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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Wärme, die Roarkes Leib verströmte, schlüpfte sie zu ihm ins Bett. Er war sicher wach, selbst, wenn er vor ihrer Rückkehr tief und fest geschlafen hatte. Er schlief leicht wie eine Katze und hatte ihre Nähe deshalb bestimmt längst gespürt.
    Doch er wandte sich ihr nicht wie sonst automatisch zu, streckte keine Hand nach ihrem Körper aus und murmelte auch nicht ihren Namen, damit sie leichter Ruhe fand.
    Sie zwang sich, nicht darüber nachzudenken, schlief nach wenigen Minuten ein, und als sie eine Stunde später die Augen wieder aufschlug, war sie allein.
    Sie saß bereits in ihrem Wagen und wollte gerade losfahren, als plötzlich Peabody hinter ihr aus dem Haus gespurtet kam.
    »Um ein Haar hätte ich Sie verpasst.«
    »Mich verpasst? Was machen Sie überhaupt hier?«
    »Ich habe hier übernachtet. Zusammen mit McNab.« In einem Schlafzimmer, von dem sie noch bis an ihr Lebensende träumen würde, ging es ihr durch den Kopf. »Wir haben die Disketten hierher gebracht. Roarke meinte, das wäre einfacher, als erst zu McNab zurückzufahren und dann heute Morgen pünktlich hier zu sein.«
    »Das hat Roarke gesagt?«
    »Tja, nun.« Sie schwang sich auf den Beifahrersitz und gurtete sich an. »Er hat uns begleitet, als wir die Disketten eingesammelt haben, und dann hat er einen von seinen Wagen kommen lassen, uns mit hierher genommen, und wir haben uns sofort an die Arbeit gemacht.«
    »Wer hat sich an die Arbeit gemacht?«
    Inzwischen war Peabody wach genug, um zu hören, wie gereizt die Stimme ihrer Vorgesetzten klang. Wäre ihr das nicht als allzu würdelos erschienen, hätte sie sich am liebsten unsichtbar gemacht. »Nun, ich und McNab … und Roarke. Er hat uns auch vorher ab und zu computertechnisch beraten, also habe ich mir nichts dabei gedacht. Kriegen wir deswegen jetzt Probleme?«
    »Nein. Was würde das schon nützen?«
    Eves resignierte Stimme gefiel Peabody noch weniger als ihr zuvor ungehaltener Ton. »Gegen drei haben wir vorläufig Schluss gemacht«, erklärte sie, während Eve den Wagen aus der Einfahrt auf die Straße lenkte, in bewusst gut gelauntem Ton. »Ich habe vorher noch nie in einem Gel-Bett geschlafen. Es ist, als ob man auf einer Wolke liegt, durch die man allerdings nicht durchfällt. McNab hat grässlich geschnarcht, aber trotzdem habe ich wunderbar geschlafen. Sind Sie sauer auf Roarke?«, platzte es aus ihr heraus.
    »Nein.« Aber er ist – immer noch – sauer auf mich. »Haben Sie Mills' Wagen auf den Disketten entdeckt?«
    »Oh, Mann, ich kann kaum glauben, dass ich Ihnen das nicht sofort berichtet habe. Ja, wir haben ihn gefunden. Ist um zwanzig Uhr achtzehn an dem elektronischen Kassenhäuschen vorgefahren. Man hätte schwören können, dass er geschlafen hat, bis man auf der Vergrößerung das Blut gesehen hat.«
    »Und der Fahrer?«
    »Das ist ein Problem. Es hat keinen Fahrer gegeben. McNab meinte, man müsste sich den Fahrzeugcomputer ansehen, aber es sieht aus, als hätte irgendjemand den Wagen auf Autopiloten gestellt.«
    »Dann hat der Kerl den Wagen programmiert.« An diese Möglichkeit hatte sie bisher noch nicht gedacht. Wirklich schlau, gleichzeitig aber ungeheuer dreist. Er hatte Mills also irgendwo umgebracht und anschließend den Wagen programmiert. Und wenn das Fahrzeug irgendwo in einen Stau oder sonst etwas geraten wäre, ohne dass jemand, der hätte eingreifen können, hinter dem Steuer saß, hätte ihn das nicht im Geringsten interessiert.
    »Ja, darauf läuft es offenbar hinaus. McNab hat das Ding den Todesmeteor genannt. Sie wissen schon, weil der Wagen ein Meteor gewesen ist«, meinte Peabody ein wenig lahm. »Ich schätze, wenn es derart spät wird, fängt man irgendwann mit blöden Witzen an.«
    »Man braucht einen Code, um einen Polizeiwagen zu programmieren. Man braucht den Code, und man braucht eine Zugangsgenehmigung. Die Dinger sind derart gut gesichert, dass selbst ein Autoknacker, der gleichzeitig ein Elektronik-Freak ist, keine Chance hat.«
    »Ja, das hat Roarke auch schon gesagt«, erklärte Peabody und riss den Mund zu einem Gähnen auf. »Aber wenn man weiß, wie man es machen muss, kriegt man es wahrscheinlich trotzdem hin.«
    Roarke wusste ganz bestimmt, wie man es machen musste, dachte Eve erbost. »Wenn an dem Ding herumgebastelt worden ist, finden wir das heraus.« Sie schnappte sich ihr Link, rief Feeney an und bat ihn, sich das Fahrzeug persönlich anzusehen.
    »Wenn die Überprüfung nichts ergibt«, erklärte sie ihrer Assistentin,

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