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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht, dass er dich hass t oder dich jemals ge hass t hat, Bradford. Robert konnte nur wie alle deine früheren Freunde einfach nicht verstehen, warum du zur Union gegangen bist, um gegen den Süden zu kämpfen. Der Krieg hat viele Bande gebrochen, sowohl persönliche als auch in Bezug auf unser Land. Die persönlichen Verluste mögen unheilbar sein, aber dem Land geht es besser als zuvor. Ich glaube, dass Robert jetzt nur verlegen war.«
    »Ich hoffe, du hast recht, Vater«, sagte Bradford und lächelte halbherzig. »Aber aus unserem kleinen Plan wird nun wohl nichts. Ich reise morgen früh ab, und daher habe ich keine Gelegenheit, Angela zu sehen und sie in die Stadt mitzunehmen.«
    »Kannst du nicht länger bleiben?« fragte Jacob und sah Bradford hoffnungsvoll an.
    »In diesem Haus wird schon genug gehadert. Ich möchte nicht noch meinen Teil dazu beitragen. Ich werde nach Texas gehen, und darauf freue ich mich schon. Du weißt doch, dass unsere alte Ranch im Krieg zerstört worden ist, aber ich glaube kaum, dass es allzu lange dauert, dort alles wieder instandzusetzen. Bis ich meine Braut hole, soll alles fertig sein. Die geschäftlichen Angelegenheiten oben im Norden habe ich Jim McLaughlin übergeben, aber die Entscheidungen treffe immer noch ich, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Was kann ich noch sagen, wenn du es so haben willst? Doch, ja, ich will, dass du die Geschäfte weiterhin führst. Ich möchte nicht, dass du sie aus den Augen verlierst, denn nur zu bald wird ohnehin alles dir gehören. Ich wünschte trotzdem, du würdest ein bisschen länger bleiben - wenigstens für ein paar Tage.«
    Bradford stand langsam auf und drückte seinem Vater die Hand. »Ich würde gern bei dir bleiben, ganz im Ernst, aber es ist besser, wenn ich Zachary gar nicht erst sehe. Und Crystal will ich ganz bestimmt nicht sehen. Wo sind die beiden überhaupt?«
    »Zachary ist mit Crystal in die Stadt gefahren, um einen Einkaufsbummel mit ihr zu machen. Diese Frau liebt es über alles, mein Geld auszugeben. Die beiden sind wohl kaum vor dem Abend zurück.«
    »Ich kann direkt froh sein, dass ich ihnen heute Morgen nicht über den Weg gelaufen bin. Ich komme heute zum Abendessen zu dir rüber, Vater, und wir können uns auch heute nachmittag noch unterhalten. Aber im Übrigen werde ich mich in meinem Zimmer aufhalten. Es tut mir leid, dass es nicht anders geht.«
     

23
    Bradford verabschiedete sich von seinem Vater, der noch einmal versuchte, ihn zum Bleiben zu überreden. Doch Bradford ließ sich durch nichts dazu bewegen, länger in Golden Oaks zu bleiben, denn dann wäre eine Konfrontation mit Zachary unvermeidlich gewesen. Bradford muss te sich offen eingestehen, dass er nicht sicher war, wie er reagieren würde, wenn sie einander gegenüberstünden. Es schien ihm das Beste, es nicht herauszufinden.
    Es war ein strahlender Sommermorgen mit wolkenlosem Himmel. Bradford schlenderte zu den Ställen.
    »Ich bin soweit, Master Brad«, sagte Zeke, der neben der Kutsche stand.
    »Ich habe mich entschlossen, auf einem der Hengste in die Stadt zu reiten, Zeke«, entgegnete Bradford heiter. »Du kannst mit dem Wagen hinterherfahren.«
    »Wird gemacht.«
    Es machte Spaß, endlich wieder einmal zu reiten. Das Reiten und die fortschreitende Genesung seines Vaters versetzten Bradford in gute Laune. Als er den Weg zur Stadt erreichte, ließ er Golden Oaks und seine Bewohner hinter sich und wandte seine Gedanken Texas zu. Zeke folgte ihm langsam.
    Nach wenigen Meilen ritt Bradford langsamer weiter, als er den einsamen Reiter sah, der ihm in schnellem Tempo entgegenkam. Der Reiter war noch weit entfernt, und er konnte noch nicht genau sagen, ob auf der grauen Stute ein Junge oder ein Mädchen saß, denn der Reiter trug lange Hosen und ein weißes Rüschenhemd mit bauschigen Ärmeln. Doch schon bald sah er, dass die Haare die einer Frau waren, lange Locken, die wild im Wind wehten, und die Morgensonne verlieh dem braunen Haar einen rostroten Schimmer.
    Mit solchem Haar, entschied Bradford, muss te der Reiter ein junges Mädchen sein. Als jedoch die Entfernung abnahm und er die wohlgeformten Rundungen ausmachen konnte, merkte er, dass es sich um eine ausgewachsene Frau handelte. Warum auf Erden trug sie Männerkleidung?
    Schnell verringerte sich die Entfernung, die zwischen ihnen lag, und plötzlich erstrahlte sein Gesicht vor Freude und Ungläubigkeit. Als sie an ihm vorbeiritt, sah sie zu ihm hinüber, zog ihr Pferd abrupt an den Zügeln

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