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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gab.
    Das furchtbare Gedränge bereits wenige Minuten nach der Wiedereröffnung seines Clubs.
    Sie hatte nicht erwartet, dass sich eine solche Schlange vor den Türen bilden würde. Roarke hingegen hatte offenbar mit nichts anderem gerechnet. Und diese Erkenntnis entfachte ihren Zorn.
    »Wir haben nicht genügend Leute«, sagte sie zu Feeney. »Der Laden ist seit nicht mal einer Stunde auf, und es herrscht schon solch ein Gedränge, als gäbe es sämtliche Getränke gratis und als böte er jedem zweiten Kunden kostenlosen Sex mit einer seiner Tänzerinnen an.«
    »Vielleicht tut er das ja wirklich. Schließlich weiß er besser als die meisten, wie man Schwung in einen Laden bringt. Aber wir kommen damit zurecht, Dallas. Wir haben unsere Leute überall verteilt. Guck mal da, in Sektor zwei, Tisch sechs. Der Scherzkeks, der da sitzt, hat gerade seiner Freundin irgendwas in ihr Getränk gekippt. Wahrscheinlich eine kleine Prise Exotika oder etwas anderes in der Art.«
    »Darum kümmert sich am besten Roarkes Security.« Sie legte eine Hand auf Feeneys Schulter, während sie gemeinsam mit ihm auf den betreffenden Bildschirm sah. »Ich will nicht, dass die Polizei solche Routinesachen übernimmt.« Und sie wollte sehen, wie gut Roarkes eigene Ordnungstruppe war.
    Supergut, erkannte sie, als bereits nach wenigen Sekunden ein großer Mann in einem schwarzen Anzug lässig an den Tisch trat, den Drink konfiszierte und mit einer geschmeidigen Bewegung den Typen am Kragen packte und diskret mit sich zum Ausgang zog.
    »Schnell und unauffällig«, meinte Feeney. »Auf diese Weise wird der Betrieb nicht unterbrochen.«
    »Trotzdem gefällt mir das alles überhaupt nicht. Es könnte jede Menge schief gehen bei der Operation.«
    »Es wird nichts schief gehen. Du bist schlichtweg kribbelig.«
    »Ich bin was?«
    »Aufgeregt. Du hast ein bisschen Nervenflattern, weiter nichts.«
    »Verdammt, Feeney, ich habe noch nie Nervenflattern gehabt.«
    »Bis jetzt«, erklärte er, wobei seine Stimme eine gewisse Belustigung verriet. »Aber niemand kann besser auf den Mann aufpassen als er selbst.«
    »Ja, vielleicht ist gerade das die Sache, die mir solche Sorgen macht.« Auf dem Bildschirm war zu sehen, dass Roarke mit einer Lässigkeit durch das Gedränge schlenderte, als wäre seine größte Sorge, ob sein Anzug richtig saß. Und sie befand sich zwei Stockwerke höher und stand Todesängste um ihn aus.
    Weil sie zwei Stockwerke höher war, musste sie sich eingestehen. Sie würde sich besser fühlen und wäre vor allem wahrscheinlich deutlich cooler, wenn sie sich dort aufhalten könnte, wo das größte Treiben war. Wie Peabody, die in Zivilgarderobe lächelnd an der Theke saß.
    »Peabody, verstehen Sie mich?«
    Peabody nickte kaum merklich.
    »Ich will nur hoffen, dass das, was Sie da so genüsslich schlürfen, keinen Alkohol enthält.«
    Als Antwort kam ein breites Grinsen. Was Eve aus irgendeinem Grund innerlich aufatmen ließ.
    Jemand klopfte an die Tür, und, eine Hand an ihrer Waffe, trat sie vor den Monitor, um zu sehen, wer draußen stand, und machte der Kollegin auf.
    »Martinez, Sie sind nicht auf Ihrem Posten.«
    »Es ist noch Zeit. Dürfte ich Sie kurz sprechen? Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, das zu sagen, was ich Ihnen sagen möchte«, meinte sie und fuhr mit leiser Stimme fort. »Und falls die Dinge so laufen, wie wir es uns wünschen, wird hinterher wahrscheinlich auch keine Zeit mehr dafür sein. Ich wollte mich bei Ihnen bedanken, weil ich heute Abend mit von der Partie sein kann.«
    »Das haben Sie verdient.«
    »Das finde ich genauso. Aber trotzdem hätten Sie mich nicht anfordern müssen. Falls ich oder einer meiner Leute Ihnen jemals einen Gefallen erweisen können, brauchen Sie es nur zu sagen.«
    »Vielen Dank.«
    »Ich dachte, außerdem würde es Sie eventuell interessieren, dass Roth nicht nur eine offizielle Verwarnung erteilt, sondern obendrein noch eine Therapie verordnet bekommen hat. Zwar bleibt sie zunächst weiterhin auf ihrem Posten, aber wenn sie sich innerhalb des nächsten halben Jahres nochmals irgendwas zu Schulden kommen lässt, verliert sie ihren Job.«
    Das war für eine Frau wie Roth bestimmt ein harter Schlag. Aber … »Es hätte sie noch deutlich schlimmer treffen können«, antwortete Eve.
    »Allerdings. Ein paar Leute haben gewettet, dass sie die Brocken hinwirft und ihr Rücktrittsgesuch einreicht. Aber weit gefehlt. Sie hat offenbar die feste Absicht, diese Sache irgendwie zu

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