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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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daneben stand. Möbel sind zu Bruch gegangen, Blut ist gespritzt, und ich stand wie betäubt da.«
    »Aber ich nehme an, nicht lange.«
    »Nein, aber trotzdem. Na ja, und dann habe ich meine Waffe gezogen.«
    »Gütiger Himmel, Eve.«
    »Sie war ganz niedrig eingestellt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe einen Warnschuss abgegeben, aber den hat Roarke schlicht ignoriert. Unglücklicherweise hat der andere … Typ den Kopf gedreht, und in derselben Sekunde hat Roarke ihm einen fürchterlichen Kinnhaken verpasst. Anschließend hat Summerset ihn rausgebracht, und ich habe Roarke gesagt, wenn er sich nicht abregt, schieße ich noch mal. Und ich hätte es getan.«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Aber das war ihm anscheinend egal. Er hat mich in eine Ecke des Raums gedrängt, und ich konnte nichts … und dann hat er, hmm, dann …«
    »Oh.« Mira hatte das Gefühl, als flatterten mit einem Mal ein paar Schmetterlinge in ihrem Magen herum. »Verstehe.«
    »Nein, nein, er hat mich nicht geschlagen oder so.«
    »Das habe ich auch nicht gedacht. Er … hat Sie verführt.«
    »Nein. Das trifft es nicht ganz. Er hat mich einfach genommen. Das wollte ich nicht zulassen. Ich habe mir gesagt, das ließe ich nicht mit mir machen, aber … verdammt, ich war erregt, und das hat er gewusst. Und dann hat er mir die Kleider vom Leib gerissen, und wir haben ein bisschen miteinander gerungen. Dann lagen wir plötzlich auf dem Boden, und ich habe ihm die Kleider vom Leib gezerrt, und wir haben uns wie zwei wilde Tiere oder so was übereinander hergemacht. Ich konnte weder ihn noch mich selber daran hindern. Was ich im Grunde auch nicht wollte, denn Himmel, ich war so heiß, ich hätte mich bei lebendigem Leib von ihm fressen lassen.«
    »Jessas«, brach es aus Dr. Mira heraus.
    »Ich hätte Ihnen das nicht erzählen sollen.« Vor lauter Verlegenheit kniff Eve die Augen zu. »Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    »Nein, nein, meine Liebe, das war eine ziemlich unprofessionelle Reaktion, für die ich Sie um Verzeihung bitten möchte. Aber sie war einfach weiblich.« Und ihr eigener Mann würde von den Folgen dieses vertraulichen Gesprächs sicher profitieren, dachte sie vergnügt.
    »Ich habe mich nicht nur einfach von ihm nehmen lassen, sondern ihm auch noch dabei geholfen. Ich habe es genossen.« Unglücklich blickte sie auf ihre leeren Hände. »Das ist doch wohl eindeutig krank.«
    »Vielleicht wäre es krank, wenn Sie es nicht genossen hätten, was Sie eben gerade beschrieben haben. Es zu genießen ist hingegen vollkommen gesund. Sogar sehr gesund, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, Eve, Sie beide lieben einander, und leidenschaftlicher Sex -«
    »Das Wort leidenschaftlich drückt es nur sehr unzureichend aus.«
    »Bitte, mehr kann ich nicht verkraften.« Jetzt fing Dr. Mira an zu lachen. »Sie und Roarke sind zwei starke, sture, körperlich aktive Menschen und obendrein aufs Heftigste ineinander verliebt. Er war wütend auf Sie, weil Sie versucht haben, ihn auf eigene Gefahr zu schützen. Das wären Sie andersherum genauso.«
    »Aber -«
    »Sie wissen genau, dass das so ist. Und Sie wissen auch, dass Sie es sofort noch einmal machen würden, ebenso wie er. Sie haben sein Ego angekratzt, und das nimmt kein Mann der Welt widerspruchslos hin. Und dann, bevor er diesen einen Schock überwunden hat, kommt er in Ihr Büro und muss mit ansehen, wie ein anderer Mann Ihnen Avancen macht.«
    »Er hätte doch wohl wissen müssen, dass ich nie im Leben -«
    »Natürlich hat er das gewusst. Aber dieser neuerliche Angriff auf sein Ego war eindeutig zu viel. Denken Sie kurz darüber nach, und dann antworten Sie bitte ehrlich. Würden Sie wirklich wollen, dass er sich so etwas ohne jede Gegenwehr gefallen lässt?«
    »Ich … vielleicht nicht«, gab sie widerstrebend zu. Dann atmete sie überrascht, weil sie sich plötzlich deutlich besser fühlte, auf. »Nein, ich würde ganz bestimmt nicht wollen, dass er sich so was kommentarlos gefallen lässt.«
    »Natürlich nicht. Und seine Reaktion war alles andere als untypisch für ihn. Die Schlägerei mit seinem Konkurrenten hat sein Ego wieder aufgebaut. Er hat seinen Besitz verteidigt, Eve. Er hat deutlich zum Ausdruck gebracht, diese Frau gehört alleine mir.«
    »Das hat er auch gesagt«, murmelte Eve.
    »Natürlich hat er das. Denn schließlich gehören Sie tatsächlich ihm. Genau wie er Ihnen. Und dann haben Sie sich auch noch dazu vor ihm aufgebaut und mit einer Waffe auf ihn

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