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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Streit gegeben hat.«
    »Gut.« Roarke nahm auf einer Sessellehne Platz.
    »Sie hätten ihr Vorwürfe gemacht, weil die ganze Sache für Sie selber ziemlich lästig ist, und weil sich Ihre Frau selbst in eine gefährliche Lage bringt. Sie wären deshalb außer sich vor Sorge und würden versuchen, sie dazu zu bringen, dass sie ihren Dienst quittiert. Wegen dieser Dinge hätten Sie beide einen Riesenstreit gehabt.
    Ich habe ihm erzählt, Sie beide hätten sich gegenseitig alle möglichen Sachen an den Kopf geworfen, und dann wären Sie ausgeflippt. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich versucht habe es darzustellen, als drehten Sie langsam, aber sicher durch. Ich habe gesagt, Sie hätten allmählich die Nase davon voll, ständig einen Eiertanz vollbringen zu müssen und jede Menge Geld dadurch zu verlieren, dass Sie ihretwegen immer nur saubere Geschäfte tätigen dürfen. Sie haben ihr heftige Vorwürfe gemacht und wilde Drohungen gegen sie ausgestoßen, wenn sie nicht endlich zur Besinnung kommt. Und Sie haben geweint«, sagte sie zu Eve, wobei ihr eine gewisse Befriedigung darüber deutlich anzuhören war.
    »Na, vielen Dank.«
    »Der Teil hat ihm besonders gut gefallen. Tja, und nachdem Sie rausgelaufen sind, bin ich zu Roarke reingegangen und habe ihn meines Mitgefühls versichert. Das war genau das, was er brauchte, und deshalb haben wir ein paar Drinks genommen, und er hat mir erzählt, er hasse das Leben als tugendhafter Bürger immer mehr. Er würde sich entsetzlich langweilen und deshalb würde es bereits in Ihrer Ehe kriseln. Nicht, dass er Sie nicht lieben würde, aber er bräuchte endlich wieder einmal irgendwas für sich. Sie bräuchten ja nicht zu wissen, dass er wieder ein paar nicht ganz legale Geschäfte macht. Aber er bräuchte einfach etwas, um sich von der Sorge um Sie abzulenken. Deshalb wäre er auf die Idee gekommen, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, indem er zu Ricker geht und ihm einen Deal vorschlägt. Eine nette, ruhige Geschäftsverbindung, aus der Ricker das meiste Kapital schlägt, wenn er Sie dafür in Ruhe lässt. Ihr Mann würde Sie dazu bringen, Ihren Job zu kündigen, aber bis es so weit wäre, bräuchte er die Garantie, dass Ihnen nichts passiert. Er liebt Sie nämlich über alle Maßen, aber er will verdammt sein, wenn er sich von Ihnen kastrieren und an der kurzen Leine führen lässt. Darin habe ich ihm Recht gegeben und ihm angeboten, dass ich für ihn zu Ricker gehen könnte, wenn er will. Das war der Teil meiner Geschichte, die er mir nicht so ohne weiteres abgenommen hat.«
    Sie strich geistesabwesend über ihren verletzten Arm. »Aber am Ende habe ich ihn davon überzeugt, dass Sie mich als Mittlerin genommen haben, weil Sie nicht ganz bei sich gewesen sind. Weil Sie in gewissen Bereichen weich und unvorsichtig geworden sind. Ich glaube, das hat er geschluckt, weil er es schlucken wollte, und weil er niemals angenommen hätte, dass ich mutig genug bin, um ihn zu belügen.«
    Sie griff nach ihrem Glas und benetzte ihre Kehle. »Es war gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte«, erklärte sie weiter. »Er hat den Köder geschluckt, kaum, dass er im Wasser hing. Seinem Anwalt, diesem Canarde, hat die Sache nicht gefallen, aber Ricker hat gesagt, dass er die Klappe halten soll. Und als er das nicht getan hat, hat Ricker einen Briefbeschwerer nach dem Kerl geworfen. Er hat ihn nicht getroffen, aber dort, wo das Ding gegen die Wand geflogen ist, ist jetzt eine ziemlich große Delle.«
    »Da wäre ich gern dabei gewesen«, murmelte Eve.
    »War wirklich ein ziemlich aufregender Moment«, stimmte Rue ihr unumwunden zu. »Auf jeden Fall hat Canarde daraufhin nichts mehr gesagt, und Ricker hat erklärt, er würde kommen. Er wird sich die Chance, Sie erniedrigen und in den Staub treten zu können, nicht entgehen lassen. Und falls er dahinterkommt, dass er besser auf seinen Anwalt hätte hören sollen, macht er Sie einfach kalt. Wenn er Sie nicht ruinieren kann, bringt er Sie eben um. Das hat er wörtlich gesagt.«
    »Dann ist ja alles perfekt gelaufen«, meinte Roarke und wurde umgehend vom Jagdfieber gepackt.
    »Nicht ganz.« Eve schob die Daumen in die Vordertaschen ihrer Jeans und wandte sich an Rue. »Warum hat nicht Roarke bei unserem Streit geweint?«
    Rue sah sie derart dankbar an, dass Eve nur hoffen konnte, es würde wirklich alles gut.

22
    D ie Zeit wurde allmählich knapp. Die gleichzeitige Durchführung zweier kritischer Operationen

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