbst wenn sie unwiderlegbare Indizien gehabt hätte, um Creighton mit dem Mord in Verbindung zu bringen, wäre Derek Mitchell der Letzte gewesen, dem sie diese Informationen anvertraut hätte. Aber die Frage erübrigte sich, denn sie hatte keine Beweise. Darum sagte sie: »Obwohl Creighton ein Alibi vorweisen kann, wird er immer noch vernommen. Kommt Ihnen das nicht merkwürdig vor?«
    »Eigentlich nicht. Polizisten tun ständig irgendwelche merkwürdigen Dinge.«
    »Ich wurde mehrmals von Sanford und Kimball befragt. Mir erscheinen die beiden extrem kompetent.«
    Aus seiner verkniffenen Miene schloss sie, dass er ihrer Meinung war, das aber aus Stolz nicht zugeben wollte. »Ich kenne Roberta Kimball nicht«, sagte er.
    »Aber Sanford?«
    »Flüchtig und vom Ruf her.«
    »Und hat er den Ruf, öfter merkwürdige Dinge zu tun?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte er gereizt.
    »Würden sich Sanford und Kimball immer wieder mit Creighton beschäftigen, wenn sie nicht glaubten, dass er etwas mit dem Vorfall zu tun hat? Ich weiß, dass es so ist. Und Doug befürchtet es. Andernfalls hätte er Sie nicht schon verpflichtet, bevor er definitiv einen Pitbull brauchte. Er hat Sie angeheuert, um seine Potenz zu demonstrieren.«
    »Genau wie Sie. Sozusagen.«
    Das Wortspiel war beabsichtigt, und auch diesmal glühten ihre Wangen auf, aber sie wich seinem Blick nicht aus. »Genau. Ich habe vorgesorgt.«
    »Da draußen warten unzählige exzellente Strafverteidiger, Ms Rutledge. Und die Wheelers können sich jeden davon leisten. Haben Sie vor, mit allen zu schlafen?«
    Sie marschierte zur Tür und zog sie energisch auf. Aber im selben Moment fasste er ebenso entschlossen über ihre Schulter, drückte die Tür mit der flachen Hand zu und stemmte sich dagegen. Eingezwängt zwischen Tür und seinem Körper musste sie sich umdrehen.
    »Sie haben viel auf sich genommen, um mich aus dem Rennen zu werfen, Ms Rutledge.«
    »Sie haben gar keine Vorstellung, wie viel.«
    »Eigentlich sollte ich mich geschmeichelt fühlen, dass Sie solche Angst vor mir haben.«
    »Sie sind berüchtigt für Ihre Skrupellosigkeit. Sie und Creighton hätten ein gutes Team abgegeben.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie wissen schon, wie ich es meine.«
    »Ehrlich gesagt nein, denn ich kenne Creighton Wheeler überhaupt nicht. Genauso wenig, wie ich Sie vor diesem Flug kannte. Was in dem Flugzeug geschah, ereignete sich, bevor ich mit Doug Wheeler sprach oder bevor ich auch nur wusste, dass sein Bruder erschossen wurde. Standesrechtlich gesehen habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich bin vom Haken. Wenn es mir verflucht noch mal gefällt, kann ich den Fall jederzeit übernehmen.«
    »Sie mögen noch so arrogant sein, Mr Mitchell, aber nicht einmal Sie würden es wagen, Creighton vor Gericht zu vertreten, wenn Sie wissen, dass ich für die Anklage aussagen würde. Und selbst wenn Sie gewillt sind, eine Bauchlandung zu riskieren, würde ich dafür sorgen, dass es nie so weit kommt.«
    »Das könnten Sie aber gar nicht, ohne öffentlich zu beichten, was Sie getan haben.«
    »Was ich tun würde. Daran sollten Sie nicht zweifeln.«
    »Sie würden der Öffentlichkeit erzählen, was wir beide da oben angestellt haben?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Da war der Leichnam Ihres Geliebten kaum erkaltet. Und selbst wenn wir uns inzwischen noch so aufgeschlossen und abgeklärt geben, befinden wir uns hier immer noch in den Südstaaten. Die alte Garde, und dazu zählen Paul Wheelers Freunde und Geschäftspartner, wäre schockiert.« Er ließ den Blick durch den Raum wandern. »Ihre schicke Kundschaft würde nie wieder einen Fuß in diese

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