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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Blusensaum ab. »Gestern abend hat er sogar noch mal mit mir gevögelt, bevor er Schluß gemacht hat. Kannst du dir das vorstellen? Als ich ankam, ist er fast über mich hergefallen. Er hat mir gesagt, daß ich so schön bin und daß die Tage ohne mich die reine Hölle wären. Wir haben gerammelt wie die Karnickel, schnell und hart.« Zwei Tränen rannen gleichzeitig aus beiden Augen und rollten über ihre makellosen Wangen. »Ich habe ihn geliebt, Claire.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid.«
    »Jetzt kann ich gar nicht glauben, daß ich auf seine Lügen reingefallen bin. Ich hab’ zwar davon geträumt, aber eigentlich habe ich mir nie vorstellen können, wie er mit mir in Washington spazierengeht.«
    »Washington?«
    Yasmine lachte schnaubend. »Vielleicht kostet ihn das eine Stimme, aber was soll’s? Warum sollte ich’s dir nicht erzählen? Mein geheimnisvoller Freund war der Kongreßabgeordnete Alister Petrie.«
    Claire atmete langsam aus. »Alister Petrie.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein, ich bin ihm nie begegnet. Aber ich kenne seine Frau, Belle. Ich habe ihr vor ihrer Hochzeit ein paar Aussteuersachen geschneidert. Damals habe ich auf Kommission gearbeitet. Eine Freundin hat mich empfohlen.«
    »Wie ist sie?«
    »Ach, Yasmine, vergiß –«
    »Herrgott noch mal, Claire, tu mir den Gefallen. Wie ist sie?«
    »Hübsch. Blond. Schla-«
    »Das meine ich nicht. Ich weiß, wie sie aussieht.«
    »Du kennst sie?«
    »Ich habe sie gesehen.« Claire zog fragend die Brauen hoch.
    »Ja, ich habe ihnen ein paarmal nachspioniert«, gab Yasmine ungeduldig zu. »Ich habe all das getan, was eine gute kleine Geliebte nicht tun soll. Ich habe mich beklagt. Ich habe Forderungen gestellt. Ich habe ihn erpreßt. Ich habe gebettelt. Ich habe ihn angeschrien. Ich habe mitten in der Nacht bei ihnen zu Hause angerufen, nur um seine Stimme zu hören, wenn er ans Telefon kam. All diesen Scheiß.
    Seit er mit der Kampagne für seine Wiederwahl angefangen hat, hat er immer weniger Zeit für mich gehabt. Und je weniger Zeit wir zusammen verbracht haben, desto mehr habe ich ihm zugesetzt. Auch deshalb ist Alister wütend geworden, glaube ich. Ich war unvorsichtig; man hätte uns erwischen können. Er hatte Angst, daß Belle was merkt. Oder vielleicht hat sie was gemerkt. Wer weiß? Inzwischen würde ich dem verlogenen Sack kein Wort mehr glauben.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß du ihm gefallen hast. Du bist ganz anders als seine Frau.«
    »Wieso?«
    »In allem«, antwortete Claire. »Ich mochte sie nicht. Sie hat aristokratische Vorfahren und läßt das jeden spüren. Sie ist kühl und überheblich. Kaltschnäuzig. Bigott. Und vermutlich kalt wie ein Fisch.«
    »Vielleicht hat er da mal nicht gelogen«, murmelte Yasmine.
    »Was ich jetzt sage, kommt verfrüht«, meinte Claire unsicher.
    »Und du wirst mir nicht glauben, trotzdem stimmt es.« Sie nahm Yasmines Hände und drückte sie. »Die Beziehung war nicht gut, sonst wärst du nicht immer so unglücklich gewesen. Du bist ohne ihn besser dran.«
    Yasmine schüttelte den Kopf. »Nein, Claire, da täuscht du dich. Mir geht es wirklich mies. Mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen.«
    »Das stimmt nicht, Yasmine!«
    »Offenbar hast du meine Finanzprobleme vergessen. Mit dem Geld, das du mir für diese Aktien zahlst, kann ich meine Schulden nie bezahlen.«
    »Das wird sich ändern. So was braucht Zeit. Du bist schön und talentiert, Yasmine«, erklärte Claire aufrichtig. »Tausende von Frauen würden augenblicklich mit dir tauschen wollen. Im Moment hast du Liebeskummer, aber der wird vergehen.«
    Yasmines Augen zogen sich zu schrägen Schlitzen zusammen und verliehen ihrem Gesicht etwas Berechnendes und zugleich Animalisches. »Ich habe Liebeskummer, aber ich werde nicht allein leiden.« Sie zog ihre Hände aus Claires Griff, faßte in ihre Umhängetasche und zog ein kleines Ding heraus, vor dem Claire angeekelt zurückwich.
    »Mein Gott, Yasmine. Was willst du damit?«
    Die Wodu-Puppe war eine groteske Karikatur des Kongreßabgeordneten. Yasmine hielt die Puppe hoch und betrachtete sie stolz. »Siehst du die Haare auf dem Kopf? Das sind Alisters Haare. Damit wird der Fluch noch wirksamer. Und das hier«, sie deutete auf den überdimensionalen roten Filzpenis, der aus dem Unterleib der Puppe wuchs, »na, du weißt schon, wofür das steht.«
    Claire war schockiert. »Das meinst du doch nicht ernst, oder?
Ein paar Kerzen und Talismans, okay, das ist harmlos. Aber du glaubst doch nicht

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