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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Thema halte.«
    »War nur eine kurze Anmerkung«, murmelte Peabody und frage lauter: »Soll ich schon mal mit der Suche nach irgendwelchen toten Vorfahren beginnen?«
    »Überlassen Sie das besser McNab. Er ist schneller als wir beide.«
    Indem sie diese Arbeit delegierte, bekäme sie Gelegenheit, selbst etwas ins Gleichgewicht zu bringen, dachte sie und stand auf.
    »Ich will, dass er die Leute vom hundertachtundzwanzigsten Revier weiter überprüft, und dann teilen Sie die Namen der Verdächtigen zwischen sich auf. Suchen Sie nach versteckten Konten. Wenn die Namen nichts ergeben, versuchen Sie's mit Zahlen. Geburtsdaten, Todesdaten, Passnummern, Führerscheinnummern, alles, was Ihnen einfällt. So lange, bis Sie fündig geworden sind. Ich mache eine Stunde frei.«
    Gerade als sie sich zum Gehen wandte, kam McNab herein. »Mann, Dallas, als Sie nach mir gerufen haben, war es, als hörte ich die Stimme Gottes. Sie haben mich halb zu Tode erschreckt.«
    »Sie haben noch Erdbeersahne an der Lippe. Wischen Sie sie ab und machen Sie sich wieder an die Arbeit.«
    »Wo will sie denn hin?«, fragte McNab verwundert, als Eve den Raum verließ.
    »Sie macht eine Stunde frei.«
    »Dallas? Frei? Vielleicht habe ich ja doch die Stimme des Allmächtigen gehört, und dies ist das Ende der Welt.«
    Peabody fing an zu grinsen, doch sie sagte sich, dass sie in letzter Zeit ohnehin schon viel zu nett zu McNab gewesen war, verkniff sich deshalb ein lautes Lachen und erklärte streng: »Sie hat genau wie jeder andere Mensch ein Recht auf ein eigenes Leben. Und wenn du nicht endlich deinen knochigen Hintern schwingst, verpasst sie dir wahrscheinlich nachher einen Tritt, der dich bis nach New Jersey fliegen lässt.«
    »Ich habe noch keinen Kaffee.« Trotzdem hielt er auf dem Weg in Richtung Küche kurz an ihrem Schreibtisch an. »Worum geht es überhaupt?«
    »Um diesen Typen hier. Sie will, dass wir seine Finanzen überprüfen.«
    »He. Den kenne ich. Das ist Vernon.«
    »Ach.«
    »Ja, genau, ich kann mich an den Kerl erinnern. Als ich noch auf Streife war, wurde ich mal bei einem Einsatz der Drogenfahndung gebraucht. Er ist ein Riesenarschloch.«
    »Und warum? Hat er nicht genügend Ehrfurcht vor deiner Genialität gezeigt?«
    Er bedachte sie mit einem säuerlichen Blick. »Er ist ein unglaublicher Großkotz. Hat sich entsetzlich aufgespielt, und das, obwohl es ein absolut alltäglicher Einsatz gewesen ist. Ein paar Straßennutten, ein paar Freier und ein paar Kilo Exotica. Aber er hat getan, als hätte er persönlich die Mitglieder eines bedeutsamen Kartells zur Strecke gebracht, und ist obendrein mit seinen Untergebenen umgesprungen, als wären sie seine persönlichen Sklaven. Ich habe gehört, dass eine der Nutten Beschwerde wegen sexueller Belästigung gegen ihn eingereicht und sein damaliger Vorgesetzter deshalb eine Verwarnung gegen ihn ausgesprochen hat.«
    »Klingt, als wäre er ein rundum netter Typ.«
    »Ja, ein echter Schatz. Außerdem ist mir gerüchteweise zu Ohren gekommen, dass er die Nutten vor allem deshalb so gerne auf Exotica durchsucht hat, weil er dann regelmäßig ein paar Gramm für den persönlichen Gebrauch mitgehen lassen konnte. Tja, Jerry, alter Kumpel, vielleicht ist ja tatsächlich irgendwas an den Gerüchten dran.«
    Er vergaß seinen Kaffee, spreizte dramatisch seine Finger und machte sich umgehend ans Werk.

13
    R oarkes Büro lag in seinem eigenen schlanken, schwarz verglasten Hochhaus, das die Tourismusindustrie, vor allem, wenn es wie an diesem Tag gleich einer dunklen Lanze in den blauen Frühlingshimmel ragte, immer wieder gerne als Motiv für Hologrammwürfel und Ansichtskarten nahm.
    Innen war es genauso elegant, ja richtiggehend luxuriös mit Beeten leuchtender, fremdartiger Blumen, tropischen Bäumen, riesengroßen Wegweisern, damit der Besucher sich zurechtfand, und schimmernd dunkelblauen Fliesen, die einem das Gefühl gaben, als ob man über Wasser wandelte.
    An den exklusiven Geschäften, schicken Salons und teuren Restaurants, die dort angesiedelt waren und ihm nicht vollends gehörten, war er zumindest auf irgendeine Art beteiligt, wusste Eve.
    Eve nahm den privaten Fahrstuhl in die oberste Etage und marschierte unangekündigt, unerwartet und angriffslustig durch die Tür.
    Die Empfangsdame strahlte sie an und behielt, da sie klug und sehr erfahren war, ihr einladendes Lächeln, auch als sie Eves kämpferischen Blick bemerkte.
    »Lieutenant Dallas, wie schön, Sie wieder mal zu sehen.

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