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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ich genauso«, erwiderte Roarke mit seidiger Stimme. »Und falls ich noch einmal erlebe, dass Sie Hand an meine Gattin legen, schneide ich Ihnen Ihre Pfoten ab. Das ist ein Versprechen.«
    »Sie hätte mich schon selber zur Raison gebracht, wenn Sie fünf Minuten später hereingekommen wären. Himmel, fünf Sekunden später hätten schon gereicht. Ich wollte nur, dass Sie das wissen.«
    »Eves Treue stand nie zur Diskussion.«
    »Okay.« Ein Teil des Gewichts, das während der gesamten Nacht auf ihm gelastet hatte, fiel von Webster ab. »Sie sollen nämlich bloß nicht denken, dass sie … verdammt …« Er raufte sich die Haare. »Wir haben ein berufliches Problem, und das habe ich mit einem persönlichen Problem vermischt. Einem Problem, das ich alleine habe«, fügte er tapfer weiter hinzu. »Ich glaube, ich bin in Ihre Frau verliebt.«
    »Das ist tatsächlich ein Problem. Und ich muss Sie dafür bewundern, dass Sie so mutig sind, mir das offen ins Gesicht zu sagen.« Nachdenklich nahm Roarke in seinem Schreibtischsessel Platz, zog eine Zigarette aus einem eleganten Etui und sah Webster, als er seinen Blick bemerkte, mit hochgezogener Braue an. »Wollen Sie auch eine?«
    »Meine letzte Zigarette habe ich vor fünf Jahren, drei Monaten und … ich glaube, sechsundzwanzig Tagen geraucht. An die genaue Uhrzeit kann ich mich nicht mehr erinnern. Ach, was soll's.« Er nahm einen Glimmstängel, steckte ihn sich an und inhalierte derart tief, bis er beinahe schielte. »Ich kenne Sie nicht persönlich«, sagte er dann zu Roarke. »Aber ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    »Andersherum gilt das Gleiche. Dachten Sie, Eve hätte mir nicht erzählt, dass sie einmal mit Ihnen im Bett gewesen ist?«
    Schulterzuckend setzte Webster sich auf einen Stuhl. »Es hat ihr nichts bedeutet. Das wusste ich damals, und das weiß ich immer noch. Ich weiß, was für einen Ruf Sie haben, Roarke. Wenn Sie mich fertig machen wollen, werden Sie das tun. Darauf bin ich gefasst. Aber ich möchte um jeden Peis vermeiden, dass auch Dallas Ihren Zorn zu spüren bekommt.«
    »Wenn sie wüsste, dass Sie sich derart schützend vor sie stellen, würde sie Ihnen einen Tritt verpassen, dass Ihnen die Eier zum Hals rauskullern würden. Das ist Ihnen doch wohl klar.«
    Zum ersten Mal seit seinem Auftauchen verzog Webster seinen Mund zu einem schmalen Lächeln und fluchte, als seine aufgeplatzte Lippe anfing wie Feuer zu brennen, leise auf. »Tja, nun.« Vorsichtig betastete er seine Verletzung. »Wenn ich einen Bock schieße, soll zumindest niemand anderes dafür leiden.«
    »Was auch immer Sie von mir gehört haben, kann ich Ihnen versichern, dass ich nicht der Typ bin, der sich an einer Frau vergreift, vor allem, wenn sie nichts anderes getan hat, als sie selbst zu sein.«
    Ihm fiel die rüde Art ein, in der er noch vor ein paar Stunden mit Eve umgesprungen war, doch dächte er darüber besser zu einem anderen Zeitpunkt weiter nach.
    »Und wenn ich Sie fertig machen würde, wäre Eve sehr unglücklich. Dieses Risiko nähme ich eventuell durchaus in Kauf, nur gibt es dafür aus meiner Sicht nicht den geringsten Grund.«
    Webster musterte ihn scharf. »Sie sind überhaupt nicht so, wie ich erwartet hatte.«
    »Ich könnte bestimmt so sein.«
    »Was sein könnte ist egal.« Webster unterdrückte einen Seufzer, zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und blies den Rauch vorsichtig aus. »Was zählt, ist das, was ist. Daran, äh …«, er klopfte vorsichtig auf seine violett verfärbte Wange, »… musste ich erinnert werden.« Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus, stand auf und streckte eine Hand über den Tisch. »Danke, dass Sie mich empfangen haben.«
    Roarke erhob sich ebenfalls. Völlig überraschend schwankte er auf einmal zwischen Mitgefühl und ehrlichem Respekt, und so nahm er lächelnd die ihm gebotene Hand. »Ich habe eine verdammte Rippenprellung, die so groß wie ein Suppenteller ist, und meine Niere fühlt sich an, als hätte jemand mit einem großen Backstein draufgehauen.«
    Trotz seiner aufgeplatzten Lippe verzog Webster seinen Mund zu einem Grinsen. »Danke.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich in der Tür jedoch noch einmal um. »Sie und Dallas passen wirklich super zueinander. Himmel, Sie sind wie füreinander geschaffen.«
    Das stimmte, dachte Roarke, als der Polizist die Tür hinter sich schloss. Auch wenn das häufig nicht gerade komfortabel für sie beide war.
    Nachdem ihm Eve Bericht erstattet hatte,

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