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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und fiel beinah aus dem Sattel. Sie drehte sich um und musterte ihn über die Schulter, und man konnte ihr ansehen, dass sie ebenso bestürzt war wie er. Doch dann, so plötzlich, dass er es kaum glauben konnte, grub sie dem Pferd ihre Fersen in die Seiten und schoss davon.
    Bradford jagte hinter ihr her und holte sie innerhalb kürzester Zeit ein. Er griff nach ihren Zügeln und brachte beide Pferde zum Stehen.
    »Du bist es!« rief Bradford. »Warum bist du nicht stehengeblieben?«
    Ohne eine Antwort zu erwarten, sprang Bradford von seinem Pferd und zog sie von ihrer grauen Stute und in seine Arme. Er drückte sie an sich, sagte nichts mehr, zog ihren Körper dichter an sich, erinnerte sich daran, wie sie sich an fass te und erinnerte sich an die zahllosen Nächte, in denen er von ihr geträumt hatte. Er hatte schon angefangen, zu glauben, es habe sie nie wirklich gegeben. Aber es gab sie, und sie war hier.
    Es verging einige Zeit, bis er leise fragte: »Hat Jim McLaughlin dich hierhergebracht?«
    »W-wer?« stammelte sie.
    Er spürte ihre Furcht nicht. »Mein Rechtsanwalt. Ich habe ihm gesagt, wenn er dich finden würde, sollte er dich direkt zu mir bringen, ganz gleich, wo ich auch bin. Es hat wahrhaft lange genug gedauert, dich zu finden, Angel.«
    Angela wurde schlagartig be wusst , dass er weder wusst e, warum sie hier war, noch wer sie war. Die Erleichterung machte sie ganz benommen. Aber warum war er so glücklich, sie zu sehen? In jenem Sommer hatte er es versäumt, sie abzuholen.
    »Warum hast du dir die Mühe gemacht, nach mir zu suchen? Du hast mir klar zu verstehen gegeben, dass du auf deine Kosten gekommen bist und nichts mehr mit mir zu tun haben willst«, sagte Angela bitter.
    »Wovon sprichst du?« Bradford war schockiert. »Du warst verschwunden. «
    »Das ist nicht wahr. Ich habe noch eine Woche nach Beginn der Sommerferien auf dich gewartet, aber du bist nie gekommen.«
    Er zog sie wieder an sich und umschlang sie fest.
    »Himmel, Angel, was haben wir bloß an Miss verständnissen angerichtet! Ich dachte, du seist davongelaufen. Als die Blumen, die ich dir geschickt habe, zurückkamen, bin ich nach South Hadley gefahren, um nachzusehen, was passiert ist. Ich bin in deine Schule gegangen, aber dort gab es keine Angela Smith.«
    »Ich ... «
    O Gott, was sollte sie bloß sagen? Natürlich gab es dort keine Angela Smith. Angela Smith existierte nicht.
    »Was ist los, Angel? Sag mir, wie es gekommen ist, dass wir soviel Zeit getrennt voneinander vergeudet haben.«
    Zeke kam näher und hielt die Kutsche neben ihnen an, ehe Angela eingefallen war, was sie darauf hätte sagen können.
    »Missy Angela, warum sind Sie so angezogen? Was ist dem hübschen roten Kleid passiert, das Sie gestern getragen haben?«
    Angela trat vorsichtshalber zurück, als Bradford von ihr zu Zeke und dann ganz langsam wieder zu ihr schaute. Verstehen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, und seine Augen wurden heller und heller, bis sie wie Feuerstrahlen durch sie hindurch zu dringen schienen.
    Angela geriet in Panik. Sie wandte sich eilig an Zeke und suchte krampfhaft nach etwas, womit sie Bradfords wachsenden Zorn beschwichtigen konnte.
    »Jemand hat sich letzte Nacht, während ich geschlafen habe, mit einer Schere an meinem Kleid zu schaffen gemacht, Zeke. Wahrscheinlich war es einer der Dienstboten der Fletschers, aber nur um das herauszufinden, wollte ich nicht länger dort bleiben. Susies Kleider waren mir zu klein, und daher hat ihr Bruder Joel mir etwas geliehen. Sag niemandem etwas davon, Zeke. Jacob würde nur außer sich geraten und ... «
    »Auf jetzt, Angels Sherrington!« Bradfords Stimme schnitt ihr Plappern ab. »Du wartest hier, Zeke. Und du!« Er grub seine Finger in ihren Arm. »Du kommst mit!«
    Bradford zog sie hinter sich her in die Wälder neben dem Weg, und Zeke blieb zurück; auf seinem Gesicht spiegelte sich deutlich Bestürzung. Als sie weit außer Sicht- und Hörweite waren, blieb Bradford stehen und riss sie herum.
    »Warum?« wütete Bradford. Seine Augen schossen Flammen. »Warum, zum Teufel, bist du mir an jenem Tag zu Maudie gefolgt und hast mir dann nicht gesagt, wer du bist?«
    »Du - du hast mich nicht erkannt. Du hast gedacht, ich sei ... «
    »Zum Teufel damit, was ich gedacht habe!« brauste er auf. »Was hätte ich denn denken sollen? Du wusst est also von Anfang an, wer ich war?«
    »Ja.«
    »Warum hast du mich dann für dich bezahlen, mich mit dir schlafen und dir deine gepriesene

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