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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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während sie in die Garage unter der Wache bog, »dann hatte der Täter den Code und eine Zugangsgenehmigung.«
    »Das ist vollkommen unmöglich, Dallas, denn das hieße ja, dass er …«
    »… einer von uns ist. Ja.«
    Peabody starrte sie atemlos an. »Sie glauben doch wohl nicht allen Ernstes -«
    »Hören Sie. Ermittlungen in einem Mordfall fangen nicht erst bei der Leiche an. Sie beginnen mit einer Liste aller möglichen Täter, die man einen nach dem anderen streichen muss. Um einen Fall zum Abschluss bringen zu können, nimmt man diese Liste, die Beweise, die Geschichte, die sie einem erzählen, den Tatort, das Opfer und den Mörder und setzt das alles so lange ständig neu zusammen, bis es irgendwann passt.
    Behalten Sie die Sache bloß für sich«, fügte sie warnend hinzu. »Sagen Sie zu niemandem ein Wort. Aber wenn wir das Puzzle zusammensetzen und es zeigt einen Kollegen, gehen wir mit aller Entschiedenheit gegen ihn vor.«
    »Ja, okay. Diese Geschichte macht mich krank.«
    »Ich weiß«. Eve stieg aus und wandte sich zum Gehen. »Und jetzt rufen Sie unten an und sagen, dass man Lewis in den Verhörraum bringen soll.«
    Sie versorgte sich mit Kaffee und riskierte ihr Leben, indem sie an einem der Verkaufsautomaten ein angebliches Kirschtörtchen, das die Konsistenz von mit Klebstoff überzogenem Sägemehl besaß, erstand.
    Mit dem Törtchen und einem großen Becher ihres – oder besser Roarkes – eigenen Kaffees, dessen Duft selbst einen ausgewachsenen Mann bettelnd in die Knie gehen ließ, betrat sie lächelnd den Verhörraum, neben dessen Tür Peabody grimmig Position bezogen hatte, stellte den Rekorder auf den Tisch und gab die Namen der Anwesenden, das Datum und den Grund für die Vernehmung an.
    »Morgen, Lewis. Schöner Tag heute, nicht wahr?«
    »Mir hat man erzählt, es würde regnen.«
    »He, wissen Sie denn nicht, dass der Regen gut für die Blumen ist? Also, wie haben Sie geschlafen?«
    »Gut.«
    Immer noch lächelnd hob sie ihren Becher an den Mund. Die dicken schwarzen Ringe unter seinen Augen zeigten, dass er offensichtlich ebenso wenig Schlaf bekommen hatte wie sie selbst. »Gut, wie wir bei unserer letzten Unterhaltung bereits besprochen haben -«
    »Ohne meinen Anwalt brauche ich hier nicht mal piep zu sagen.«
    »Habe ich Sie etwa darum gebeten? Peabody, spulen Sie zurück und gucken, ob ich Lewis irgendwann darum gebeten habe, piep oder sonst etwas in der Richtung zu sagen.«
    »Mit diesem Scheiß kommen Sie bei mir nicht weiter. Ich habe nichts zu sagen. Ich halte den Mund. Das ist mein gutes Recht.«
    »Nutzen Sie Ihre Rechte, Lewis, solange Sie noch können. In der Strafkolonie Omega ist es nämlich absolut egal, was für Rechte Sie möglicherweise haben oder nicht. Und dorthin werde ich Sie schicken. Ich werde es mir zur Lebensaufgabe machen, dafür zu sorgen, dass man Sie dort in einer der allerkleinsten Zellen langsam verrotten lässt. Also halten Sie, wenn Sie das für richtig halten, ruhig weiterhin den Mund. Dann rede eben ich. Sie sitzen hier wegen der Verschwörung zur Entführung einer Polizistin.«
    »Das können Sie nicht beweisen. Wir haben Sie schließlich nicht angerührt.«
    »Vier bewaffnete Männer haben mich arme zarte Frau in zwei Fahrzeugen mit deutlich überhöhtem Tempo bis über die Grenze eines Bundesstaats hinweg verfolgt. Ihr hättet diese Grenze niemals überqueren sollen, Kumpel. Ich kann dafür sorgen, dass die Sache vors Bundesgericht kommt, und ich bin mir sicher, dass auch das FBI durchaus einiges Interesse an euch hat. Bei deinem Vorstrafenregister reichen bereits die versteckten Waffen, damit ich dich in den nächsten Flieger nach Omega setzen lassen kann. Dazu kommen dann noch die illegalen Drogen …«
    »Ich nehme keine Drogen.«
    »Sie waren in dem Fahrzeug, in dem du hinter dem Steuer gesessen hast. Was ebenfalls ein grober Fehler war. Weißt du, wenn du nur Beifahrer gewesen wärst, hättest du eine größere Chance, dich aus der Affäre zu ziehen. Aber als Fahrer eines Wagens, in dem Waffen und verbotene Drogen versteckt gewesen sind, bist du für mich natürlich der perfekte Sündenbock. Ricker wird dir nicht einmal zum Abschied winken, wenn du erst in dem Gefangenentransport Platz genommen hast.«
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    »Ja, das habe ich bereits gehört.« Trotzdem fing er an zu schwitzen. »Ich wette, dieser Anwalt hat dir irgendwelche Versprechungen gemacht. Ich wette, ich kann dir sagen, welche. Er hat bestimmt erklärt, dass

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