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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ging er ihr gehörig auf die Nerven, dachte Eve, aber, Himmel, er war ein durch und durch zuverlässiger Polizist.
    »Ich habe Zeit. Wir alle haben Zeit.« Er bedachte die Kollegen mit einem herausfordernden Blick.
    »Gut.« Eve schob die Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Dann beginne ich mal mit dem, was wir bisher herausgefunden haben …«
    Hier musste sie Vorsicht walten lassen. »Detective Kohli wurde erschlagen, während er in einem hochklassigen Striplokal namens Purgatorium seinem Nebenjob als Theker nachgegangen ist. Der Club war bereits geschlossen, und es hat den Anschein, als hätte Kohli den Angreifer gekannt. Ich suche jemanden, den er gut genug gekannt hat, dass er ihm problemlos den Rücken zuwenden konnte, obgleich er mit ihm allein gewesen ist.«
    Jemanden, dachte sie, den er während seiner Schicht von seinem Privathandy aus angerufen hat oder von dem er auf dem Handy angerufen worden ist. Das war sicher der Grund, weshalb das Gerät verschwunden war.
    »Wie es aussieht, ist Kohli vor seinem Tod weder an einer großen Sache dran gewesen noch hat er Informationen im Zusammenhang mit irgendeinem großen Fall gesucht. Trotzdem ist es möglich, dass sein Mörder ein Spitzel oder ein externer Informant gewesen ist. Raub kann als Motiv so gut wie ausgeschlossen werden. Hier ging es um eine persönliche Rechnung, die jemand mit ihm beglichen hat«, fügte sie grimmig hinzu. »Dies war ein persönlicher Angriff auf ihn als Polizist. Auf dem hundertachtundzwanzigsten Revier denken sie, dass der Fall in ihre Hand gehört. Ich aber sage, er bleibt hier.«
    »Allerdings.« Ein weiblicher Detective mit Namen Carmichael hob stirnrunzelnd die Kaffeetasse an den Mund.
    »Die Medien haben sich bisher nicht besonders für die Sache interessiert«, fuhr Eve mit ruhiger Stimme fort. »Für sie ist die Geschichte nicht weiter interessant. Ein Theker ist keine Garantie für hohe Einschaltquoten, und die Tatsache, dass er gleichzeitig Polizist war, wird bis jetzt weitestgehend ignoriert. Er ist ihnen zurzeit egal.«
    Sie machte eine kurze Pause und blickte ihre Zuhörer nacheinander an. »Aber uns ist er ganz gewiss nicht egal. Jeder von euch, der einen Beitrag zu den Ermittlungen leisten möchte, kann zu Peabody gehen und ihr mitteilen, wie viele Zeugen er übernehmen will. Sie teilt euch dann den einzelnen Personen zu. Von sämtlichen Aussagen und Berichten geht bitte umgehend eine Kopie an mich.«
    »He, Dallas, kann ich die Stripperinnen übernehmen?«, wollte Baxter von ihr wissen. »Natürlich nur die, bei denen es sich lohnt.«
    »Selbstverständlich, Baxter. Schließlich wissen wir alle, dass du andernfalls nur dann mal eine Frau nackt zu sehen bekommst, wenn du dafür bezahlst.« Diese Antwort wurde mit lautem Johlen seitens der Kollegen und Kolleginnen quittiert. »Ich werde den Großteil des Tages unterwegs sein. Falls jemand etwas in Erfahrung bringt, was ich wissen müsste, ruft er mich bitte an.«
    Sie machte sich auf den Weg zurück in ihr Büro, und Peabody lief ihr hastig hinterher. »Sie nehmen mich nicht mit?«
    »Ich brauche Sie hier. Sie müssen die Zeugenbefragung koordinieren.«
    »Ja, aber -«
    »Peabody, bis vor einem Jahr war ich fast ausschließlich alleine unterwegs.« Als sie sich in ihren Schreibtischsessel warf, bemerkte sie Peabodys verletzten Blick und hätte nun beinahe mit den Augen gerollt, als sie ihr erklärte: »Das heißt nicht, dass Sie Ihre Arbeit nicht hervorragend machen. Reißen Sie sich zusammen. Ich brauche Sie jetzt hier. Sie müssen die Zeugenbefragung leiten und sämtliche Daten überprüfen. So was können Sie eindeutig besser als ich.«
    Das munterte ihre Assistentin etwas auf. »Ja, das stimmt. Aber ich könnte ja nachkommen, wenn ich hier fertig bin.«
    »Falls ich Sie brauche, gebe ich Ihnen Bescheid. Warum fangen Sie nicht mit der Verteilung der Zeugen an, solange die anderen noch bereit sind, sich diese zusätzliche Arbeit aufhalsen zu lassen?« Zum Zeichen, dass alles gesagt war, wandte sich Eve ihrem Computer zu. »Machen wir uns an die Arbeit.«
    »Zu Befehl, Madam.«
    Eve wartete, bis Peabody gegangen war, stand auf, schloss hinter ihr die Tür und rief, als sie wieder hinter ihrem Schreibtisch saß, sämtliche bekannten Daten über Max Ricker auf ihrem Computer auf.
    Besser, sie wüsste so gut wie möglich über ihn Bescheid.
    Sie hatte sein Bild schon mal gesehen, nun jedoch betrachtete sie es sich gründlicher.
    Er hatte ein kantiges, straffes Gesicht und

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